Schwules Internat 08-03

Hier der Teil 3.Das komm davon wenn man alt wird.„Morgen um 10:00 Uhr bekommen wir einen Raum in der Botschaft, Du kannst ja Erkan von hieraus Bescheid geben, dass er kommen soll.“„Ich werde ihn morgen von dort aus anrufen oder gar nicht und ich werde alleine, ohne Verwandte dorthin gehen“ bestand ich auf meinem Ablauf der Dinge.Wir wurden nachhause geschickt und ich sollte mich morgen ab 9:00 bereithalten.Zuhause angekommen war Fati schon da und wartete auf mich. Er fragte meine Eltern, die ihn ausgesprochen gut leiden konnten, ob wir noch ein wenig laufen gehen könnten. Wir durften.Als wir weit genug weg waren und niemand mehr in unserer Nähe war, berichtete ich Fati den Verlauf des Gesprächs und er versprach „wenn ich zuhause bin werde ich Peter sofort ne Mail schicken.“Wer immer die ominöse Peter sein sollte, Fati musste großes Vertrauen in ihn haben. Ich fragte Fati, ob er diesen Peter kennen würde.„Das ist der, der Erkan an der Grenze gerettet hat“ erklärte Fati mir.Ich hatte von dem Fall in der Zeitung gelesen, nur dort hieß es, dass ein türkischer Junge von einem Fremden entführt worden ist und nach dem gefahndet wird.„Der Mann muss Mut haben“ sagte ich zu Fati.Fati stimmte mir zu. Dann liefen wir wirklich eine schnelle Runde und außer Atem kam ich zuhause an. Fati verschwand sofort um die Mail zu schreiben.In der Nacht konnte ich vor Aufregung nur ganz wenig schlafen dementsprechend war ich am Morgen wie gerädert aber auch sehr aufgeregt. Hatte ich das richtig gemacht oder war es falsch von zuhause wegzugehen? Auf der anderen Seite, ich liebte Jungs, ganz besonders Fati und das wurde von meinen Verwandten nicht geduldet, als musste ich weg. Die Gedanken schwirrten dauernd durch meinen Kopf wie ein Mückenschwarm im Einmachglas. Als ich dann im Auto unterwegs war und die Botschaft in Sichtweite verschwanden die Gedanken und ich sah ganz klar meine Zukunft in einem Land, dass meine Neigung akzeptierte und ich wurde ruhig und gelassen. Wir kamen an und ein Angestellter der Botschaft führte uns in einen kleinen Raum in dem ein Tisch und einige Stühle standen. Auf dem Tisch waren ein Mikrofon und ein Aufnahmegerät installiert. „Das ist unser Verhörraum, daher die Geräte. Die bleiben natürlich während ihrer Anwesenheit abgeschaltet“ erklärte der Mann.Ich war beruhigt.Wir setzten uns und nach ein paar Minuten kam ein anderer Mann herein und stellte sich vor „ich bin der Sekretär des Botschafters und werde bei der Unterhaltung als Zeuge anwesend sein.“Das passte meinen Begleitern zwar nicht, wie ich an ihren Gesichtsausdrücken sehen konnte, aber sie hatten keine Möglichkeit Einspruch zu erheben.„Ich weis über Ihr Anliegen Bescheid“ sagte der Sekretär und holte ein schnurgebundenens Telefon aus der Tischschublade „Mobiltelefone funktionieren in diesem Raum nicht, daher müssen sie dieses benutzen“ fuhr er fort.„Dann mal los, ruf Erkan an“ forderte mich einer meiner Begleiter auf „wir wollen die Sache schnellstmöglich hinter uns bringen.“Aus dem Gedächtnis wählte ich die Nummer, die Fati mir eingebläut hatte. Nach zweimaligen Klingeln wurde abgehoben und eine Stimme, die mir sehr gut bekannt war sagte nur „ja?“Eindeutig Erkan, die Stimme würde ich immer wieder erkennen.„Hallo Erkan“ sagte ich „wie du weist sind hier ein paar Herren, die gerne ein paar Worte mit Dir wechseln möchten. Wir sind in der englischen Botschaft in Nicosia. Kannst Du vorbei kommen?“Eine ganze Zeit hörte ich nur Rauschen und dachte schon Erkan hätte aufgelegt, da meldete er sich wieder.„Ich komme dorthin. In einer knappen Stunde bin ich da, aber die sollen sich keine Hoffnung machen, ich komme nie wieder zurück.“Es knackte kurz in der Leitung und dann war sie tot.Da das Telefon auf geschaltet war konnten alle verstehen, was Erkan gesagt hatte.Die beiden türkischen Beamten schauten sich betroffen an ob der klaren Aussage Erkans. Dann herrschte erst mal Schweigen im Raum.„Kann ich ihnen was zu trinken besorgen?“ fragte der Sekretär.„Gerne“ sagte ich „ich hätte gerne eine Cola, wenn sie die haben.“„Sicher haben wir so etwas“ sagte er, griff zum Telefon und bestellte für mich eine Cola und für die beiden Begleiter ein Wasser.Wenig später wurden die Getränke gebracht und der Sekretär fragte meine Begleiter „warum wollen Sie mit diesem Erkan sprechen?“„Der ist von zu Hause ausgerissen und an der Grenze von einem Fremden Mann entführt worden. Jetzt wird von seiner Verwandtschaft nach ihm und seinem Entführer gesucht.“„Warum ist er ausgerissen?“ wollte der Engländer wissen.„Das wissen wir auch nicht“ war die Antwort.„Aber ich weis es“ platzte ich dazwischen „Erkan ist schwul und wurde von seinem Vater fast totgeschlagen und ist deshalb bei einem Besuch in Nikosia fortgelaufen und sein Vater hat sogar auf ihn geschossen.“„Ach die Geschichte ist das. Die habe ich hautnah mitbekommen. Den Jungen werden Sie mit Sicherheit nicht mehr in Ihr Land zurückbekommen.“„Das werden wir ja sehen“ schnaubte einer der Beamten.„Denken Sie daran, Sie sind hier auf englischem Boden und von hier wird niemand gegen seinen erklärten Willen mitgenommen“ mahnte der Sekretär.Es herrschte wieder eine Weile Funkstille. Ich hatte immer wieder auf meine Uhr geschaut und fand den Zeitpunkt für gekommen.„Ich muss mal zur Toilette“ sagte ich.„Kein Problem“ sagte der Engländer ich führe Dich hin.„Wir kommen mit“ riefen meine Begleiter.„Wenn es denn sein muss“ stöhnte der Engländer genervt.So gingen wir zu viert in Richtung Toilette.„Aber aufs Klo darf ich doch alleine?“ fragte ich.„Erst wenn wir uns überzeugt haben, dass Du nicht abhauen kannst“ sagten die beiden und inspizierten die Toilette. Das Fenster war vergittert und mit zwei Schlössern gesichert.„Warum sind da Schlösser dran?“ wollten die Türken wissen.„Hin und wieder müssen wir das Fenster ja auch reinigen, dafür nehmen wir das Gitter ab“ erklärte der Sekretär mit amüsierter Mine.„OK, dann geh rein, aber mach nicht zu lange“ wurde ich aufgefordert.Ich ging rein und schloss die Tür hinter mir und drehte leise den Schlüssel, den mir der Engländer heimlich zugesteckt hatