Ruby – Episode 15: Das Kennenlernen

Ich weinte. Ich weinte so lange und bitter, dass weitere Stunden vergangen wären, wenn Charlie nicht die Initiative ergriffen hätte und mich aufforderte ihr zu sagen, was passiert war. Ich erzählte es ihr, erzählte ihr alles. Erzählte ihr von der Affäre mit Rob, dass ich ihn nicht mehr an mich ranlassen wollte, nachdem ich mit ihr zusammen war. Das sie mir so viel gab, dass ich dieses Experiment nicht fortführen wollte.Charlie hörte mir aufmerksam zu, verurteilte mich nicht mal dafür, dass ich mit meinem eigenen Bruder schlief. Wie auch … sie tat es ja auch mit Larissa. Trotzdem waren das für mich zwei ganz unterschiedliche Dinge. Ich erinnerte mich noch, dass Charlie mich vorsichtig zwischen den Beinen untersuchte. Es tat nicht mal weh und offenbar hatte mich Rob nicht dabei verletzt. Zumindest nicht körperlich. Dann sah sie sich meine Wange an, kommentierte das nicht, aber verzog das Gesicht.Schließlich begann Charlie meine Sachen zu packen und ich sah ihr nur dabei zu, wie sie alles in eine Reisetasche packte, die ich für solche Dinge immer nutzte und auch schon einmal bei Charlie zu Hause hatte. Dann öffnete sie die Zimmertür und rief nach Rob. Ich zuckte zusammen, doch Charlie hob beruhigend die Hand.Rob erschien tatsächlich und war offensichtlich überrascht mich mit Charlie hier zu sehen, weil ich immer noch untern herum nackt war. Schließlich fragte er tatsächlich etwas unsicher: „Was machst du da Ruby? Warum hast du dich nicht angezogen?“„Komm mal rein!“, forderte Charlie ihn auf und unsicher trat Rob wirklich in mein Zimmer. Unwillkürlich krampfte ich mich zusammen und sah zu Boden. Ich konnte ihn nicht ansehen, auch wenn er nicht mal so aussah, als würde er wissen was genau er mir da angetan hat. Charlie schloss die Tür hinter ihm und stellte sich mit dem Rücken und verschränkten Armen davor, was ich erkannte als ich wieder aufsah, weil mir die plötzliche Stille nicht behagte. Es war Rob der zuerst sprach: „Ruby … warum sitzt du noch immer hier rum? Was ist los?“Ich blickte auf und auch Charlie schien kurz verwundert. Dann aber lächelte sie böse als sie fragte: „Vielleicht weil sie eben vergewaltigt worden ist?“Rob sah nicht mal zurück und sah mich nur kopfschüttelt an: „Was erzählst du da rum? Das ist ne Sache zwischen mir und dir. Hast du es ihr echt erzählt? Ja?“„Rob!“, zischte Charlie angespannt und dann drehte er sich herum. Charlie hatte sich hinter ihm aufgestellt wie beim Tennis. Nur war in ihrer Hand jetzt kein Schläger, sondern nur die bloße Faust. Ich sah zwar was passierte, aber wie unter der Droge letztens, verstand ich es nicht genau. Ich hörte auch das laute Knacken, als Charlies Faust genau in Robs Gesicht traf. Ich sah ihn umfallen und sich die Hände vor das Gesicht reißen. Auch das ganze Blut was plötzlich zwischen seinen Händen durchschoss brachte mich nicht aus meiner Lethargie. Erst als Charlie meine Tasche griff und dann zu mir eilte und mich an den Armen hochriss, begann die Welt aus ihrer gedämpften Zeitlupe zu erwachen. Wie ein Film der verzögert ablief und jetzt wieder die Normalgeschwindigkeit erreichte, stolperte ich wieder in die Realität zurück. Auch die Geräusche, welche eben nur gedämpft zu mir gedrungen waren, stießen jetzt wieder laut und klar zu mir.Ich erfasste die Situation. Rob auf dem Boden, winselnd und heulend. Da war wirklich eine Menge Blut dafür, dass er nur Nasenbluten haben sollte. Ich verharrte kurz, aber Charlie zog mich weiter zur Tür. Rob schaffte es sich auf den Bauch zu drehen und griff nach einem alten Shirt von mir, um es sich vor die Nase zu halten. Dann sah er uns flennend an und Charlie ließ mich kurz los. Sie machte einen Schritt auf ihn zu und er wich respektvoll zurück, dass sie ihm nicht zu nahe kommt. „Wenn du nicht ihr verfickter Bruder wärst, hätte ich dir gerade die Eier abgeschnitten!“, zischte sie so wütend, dass ich sie gar nicht wieder erkannte. Dann wurde sie plötzlich ganz ruhig und ernst. Mit einem eiskalten Unterton redete sie langsam weiter: „Hör mir mal zu Robert. Ein paar Dinge werden jetzt hier ganz anders laufen. Erstens wirst du deine Schwester nie wieder anfassen. Sollte ich hören, dass du es doch getan hast, schwöre ich dir, dass ich dich aufschlitzen werde. Ganz langsam. Und während dir deine Gedärme aus dem Bauch hängen, schütte ich dich mit Benzin über und zünde dich an. Verstanden?“Ich starrte Charlie entsetzt an. Nicht weil ich die Drohung so schrecklich fand, was sie ja wirklich war, sondern weil ich ihr ohne zu zögern glaubte. Sie sprach mit einer so unheimlichen Ruhe, dass ich obwohl ich genug eigene Probleme hatte, eine Gänsehaut bekam. Erst jetzt, in diesem Moment, wurde mir auch klar, was ich all die Zeit einfach verdrängt hatte. Charlie meinte das mit dem Mord an zwei Menschen wirklich tot ernst. Es war nicht einfach nur daher gesagt oder so. Was immer diesem Mädchen damals passiert war. Von einem Kind war in ihr nichts mehr übrig. „Charlie?“, flüsterte ich und sie drehte sofort den Kopf zu mir und sprang auf, als würde ich ihre Hilfe brauchen. Sie war schon fast bei mir, als sie begriff, dass mir soweit nichts fehlte und sah mich fragend an. „Lass einfach gehen. Ich muss hier raus.“Sie nickte mir zu, dann sah sie noch einmal meinen Bruder an der gerade im Begriff war sich zu erheben: „Du bist so abartig und das aller letzte. Eigentlich sollte ich dir echt die Eier abschneiden. Deine Nase ist hoffentlich gebrochen und selbst dann hättest du noch viel mehr verdient. Arschloch.“Rob blieb auf den Knien sitzen und starrte mich an. Ich schüttelte nur den Kopf und irgendwie war mir, als würde er auch jetzt nicht mal verstehen, was er mir da angetan hatte. Charlie drehte sich wieder zu mir und Rob stand auf. Ich riss die Augen auf und Charlie fuhr wieder herum, bereit seien Angriff abzuwehren, aber der kam gar nicht. Rob stand einfach nur da und presste sich das mittlerweile blutrote Shirt ins Gesicht. „Waf foll n daf? Alf häffe ich dich vergewaltigt!“, stieß er undeutlich hervor.Eine einzelne letzte Träne rann mir die Wange hinunter und ich zog Charlie am Arm aus dem Zimmer. Dann drehte ich mich das letzte Mal zu ihm um: „Rob, auch wenn Charlie wünscht dich umzubringen. Für mich bist du schon tot. Du bist als Bruder und als Freund für mich gestorben. Du hast es geschafft an einem Abend, alles zu zerstören was wir die letzten Jahre aufgebaut hatten. Ich … hab dich geliebt … aber jetzt …“, ich schloss die Augen und horchte tief in mich rein, wollte sicher gehen dass es so war und antwortete dann: „… fühle ich nicht mal mehr Hass für dich. Da ist einfach nur noch Leere und Gleichgültigkeit.“Ich schloss die Tür hinter mir, dann brach ich fast zusammen so dass Charlie mich stützen musste um das Haus zu verlassen. Ich sagte meinen Eltern nicht auf Wiedersehen und draußen wurde mir gleich wieder besser. Charlie holte ihre Tasche aus dem Gebüsch und zusammen beeilten wir uns hier weg zu kommen. Anstelle aber Richtung Bahnhof, führte mich Charlie jedoch zum entgegengesetzten Bus Stieg.„Wir müssen dort hin.“, flüsterte ich und Charlie schüttelte den Kopf: „Du musst nirgendwo hin. Ich sag das ab. Dich bringe ich erst mal zu mir nach Hause.“Ich nahm die Information erst einfach mal so hin, bis ich begriff was sie da gerade wirklich gesagt hatte. Dann blieb ich stehen und Charlie, die mich immer noch stützte sah mich irritiert an: „Ist noch irgendwas? Hast du schmerzen?“Ich schüttelte den Kopf: „Nein, also … naja … schon. Aber ich will nicht, dass du wegen mir dein Geld nicht bekommst. Ich hab gesagt wir ziehen das durch, dann machen wir das auch.“Charlie sah mich an als hätte ich mir den Kopf angeschlagen: „Kommt gar nicht in Frage. Hast du mal in den Spiegel gesehen. Du siehst aus als hätte man dir eins mit nem Baseballschläger über die Wange gegeben.“Nein, in den Spiegel hatte ich wirklich nicht gesehen, aber als ich meine Wange wieder betastete spürte ich schon, dass sie etwas geschwollen war. Trotzdem war mir klar, dass es keine wirklich Verletzung war und ich versuchte gute Miene zum bösen Spiel machen: „Sieht doch verwegen aus. Genau richtig für ein Abenteuer, oder?“„Also …“, sagte Charlie unsicher und blickte mich prüfend an. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Ja es ging mir gerade mies, aber wie gesagt lag es nicht an den Schmerzen. Das was Rob getan hatte, war mies gewesen. Aber es würde mein Leben nicht zerstören. Ich hatte schon mit ihm geschlafen und um ganz ehrlich mit mir selbst zu sein. Es war nicht so schrecklich gewesen, wenn ich jetzt daran zurück dachte. Also schlimm war es schon, aber es hatte mich nicht gebrochen. Ich würde darüber stehen und Rob mit dem Arsch nicht mehr ansehen. Ich öffnete die Augen wieder und blickte Charlie fest in die ihren: „Wir fahren jetzt nach München, keine Diskussion. Es geht mir gut und das was eben passiert ist, bleibt unter uns, klar?“Charlie räusperte sich und sah mich an, als würde sie mir meiner neugewonnenen Entschlossenheit nicht ganz über den Weg trauen. Also ging ich einfach zu ihr und nahm sie an der Hand, zog sie mit mir über die Straße und stellte mich dort an die Bushaltestelle. Die ganze Zeit über betrachtete mich Charlie still. Erst als der Bus kam und ich noch vor ihr einstieg, seufzte sie nickend und tat es mir gleich. Der Bus brachte uns zu dem kleinen Bahnhof, wo wir den Zug nach München nahmen. Ein Schulticket besaßen wir zwar, aber das reichte bei weitem nicht für diese Strecke. Für 32,50 Euro kauften wir uns ein 4rer Ticket das uns beide nach München bringen würde und auch wieder von dort nach Hause. Das Geld das Charlie dabei hatte, würde sie von dem Typen wieder bekommen, der uns dabei zusehen wollte wie wir … oh Mann! Auf was hatte ich mich hier nur eingelassen. Während wir uns setzten betrachtete ich nun Charlie die ganze Zeit. Sie war ein echt hübsches Mädchen und sie zu küssen und mit ihr diese intimen Dinge zu machen, war sicher eines der schönen Dinge die ich mit ihr teilte. Aber vor jemand anderem der uns dabei zusah. Ich seufzet leise und Charlie drehte den Kopf zu mir und sah mich ernst an: „Noch haben wir die Chance auszusteigen, aber wenn dieser Zug losfährt, dann gibt es kein Zurück mehr. Wenn du jetzt gehen willst, dann komm ich einfach mit und wir reden nie wieder ein Wort davon.“Ich starrte Charlie fragend an, irgendwie hatte ich plötzlich das Gefühl dass es hier nicht mehr nur um mich ging: „Aber du willst noch, oder?“„Wollen? Naja … ich brauche das Geld.“, erklärte sie gedämpft. „Hast du Schiss?“, erkundigte ich mich jetzt. Charlie kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf: „Nicht um mich.“„Ich pack das schon.“, sagte ich selbstsicherer als ich mich gerade fühlte und Charlie nickte. Wie sahen uns einen Moment in die Augen, als das akustische Signal erklang, welches ankündigte dass die Türen jetzt geschlossen wurden. Ich beugte mich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Lippen. Dann schlossen sich die Türen und wenige Sekunden später rollte der Zug aus dem Bahnhof. „Kein Zurück mehr.“, flüsterte ich mit geschlossenen Augen und löste den Kuss langsam und Charlie legte ihre Stirn gegen meine und hauchte: „Wir beide … ab jetzt nur noch nach vorn.“Ich öffnete die Augen und zog mich von ihr zurück um sie im Ganzen zu sehen. Ich weiß, dieses Mädchen ist durch die Hölle gegangen und das was sie vorhatte zu tun, war für mich einfach nur falsch. Dabei meinte ich nicht den Besuch in München, sondern das, was sie mit dem Geld tun wollte. Trotzdem bewunderte ich dieses Mädchen für ihre innere Stärke und den Mut den sie besaß. „Charlie …“, flüsterte ich und sie sah mich weiterhin unverwandt an.„Niemand bedeutet mir mehr als du. Ich liebe dich.“, sagte ich leise und meine Hände krampften sich zusammen, als sie scheinbar gar nicht darauf reagierte. Sie saß einfach nur da und senkte irgendwann den Blick. Ich wusste nicht was das zu bedeuten hatte, aber eigentlich war es wohl klar. Offenbar empfand sie nicht das für mich, was ich für … „Ruby … ich glaub es war ein Fehler dich mitzunehmen. Du … hast so einen Scheiß wie mich überhaupt nicht verdient. Hast du auch nur einen Ansatz von Verständnis wie kaputt ich bin?“, brachte sie über die Lippen. „Weiß nicht … vermutlich nicht wirklich. Ich hab ne Ahnung aber darum geht’s doch gar nicht. Das eben mit Rob, die ganzen letzten Tage. Ich weiß, dass ich mit dir zusammen sein will. Und wenn du das hier machen willst, dann bin ich dabei. Ich lass dich nie wieder allein, das hab ich dir versprochen und nach eben … gibt es nichts und niemanden mehr, der mich davon abhalten könnte.“Charlie sah wieder auf, sah mich irgendwie verstört an, als würde sie nicht verstehen, wie ich so denken könnte. Dann schloss sie die Augen und stotterte: „Ich … weiß nicht mal ob ich irgendwen überhaupt irgendwann noch mal lieben kann. Aber wenn ich ansatzweise überhaupt so etwas für jemanden empfinde, dann für Larissa … und dich.“Ich nickte langsam: „Das muss reichen.“, sagte ich ohne meine Enttäuschung ganz verbergen zu können. „Mehr geht einfach zurzeit nicht ….“, seufzte sie und ich streichelte ihr über die Wange. Eine Nachricht ließ mein Handy in dem Moment vibrieren. Ich zog es hervor und öffnete die WhatsApp meiner Mama. Ich befürchtete schon, dass wir aufgeflogen waren, aber beruhigte mich gleich wieder als ich las: „Ruby, dein Bruder ist im Badezimmer ausgerutscht und hat sich vermutlich die Nase gebrochen. Wir sind auf dem Weg ins Krankenhaus. Wenn irgendwas ist, musst du uns auf dem Handy anrufen. Gruß Mama.“Ich drehte mich zu Charlie um und zeigte ihr den Text mit den Worten: „Hier Badezimmer, ließ mal.“Charlie rümpfte sie Nase und grinste hämisch: „Hoffentlich tut es weh!“„Ich glaub schon.“, schloss ich das Thema und schrieb meiner Mama eine unverfängliche Bestätigung. Dann steckte ich das Handy weg und blickte wieder zu Charlie die auf ihr eigenes sah. Ich interessierte mich nicht für das was sie schrieb, sondern betrachtete das Mädchen neben mir. Wie viele Typen würden ausrasten wenn sie wüssten, dass dieses Mädchen was mit mir hatte. Klar, ich war sicher nicht das hässlichste Mädchen, aber an ne Bombe wie Nina oder an Charlie kam ich einfach nicht ran. Ich war mehr die Kategorie ‚süß‘, das war mir selbst klar. Charlies Finger glitten über den Touchscreen während sie einen Text eintippte und ich blickte nur kurz auf ihre filigranen Finger, bevor ich wieder ihre Mimik zu lesen begann. Sie wirkte konzentriert und hin und wieder schaute sie nachdenklich, während sie eine Pause machte, bevor sie dann wieder weiterschrieb. Ich liebte ihre Augen … kein Plan … der Rest war auch gut, aber ihre Augen waren einfach der Hammer. Sie waren nicht einfach nur Blau, sondern so kristallklar, dass man denken konnte, man sähe tief in einen kristallklaren Bergsee. Dazu hatte sie lange Wimpern und dunkelblonde Augenbrauen, obwohl ihre Haare sonst Blond waren. Das wirkte seltsam intensiv und … ach … ich könnte ihr einfach stundenlang in diese Augen sehen. In dem Moment kniff sie diese zusammen und blickte auf: „Moment … das war aber nicht so abgemacht …“„Was?“, fragte ich irritiert.„Der Typ … er schreibt, dass er Fotos machen will.“, sagte Charlie jetzt ärgerlich.Ich begriff und räusperte mich: „Wie … etwa … dabei? Während wir …“„Ja, klar …“, seufzte sie und schrieb schon wieder, ehe ich darüber nachdenken konnte. Dann sprach sie weiter: „Ich hab ihm ja geschrieben, dass ich 10.000 Euro haben will. Zuerst war das okay, aber jetzt meinte er bei so viel Geld will er seine Kamera mitbringen. Er würde die Aufnahmen auch nur privat ansehen, aber was weiß ich ob das stimmt.“„Und wenn wir das nicht wollen?“, fragte ich. Charlie nickte: „Das hab ich gerade geschrieben. Er antwortet gerade.“Wir warteten kurz, dann las Charlie vor: „Dann zahle ich euch auch nicht den vollen Preis. Zusehen wie anfangs besprochen 5.000 mit Aufnahmen machen wir 10.000 draus.“„Scheiße!“, fluchte sie gleich darauf und sah mich an: „Ich weiß nicht … aber ich hab kein Bock, dass er Fotos von mir macht. Du sicher auch nicht. Ich brauch aber das Geld. Also was meinst du?“Ich starrte Charlie skeptisch an, dann zuckte ich mit den Schultern. „Wenn du es machst, dann mach ich mit. Wie gesagt … ich komm mit dir, egal wohin.“Charlie nickte, dann seufzte sie nachdenklich und flüsterte: „Und was, wenn er die im Internet hoch lädt und uns jemand erkennt?“. Ein kalter Schauer jagte mir über den Rücken, das wäre ne Katastrophe. Ich könnte mich nie wieder bei mir im Ort blicken lassen. Meine Eltern würden mich vermutlich verstoßen, aber … um ehrlich zu sein, bedeutete mir das alles gar nicht mehr so viel wie vor dem Urlaub in Finnland. Sowieso war seitdem alles ganz anders geworden. Also … eigentlich war gar nichts anders geworden, mit einer Ausnahme: „Mir!“„Was?“, fragte Charlie und mir wurde klar, dass ich das letzte Wort meiner Gedankengänge unbewusst ausgesprochen hatte: „Mal sehen. Gucken wir mal was er wirklich will und dann entscheiden wir. Wenn es echt übel wird, dann nehmen wir halt nur die 5000 und besorgen uns das Geld irgendwie anders. Sag mal … “, ich schaute mich kurz um und flüsterte dann: „Wer bitte bringt eigentlich jemanden für 10.000 Euro um?“Charlie blickte mich fragend an, dann begriff sie und flüsterte ebenfalls: „Niemand. Aber für 10.000 Euro bekomm ich das, was ich dafür brauche. Ne Waffe, ohne dass jemand Fragen stellt.“„Du!“, platzte es aus mir heraus und ich wusste nicht was mich mehr schocken sollte. Dass Charlie einen Menschen umbringen könnte, oder dass sie es wirklich tun würde. Meine Freundin betrachtete ausdruckslos das Polster der Rückseite des Sitzes vor uns, sagte aber kein Wort mehr. Immer wieder spannte sie sich an und biss die Zähne zusammen. Niemand würde das so merken, aber ich wusste, dass es in ihr brodelte. Nicht wegen mir, das war klar. Es war das, was ihr damals widerfahren war. Das, was man gegen ihren Willen mir ihr gemacht hatte. Das man sie so manipuliert hatte, dass sie vergewaltigt werden wollte. Wieder musste ich an Rob denken, der jetzt vermutlich im Krankenhaus eine schöne Nasenschiene verpasst bekommen würde. Ich fühlte dabei immer noch nichts. Keine Gefühle, keine Reaktion auf ihn als Resultat meiner Gedanken. Er könnte mir n Pferd schenken, oder einfach draufgehen, es würde mich nicht jucken. Er war für mich – wie ich es ihm schon klagemacht hatte – gestorben. Der Zug rumpelte über die Gleise eines Bahnhofs, an dem wir nicht hielten. Ich lehnte den Kopf an Charlie an und sie legte den Arm um mich, als würden wir schon immer zusammen sein. Es fühlte sich zumindest einfach so an. Es war nicht mehr nötig etwas zu sagen, aber dennoch tat ich es: „Ich … “, dabei streichelte ich ihr über die Seite und auch den Brustansatz herunter, „ … lass dich nie mehr allein!“Sie seufzte leise, küsste mir auf die Haare und dann sahen wir beide nach draußen, wo die Landschaft an uns vorbei zog. Aufgeregt war ich nicht wirklich. Ich hatte Angst vor dem was vor uns lag, aber in einer Suite in einem Hotel würde uns wohl kaum was passieren. Trotzdem blieb ein Restrisiko und allein wenn ich darüber nachdachte, was Menschen Charlie einmal angetan hatten, wurde mir echt übel. Ich versuchte diese Gedanken nicht zu sehr an mich heran zu lassen und vergrub meinen Kopf an Charlies Hals, sog ihren Duft tief ein und träumte von einer besseren Welt für uns beide. Wir waren noch so jung, hatten noch so viel zu lernen. Ich wollte das alles zusammen mit Charlie erleben. Die Sonne stand schon tief, als wir München erreichten. Wie lange war ich schon nicht mehr hier gewesen. Ich kannte mich aber noch gut genug aus um zu wissen, wie man vom Bahnhof zur Innenstadt kam. Das Hotel war tatsächlich ein 5 Sterne Hotel und bevor wir hineingingen, sollten wir dem Mann eine Nachricht schreiben. Es dauerte nicht lange, da stieß mich Charlie an. Ich blickte zum Eingang des Hotels, wo gerade ein Mann aus dem Hotel trat. Charlie hatte ihn mir immer nur als alten Banker vorgestellt, aber dieses Bild entsprach bei weitem nicht meiner Vorstellung als altem Banker. Auch Charlie schien ein wenig überrascht. Der Mann, der nun dem Pagen vor dem Hotel aufforderte, etwas zu tun, eilte in einem flotten Gang davon. Dann sah er sich um und erblickte uns zwei, unten an der Treppe stehen. Er war sicher so alt wie mein Papa, wenn nicht noch ein paar Jahre älter. Aber echt kein Banker. Zumindest trug er nicht wie Charlie ihn damals beschrieben hatte einen seltsamen Anzug mit einer noch altertümlicheren Fliege. Ich kannte niemanden der jemals eine Fliege getragen hatte. So was gab es doch nur in diesen alten schwarz-weiß Filmen die mein Opa damals gesehen hatte. Dieser Mann hier trug eine braue Lederjacke und eine dazu passende Hose, ebenfalls aus braunem Leder. Trotz dieses eher ungewöhnlichen Anblicks, sah er darin irgendwie … zu Hause aus. Weiß nicht wie ich es beschreiben sollte, aber ich vermute mal, dass es einfach zu ihm passte. Das einzige Teil was nicht ganz so zu dem älteren ‚Motoradfahrer‘ passte war die abgerundete Nickelbrille. Er hatte schon graue – oder eher weiße Haare, was ihn jetzt aber nicht unattraktiv wirken ließ. Das schaffte er schon allein damit, wie er uns nun anlächelte, als er zu uns die Treppe herunter kam. Als würde er uns direkt mit den – durch die Brille – sehr kleinen Augen ausziehen wollen.Ich räusperte mich und ein Anflug von Unwohlsein krabbelte mir den Rücken hoch. Allein mich vor diesem Typen auszuziehen war schon echt viel verlangt. Er trat dann direkt zur Charlie und reichte ihr die Hand: „Abend, die Dame.“Charlie schnaufte verächtlich, hielt ihm aber die Hand hin und schüttelte sie. Dann sah er zu mir und ich musste mich echt beherrschen nicht unvermittelt einen Schritt hinter Charlie zurückzuweichen. Dieser Typ war mir nicht geheuer. Ich hatte ein ganz mieses Gefühl, wenn ich nur seinen Blick auf mir spürte. Er reichte mir die Hand und lächelte: „Wir kennen uns noch nicht, was? Mein Name ist Johannes von Bachstein. Und du bezaubernde Schönheit bist?“Weder antwortete ich ihm, noch reichte ich ihm die Hand. Charlie sprang ein: „Ruby, sie ist die Freundin, von der ich erzählt habe.“Der Typ grinste kurz und mir wurde leicht übel. Offenbar gefiel ihm was er bei mir sah. Zumindest starrte er die ganze Zeit eher mich an als Charlie während er nun seine Hand langsam sinken ließ: „Schüchtern was? Macht aber gar nichts. Wir werden uns schon noch kennen lernen. Also ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich bevorzuge es nicht mit leerem Magen meine Aufnahmen zu machen. Ich lade euch beiden Hübschen also erst mal zum Essen ein, dann fahren wir wieder zurück zum Hotel und behandeln das Geschäftliche, einverstanden?“Ich sah Charlie irritiert an, von Essen gehen war nie die Rede gewesen. Auch mit diesem Mann irgendwo hinzufahren, war irgendwie keine wirklich gute Idee. Offenbar sah Charlie das ähnlich, denn sie räusperte sich verlegen: „Also … eigentlich wollten wir das hier hinter uns bringen und …“„Na, na, na …“, unterbrach er Charlie und hob belehrend den Zeigefinger, ehe er weitersprach: „Also erstens, ist es unhöflich dem Gastgeber etwas auszuschlagen. Zweitens ist deine Wortwahl welche du gebrauchst überhaupt nicht vorteilhaft. Etwas hinter dich bringen, bedeutet ja, dass ihr gar kein Spaß dabei habt. Genau darum geht es mir aber. Ich will nicht, dass ihr euch gleich wie zwei bezahlte Nutten an euren Fotzen rum leckt, wobei ihr ja eigentlich nichts anderes seid. Ich zahle euch eine Menge mehr Geld dafür, dass ihr euch vor meiner Kamera liebt. Das kann man nicht spielen. Ich will echte Gefühle haben und keine … Schauspieler. Ich will das echte Leben sehen.“Charlie blickte mich etwas überrumpelt an, dann sah sie wieder zu ihm und fragte: „Wohin wollen sie denn Essen gehen?“Er blickte uns an, beäugte uns einen Moment genau und dann nickte er abfällig: „So wie ihr ausseht, sicher nur in die nächste Pommes Bude. Aber wenn wir euch gleich anständig einkleiden, dann gehen wir richtig schick aus, was meint ihr?“„Wie bitte?“, fragte Charlie jetzt ungläubig. Der Typ machte eine wirbelnde Handbewegung, dass ich für einen Moment echt dachte, er wäre schwul. Dann verdrehte er die Augen und seufzte auf, ehe er aber etwas sagen konnte, hielt ein silberner Sportwagen neben uns auf der Straße und der junge Page von eben sprang vom Fahrersitz. Ohne den Motor abzuschalten oder nur die Tür wieder zu schließen, sah er erwartungsvoll zu uns. „Mitkommen die Damen.“, sagte er schnippisch und ging zu dem wartenden Pagen. „Was zum …“, fluchte Charlie und sah mich noch einmal an, ehe sie ihm folgte. Ich ging ihr nur nach, weil ich nicht allein hier stehen bleiben wollte und schloss dann zu ihr auf: „Hey … du willst doch nicht echt mit dem Freak mitfahren, oder?“„Weiß nicht … der wirkt nicht so als würde er uns was antun wollen.“, flüsterte Charlie mir zu.„Sah dein Lehrer so aus?“, fragte ich alarmiert und Charlie warf mir kurz einen erschrockenen Blick zu. Sofort bereute ich es, dieses Thema ausgegraben zu haben, aber ich fand es echt riskant mit einem Unbekannten in ein Auto zu steigen. Das war doch immer das, wovor uns meine Eltern immer gewarnt hatten.Der Page begriff wohl, dass wir uns alle ihm näherten und schaltete schnell. Der Wagen besaß nur zwei Türen, also griff er schnell zum Fahrersitz und betätigte einen Mechanismus um diesen nach vorn zu klappen. Offenbar eine Einladung an mich und Charlie, der wir nicht folgten sondern vor dem Wagen stehen blieben. „Bitte einsteigen und anschnallen.“, forderte uns ‚von Bachstein‘ auf, doch ich und auch Charlie blieben einfach stehen. Der Typ musterte uns erst verwirrt, dann seufzte er amüsiert auf: „Ach so … ihr glaubt, dass es keine gute Idee ist, bei mir einzusteigen, was?“Charlie nickte einfach nur, ich schwieg. Johannes von Bachstein schnippte mit einem Finger in Richtung des Pagen, der sich sofort versteifte: „Junge … Richard … oder “„Robert, Herr von Bachstein“, korrigierte er ihn kleinlaut.Er nickte und sah wieder zu uns: „Robert, sein sie so gut und erklären den Damen wer ich bin?“Der Junge sah erst ihn, dann uns an und wusste offenbar nicht wirklich was er sagen sollte. Er hatte diesen Job vermutlich noch nicht lange und vermutlich wusste er nicht wirklich, wen er hier vor sich hatte. Dann aber sprach er etwas schüchtern: „Johannes von Bachstein, er ist bei uns im Hause ein gern gesehener Gast. Ähm, naja … und … also …“„Ich treffe mich gerne mit meinen vielen Nichten, ja?“, fragte Herr von Bachstein ungeduldig.Der Junge blickte ihn etwas entsetzt an, denn offenbar war ihm, genau wie uns gerade klar, dass wer auch immer die anderen Mädchen waren, mit denen er sich hier traf … es waren ganz sicher nicht seine ‚Nichten‘.Johannes von Bachstein lachte genervt auf: „Also, es steht euch frei hier im Haus zu warten, bis ich mit dem Essen fertig bin. Aber eine Einladung auszuschlagen, wäre wirklich unhöflich. Ich bin ein angesehener Mensch der in diesem Hause ein uns ausgeht. Glaubt mal, dass ich es mir nicht erlauben will, irgendwas zu tun, was wir nicht vorher geschäftlich geregelt haben.“Charlie blickte jetzt wieder zu mir, dann fragte sie mich ganz offen: „Also was denkst du? Essen gehen, oder hier warten.“„Weiß nicht.“, flüsterte ich unsicher: „Entscheide du.“Charlie sah zu dem Wagen, zu dem Pagen und dann zu Johannes von Bachstein, ehe sie meine Hand nahm und mich mit in den Wagen zog. Der Page warf uns einen seltsamen Blick zu, den ich nicht ganz deuten konnte, ehe er den Sitz wieder nach hinten klappte. Sofort fühlte ich mich gefangen. Dieses Gefühl verstärkte sich noch, als Herr von Bachstein dann auch noch vorn Platz nahm und die Tür schloss. „Dann mal los.“, lächelte er uns zu, schaute wieder nach vorn und fuhr los. Ich hatte die ganze Zeit mein Handy in der Hand und es wäre ein Klacks gewesen meinen Papa anzurufen. Die Nummer hatte ich schon im Telefonbuch herausgesucht. Jedoch hielten wir schon fast 3 Straßen weiter an einer exklusiven Modeboutique. Wir stiegen alle wieder aus und betraten den Laden, der so ganz anders war, als die Kaufhäuser, die ich sonst so kannte. P&C, oder H&M waren nichts, mit dem sich das hier vergleichen ließ. „Herr von Bachstein, das ist ja eine schöne Überraschung!“, kam eine Frau auf uns zu und die beiden begrüßten sich mit einem Wangenkuss. Dann sah die Dame zu uns und lächelte etwas zerknirscht: „Ach ja … wieder das Übliche, ja?“„Fast, Dolores. Für Charlene hätte ich gerne eines der Sommerkleider, aber für unsere Ruby hier, da muss es was Besonderes sein.“„Verstehe, lächelte die Dame und rief zwei Namen nach hinten, woraufhin gleich zwei Angestellte kamen, denen sie Instruktionen gab. Die Tür wurde geschlossen und die Boutique ebenfalls. Dann wurde Charlie und ich zusammen von einer jüngeren freundlichen Frau in ein Hinterzimmer geführt, wo wir erst mal gefragt wurden, ob wir denn einen Sekt trinken wollten. Hatten die denn keine Ahnung wie alt wir waren? Man sah uns doch an, dass wir noch keinen Alkohol trinken durften. Charlie schlug das Angebot für uns beide aus. Als man uns dann aber ein Wasser anbot, nickte ich. Charlie trank jedoch nichts. Man nahm unsere Maße und nach ein paar Minuten wurde Charlie ein weißes Sommerkleid gebracht. Es bestand eigentlich aus zwei Teilen, was man aber hinterher wohl nicht mehr sehen würde, wenn sie es anziehen würde. Der Rock war knielang und bestand aus zwei Lagen. Die untere war undurchsichtig und wohl aus Seide. Darüber war ein Netz aus Blumen gelegt, ebenfalls weiß. Das Oberteil hatte ebenfalls diese Verzierungen. Ungelogen war es wirklich schick. Dazu bekam meine Freundin weiße Unterwäsche, die sich ebenfalls sehen lassen konnte.„Probiere das schon mal an, ich besorge eben noch das Kleid für dich.“, lächelte die junge Frau dann mich an und verschwand wieder. Charlie blickte auf den Stoff, der vor ihr auf dem Tisch lag. Umkleiden gab es hier nicht und so zögerte sie erst einen Moment, ehe sie sich wirklich einfach vor mir auszog und in die neuen Sachen schlüpfte. Ich hatte mich geirrt. Erstens sah man wohl, dass es zwei Teile waren, denn ca. zwei Zentimeter trennten den Rock von dem doch recht kurzen Oberteil. Nur das Blumenmuster reichte über diesen Spalt und ließ so etwas von Charlies Haut durchblicken. Das hätte billig wirken können, aber durch den feinen Stoff wirkte das ärmellose Kleid einfach nur elegant. Es ließ viel Haut durchblicken, ohne irgendwie schlampig zu wirken. Ich für meinen Teil war hin und weg. Auch Charlie selbst drehte sich vor dem Spiegel hin und her, ehe sie zu mir sah und ungläubig lächelte. Charlie konnte weiß einfach unheimlich gut tragen und wohl nicht nur beim Tennis war das wohl auch ihre Farbe. „Wow!“, nickte ich und Charlie grinste mir zu. Es dauerte nicht lange, bis die Frau wieder kam, diesmal mit einem Karton der offenbar ein lila Kleid enthielt. Sie musterte kurz Charlie, zupfte ihr Kleid hier und da noch etwas nach und war dann ebenfalls von dem Ergebnis überzeugt. Dann nahm die mein Kleid aus dem Karton und ich wäre fast umgefallen.So etwas, hatte ich noch nie gesehen. Das Kleid war ganz in Lila gehalten, die Schultern würden größtenteils frei bleiben, aber es hatte lange Ärmel, die aber genau wie der ganze Rest aus Spitze gefertigt war. Überall konnte man da durchsehen. Naja, zumindest der Ausschnitt, die Oberschenkel und über die gesamten Arme zog sich ein ähnliches Muster wie bei Charlies Kleid. Meines hier, war aber allein schon durch die Farbe noch viel eleganter. Es wirkte geradezu exklusiv und ich war mir sicher, dass niemand den ich kannte, je so etwas getragen hatte.Dazu reichte mir die junge Frau ein Seidenunterhöschen und wir bekamen auch noch hohe Schuhe in der richtigen Farbe. Es war witzig zu sehen wie Charlie versuchte in den Schuhen zu laufen, aber im Gegensatz zu mir – die ich ja schon ein paar Mal bei Mama geübt hatte – wirkte es bei ihr einfach nur mega hilflos. Die Verkäuferin brachte ihr dann irgendwann flache Schuhe, die zwar nicht so elegant wirkten, aber mit denen Charlie wenigstens laufen konnte. „Hätte ich das gewusst, hätte ich 5.000 Euro mehr verlangt.“, grinste sie böse, als sie die neuen Schuhe anzog. Ich streifte mir das Kleid über, was gerade an den engen Ärmeln nicht so einfach war. Es war mir unangenehm gewesen, mich nackt vor der Verkäuferin umzuziehen, aber ihr war es wohl einfach nur egal gewesen. Offenbar passierte das hier häufiger mal, oder sie war einfach angewiesen so was zu ignorieren.Je weiter ich in dem Kleid steckte, desto größer wurden Charlies Augen. Dann sah ich mich das erste Mal selbst im Spiegel und presste die Lippen zusammen. Die Verwandlung war enorm. Ich sah aus wie irgendein High-Society-Girlie. So übertrieben es auch war, allein durch dieses Kleid fühlte ich mich total begeistert. Ich betrachtete mich genauer im Spiegel und schüttelte ungläubig den Kopf. „Krass, oder? Warum macht er so was mit uns?“, fragte ich Charlie die mich genau beobachtete. Dann schüttelte sie den Kopf und zuckte mit den Achseln: „Muss n Fetisch sein. Oder er will einfach wirklich nur schick mit uns Essen gehen, was ich irgendwie bezweifele.“Nachdem Bea – so hieß die junge Frau – auch bei mir ein paar kleine Änderungen angepasst hatte, nicke sie uns zu und bat uns den Raum wieder zu verlassen. Wir betraten wieder die Verkaufsboutique wo Herr von Bachstein und ‚Dolores‘ standen und sich offenbar bestens amüsierten. Als ich gefolgt von Charlie in den Raum trat, war von meiner überheblichen Begeisterung durch das Kleid schon nichts mehr übrig. Mir war klar, dass nicht das Kleid die Hauptattraktion des Abend sein würde, sondern ich … oder eher mein Körper. Augenblicklich schüchterten mich die anwesenden Personen wieder ein und ich fragte mich ehrlich gesagt, wie lange ich dieses schöne Kleid noch am Körper tragen würde. Charlie hüstelte auffällig und die beiden drehten sich zu uns um. Herr von Bachstein warf Charlie ein Lächeln zu, als er dann mich sah, sog er tief die Luft ein und strahlte mich an. Das unangenehme Gefühl wurde stärker und instinktiv griff ich nach Charlies Hand, die sie mir glücklicherweise nicht entzog. „Entzückend, ihr zwei.“, klatschte von Bachstein in die Hände und gab ‚Dolores‘ einen weiteren Kuss für ihre tolle Arbeit – wobei sie ja gar nichts getan hatte. Nun ja, Bea gab uns zwei Tüten in denen unsere Sachen waren. Wir verließen die Boutique und fuhren mit von Bachstein zu einem deutlich gehobenen Restaurant. Der Laden war auf den ersten Blick ein schwarzer Basaltklotz und wirkte unnatürlich in dem schönen, von Fackeln beleuchteten Garten. Ein Pfad führte zu einem Brunnen, an dem eine kleine Kapelle sanfte Musikstücke spielte. Deutlich über dem Preisniveau welches ich gewöhnt war. Ein Kellner begleitete uns an einen Tisch etwas abseits von den anderen, von dem man über eine kleine Steinmauer auf die Stadt sehen konnte. Das Gelände lag ein paar Minuten außerhalb von München und erinnerte irgendwie an ein altes französisches Weingut. Nicht dass ich eins kennen würde, aber so stellte ich mir sowas irgendwie vor. Alles – bis auf den schon erwähnten modernen Klotz in der Mitte, wo man wohl auch essen konnte. Der Kellner reichte jedem eine Karte, nachdem wir uns gesetzt hatten. Dann ging er einfach wieder und wenige Sekunden später tauchte ein anderer Kellner auf, der wohl nur für den Wein zuständig war. Er trug zwar Karten, aber Herr von Bachstein lehnte freundlich ab: „Den Hauswein bitte, aber dazu eine Karaffe stilles Wasser.“„Natürlich der Herr.“, lächelte der Kellner – oder wie ich kurz darauf erfuhr ‚Sommelier‘ abwesend und verschwand wieder. Charlie wirkte angespannt, sie traute dem Braten wohl nicht so wirklich. Kein Wunder bei dem was sie schon alles erlebt hatte. Ich versuchte zumindest ein wenig mistrausch zu sein, aber auch wenn ich Herrn Bachstein echt seltsam fand, war er nett, zuvorkommend und offenbar auch gebildet. Mehr als man von den meisten Männern, die ich bisher kannte, behaupten konnte. Nachdem wir wieder allein waren, sah uns Herr von Bachstein an: „Also, ich würde euch was empfehlen, aber ich glaube ihr schätzt mehr eine andere Art von Essen, als mit Trüffel gefüllte Kalbsleber mit Wachtelei?“Ich verzog kurz das Gesicht, bekam mich aber sofort wieder ein. Trotzdem hatte er es gesehen, da er eh hauptsächlich mich anblickte. Er lächelte nur und fragte dann: „Also Pizza wird hier meines Wissens nicht serviert, aber es gibt zum Beispiel Bratkartoffeln mit Hänchenbrust.“„Klingt gut.“, nickte Charlie, ohne die Karte überhaupt aufgeschlagen zu haben. Ich hingegen sah wenigstens einmal durch, bevor ich diese ebenfalls weglegte und mich Charlies Entscheidung anschloss. Der Wein wurde gebracht und drei Gläser gefüllt. Ich sah wieder zu Charlie und diese achtete wohl nur darauf, dass die Gläser alle aus einer Flasche gefüllt worden. Ich fragte mich eher was anderes und als der Kellner wieder gegangen war sagte ich: „Also, ich darf noch gar kein Wein trinken.“„Wieso? Nimmst du Medikamente?“, fragte von Bachstein.Ich blickte ihn nur irritiert an, dann fragte ich ganz offen: „Sie wissen aber schon wie alt wir sind?“Herr von Bachstein legte den Kopf schief, griff ein Glas und schwenkte den Wein ein wenig hin und her: „Nein, und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du es nicht erwähnen würdest, wenn du verstehst. Ich gehe mal davon aus, dass du alt genug zum Weintrinken bist … und ich denke, alle Anwesenden, die das interessiert, sind hier am Tisch zusammengekommen.“Ich blickte weiterhin etwas verunsichert zu ihm herüber, ehe er das Glas hochnahm und sagte: „Auf einen schönen Abend und gute Geschäfte.“Charlie nahm ebenfalls das Glas hoch, doch bevor Herr von Bachstein anstieß, blickte er mich auffordernd an. Ich sah erst zu Charlie, die mir vorsichtig zunickte und dann hob ich ebenfalls das Glas. Wein schmeckte mir noch nie wirklich, aber dieser hier war erträglich. Viel hatte ich ja eh noch nicht getrunken … einmal bei meinen Eltern im Urlaub genippt und so. Ansonsten war da nur Sekt zu Sylvester gewesen, mein letzter Geburtstag und natürlich das Zeug in Finnland. Wir nippten nur wenig, ehe die Gläser wieder auf den Tisch gestellt wurden. Dann bestellten wir das Essen als Herr von Bachstein einen Kellner per Handzeichen rief. Außerdem bat er, die Tische hier auf der abgekehrten Seite nicht mehr neu zu besetzten. Der Kellner nickte, als würde dies eine normale Bitte sein. Offenbar wollte von Bachstein mit uns ungestört sein. „Also, wie wird das ablaufen und was genau wollen sie von uns?“, fragte Charlie dann plötzlich. Von Bachstein lächelte sie an, dann beugte er sich vor und faltete die Hände auf dem Tisch, als er ruhig anfing zu sprechen: „Also zum Geschäft. Soweit haben wir die Details schon geklärt. Ich will euch dabei zusehen, wie ihr miteinander schlaft. Es soll echt sein, ich will kein Schauspiel. Ich gehe mal davon aus, dass ihr beide fest zusammen seid und schon … intim miteinander wart?“Charlie nickte nur.„Gut … wenn mir das nicht gefällt was ich sehe, wovon ich aber nicht wirklich ausgehe, platzt der Deal. So oder so bekommt ihr von mir das Essen, die Kleider und die Fahrtkosten sowie die Stunden hier bezahlt, die wir miteinender verbringen. Ich bezahle großzügig, erwarte aber auch was für mein Geld. Ich werde euch Filmen und wenn nötig Anweisungen geben, was ihr währenddessen machen sollt. Soweit klar?“Charlie blickte zu mir und ich fragte einfach: „Was passiert mit dem Film?“„Der ist für meine private Sammlung. Ich bin nicht so bescheuert und verteile ihn im Internet, wenn es darum geht. Der Film wird auf einen Rechner gespielt, der nicht mit dem Internet verkabelt ist. Es ist nur ein Abspielgerät in meinem Heimkino.“„Und dann … machen sie was damit?“, fragte Charlie nun irritiert.„Ich schaue ihn mir an, mit ein paar Bekannten. Der Film wird nicht geteilt, das verspreche ich euch. Ich weiß selbst, dass ein solcher Film nicht unbedingt legal sein wird. Es geht mir hier aber wie gesagt nicht um einen Porno, sondern ich will … den Moment einfangen … diesen einen Moment, den man nur sehr selten sieht. Das zu erklären vermag ich jetzt nicht und es hat euch auch nicht zu interessieren. Nennt es einfach einen Traum von einem in die Jahre gekommenen Herrn.“Entweder der Wein stieg mir jetzt schon zu Kopf, oder von Bachstein war mir plötzlich nicht mehr ganz so unheimlich wie vorhin. Klar, ich fand ihn immer noch schräg, aber er hatte irgendwie nichts mehr an sich, was ihn gefährlich wirken ließ. „Also 10.000 Euro für uns beide, wenn wir vor ihrer Kamera miteinander schlafen.“, fragte Charlie.Von Bachstein lächelte, schüttelte aber den Kopf: „Ich zahle euch 7.500 Euro, wenn ihr meinen Anforderungen genügt. Dazu will ich aber einen Film von mindestens 2 Stunden haben. Dazu ein Interview von jeder einzeln, bei denen ihr mir etwas von euch erzählt. Keine Lügen. Dann möchte ich noch ein paar hochauflösende Fotos von euren Gesichtern und … euren … Geschlechtern haben.“„Ich brauch 10.000 Euro“, sagte Charlie einfach offen.Von Bachstein sah sie ernst an, dann wanderte sein Blick zu mir und verharrte lange auf mir: „Mal sehen … vielleicht kommen wir da ins Geschäft. Aber das klären wir wenn es soweit ist.“Charlie nickte und ich hatte wieder ein ganz mieses Gefühl. Es fühlte sich so an, als würden die beiden über den Preis von mir verhandeln … nur worüber genau?„Darf ich eigentlich mal fragen, wofür ihr das Geld braucht? Wollt ihr durchbrennen, oder was habt ihr für Pläne.“, fragte von Bachstein nun. Charlie lächelte kalt: „Das ist einer dieser Punkte, die sie sicher nicht wissen wollen.“„Aha …“, säuselte er und trank einen weiteren Schluck aus seinem Glas. Das Essen kam und es schmeckte echt richtig gut. Die Bratkartoffeln hatten wir gegen Kroketten getauscht. Pommes gab es leider nicht. Trotzdem so ziemlich das leckerste Essen, seit langem. Eventuell lag es auch an dem leeren Glas Wein welches nun vor mir stand. Alles in allem fühlte ich mich aber gut und wurde langsam lockerer. Wir sprachen dann irgendwann über alltägliche Dinge und sogar über die Schule fragte er uns etwas. Es war mittlerweile dunkel geworden und von Bachstein schenkte uns Wein nach. Langsam merkte ich, dass ich ein wenig beschwipst war, aber auch das machte mir nichts aus. Charlie wirkte nüchtern und trank auch ab dem Punkt keinen Schluck mehr. Wir aßen auf und ich erzählte gerade etwas über Finnland – kein Plan warum ich so gesprächig geworden war – als die letzten zwei Personen von der Terrasse gingen. Die Kellner zogen sich bis auf einen zurück und es wurde still um uns herum. Herr Bachstein winkte dem letzten Kellner zu und ließ sich die Rechnung bringen. Dann reichte er ihm eine Kreditkarte und der Kellner verschwand wieder. Er blickte zu uns und nickte uns zu: „Küsst euch.“Zuerst dachte ich, ich hätte mich verhört, aber als ich aufsah und das Glas abstellte sah er uns auffordernd an. Ich sah zu Charlie die mich ebenfalls im selben Moment auf die gleiche Weise anschaute.„Echt jetzt?“, lachte ich auf. „Ja … ich will sehen wie ihr euch küsst.“, bestätigte von Bachstein.Ich zuckte mir den Schultern, sah mich noch mal um, aber der Kellner war nicht mehr zu sehen. Dann beugte ich mich zu Charlie und küsste sie einfach auf den Mund. Nur kurz, ehe ich mich wieder grinsend zurückzog. „Ich meinte richtig.“, lächelte Herr von Bachstein.Achso! Ich sah Charlie noch mal an und mir wurde klar, dass ich ganz schön naiv war – und echt einen sitzen hatte. Ich beugte mich wieder zu Charlie, die mich etwas entgeistert ansah, dann aber seufzte und meinen jetzigen deutlich intensiveren Kuss erwiderte. Urplötzlich musste ich aber anfangen zu lachen, was den Kuss ins Lächerliche abdriften ließ. Charlie drückte mich sachte weg, als ich ihr auf die Lippe biss. Ich schaute sofort zu dem Mann am anderen Tischende, rechnete damit, dass er uns tadeln würde, aber er lächelte ebenfalls. Kurz rechnete ich damit, dass es nur gestellt war, aber er nickte mir zu und flüsterte: „Na das war zumindest echt … und genau darum geht’s mir.“Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich wieder, stolperte dabei fast über das Stuhlbein und wäre um ein Haar, mit etwas zu viel Schwung mit dem Stuhl umgekippt. Mensch Ruby … das waren nur zwei Gläser Wein. Wobei … zwei Gläser waren echt viel, oder? Vielleicht war es doch ein Fehler so viel getrunken zu haben. Ich griff nach dem Wasser was immer noch dort stand, doch von Bachstein schüttelte den Kopf und schenkte mir Wein nach. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und schmollte, aber griff dann doch zu. Charlie kommentierte das nicht weiter, aber als ich ihr einen Blick zuwarf, sah sie nicht glücklich aus. Ich trank nur zwei kleine Schlucke. Der Kellner kam wieder und brachte die Karte und die Quittung zurück. Dann entfernte er sich und wünschte uns noch einen schönen Abend. Von Bachstein trank seinen Wein aus, atmete noch einmal die frische Luft ein und erhob sich dann. Ich trank ebenfalls noch einen Schluck und stand dann mit Charlie zusammen auf. Von Bachstein trat an uns vorbei zum Brunnen und drehte sich dann um, winkte uns zu sich. Hinter Charlie trat ich auf ihn zu, während er sich auf den Rand des Brunnens setzte und uns in dem schwachen Licht einer Fackel betrachtete: „Also, ich mache das jetzt schon ein paar Jahre, aber so zwei hübsche Mädchen wie euch hab ich noch nie gesehen. Klar gab es hübschere, aber die waren meistens auch viel älter und nicht so natürlich wie ihr. Was ist eigentlich mit deiner Wange passiert, Ruby?“„Mein Bruder …“, sagte ich, ehe ich mich bremsen konnte und schloss den Satz: „ … kleiner Streit unter Geschwistern.“Charlie schnaufte abfällig, hielt aber die Klappe. Von Bachstein schob Charlie etwas beiseite und fasste dann in meine Richtung. Reflexartig wich ich zurück. Der Mann sah mich ernst an, schüttelte dann mit dem Kopf und griff vorsichtig nach meinem Kinn. Ich zog den Kopf noch etwas zurück, aber ließ trotzdem zu, dass er mit seiner Hand mein Kinn sanft ergriff und meinen Kopf zur Seite neigte, so dass das Feuer meine Wange besser beleuchten konnte: „Naja … aber wie schon erwähnt. Perfektion ist langweilig.“„Das hör ich das erste Mal von ihnen.“, sagte ich ohne nachzudenken und erntete dafür von Charlie neben mir einen leichten Knuff in die Seite.Von Bachstein lachte nur herzlich auf, ehe er mein Kinn losließ und mich an der Hand fasste. Ich ließ auch das zu und er drehte mich zum Feuer hin, sah mich lange an, ehe ich fragte: „Die Kleider dürfen wir behalten?“Ich lächelte wieder, dann nickte er. Ich strahlte ihn an und er ließ meine Hand los: „Aber dein Höschen gibst du mir jetzt.“Erschrocken sah ich ihn an. Das Kleid war lang genug, dass man mir nicht mal eben darunter sehen könnte, aber diese Aufforderung war echt heftig. Andererseits würde er mich eh in einer Stunde splitternackt sehen, also war das einzige Problem, dass wir hier in einem Restaurantpark standen, wo jederzeit jemand auftauchen konnte. Ich sah mich also genauestens um, dann zu meiner Freundin, die auch nicht recht zu wissen schien, was ich tun sollte. Ich holte noch mal Luft, dann fasste ich mir unter das Kleid und zog das lila Höschen aus Seide aus. Ich achtete darauf, dass ich kein Bein zu hoch hob, obwohl das ja wie schon eben erwähnt in einer Stunde eh egal wäre. Dann hob ich es auf und reichte es von Bachstein, der es mir lächelnd abnahm und leise sagte: „Jetzt will ich, dass du mir die nächste Minute in die Augen guckst und nicht wegsiehst, klar?“Ich sah ihn an, dann nickte ich. Wenn das alles war, war es einfach. Allerdings fragte ich mich, ob das nicht extra bezahlt werden sollte. Noch ehe ich den Gedanken aussprechen konnte, forderte er Charlie auf: „Und du, stellst dich hinter deine Freundin und fasst ihr zwischen die Beine.“Charlie söhnte auf und ich zuckte zusammen. Trotzdem blieb ich stehen und protestierte nicht, als Charlie der Aufforderung langsam nachkam. Sie zog aber mein Kleid dafür ein paar Zentimeter hoch, so dass sie besser darunter fassen konnte. Trotzdem war es niemandem möglich darunter zu gucken, wenn er nicht vor mir auf die Knie ging. Ich zuckte leicht zusammen, als Charlies kühle Finger mich dort berührten. Dann seufzte ich schwer und schloss kurz die Augen. „Ruby!“, fuhr mich Herr Bachstein an und ich begriff. Sofort öffnete ich die Augen und sah ihn wieder an. So standen wir ein paar Sekunden, während Charlies Finger langsam wärmer wurden. Sie bewegte die Hand nicht, aber trotzdem spürte ich wie mich ihre Berührungen erregten – obwohl von Bachstein vor mir stand und mich angaffte. Er war mir gerade egal … eigentlich war mir nur noch Charlie wichtig und es waren ihre Finger die mich gerade an meiner intimsten Stelle berührten. „Und jetzt, Charlie … führe ihr deinen Mittelfinger ein.“, sagte er mit kaum verholener Lust.Charlie räusperte sich und ich erbebte innerlich, als ich daran dachte, dass sie das jetzt tatsächlich tun würde. Ich dachte nur kurz an Rob, dann war mir auch das egal. Ich sah mich zu Charlie um und nickte ihr zu, ehe von Bachstein mich das zweite Mal ermahnte. Ich schaute schnell wieder zu ihm, dann spürte ich genau, wie Charlie mit einem ihrer Finger forschend nach der Öffnung in meinem Spalt tastete. Sie rutschte leicht darüber weg, denn als sie den Punkt erreichte, war es, als ergieße sich meine angestaute Erregung über ihren Finger. Augenblicklich schien ich da unten echt nass zu sein. Charlies Finger glitt in mich und ich keuchte auf, hätte um ein Haar die Augen wieder geschlossen. Von Bachstein sah mir genau dabei zu, wie ich mich zwang den Mund wieder zu schließen, was mir nicht ganz gelang. Mein Atem ging zitternd und unregelmäßig, während Charlie ihren Finger ganz in mich steckte. Ich blinzelte immer wieder, hoffte es wäre kein Problem. Die Augen in die ich blickte, schienen meine Empfindungen aufzusaugen. Er konnte sich offenbar gar nicht an mir sattsehen und wenn ich ehrlich sein sollte … gefiel es mir, dass er mir dabei zusah. Krank, oder? „Zieh ihn wieder raus.“, forderte er Charlie auf und sie tat es. Ich stöhnte leise, dann wünschte ich mir nur noch sie würde ihn wieder hinein stecken. Aber als mir klar wurde, dass sie es nicht mehr tun würde, riss ich mich zusammen und realisierte wieder wo wir waren … und warum. Von Bachstein stand auf und ich sah deutlich die Beule in der Anzughose. Dann forderte er uns auf mitzukommen und wir verließen mit ihm das Gelände. In dem Wagen ging es zurück zum Hotel und zu einer Nacht, die ganz anders wurde, als ich mir das in meinen kranksten Fantasien hätte ausmalen können.

Ruby – Episode 15: Das Kennenlernen

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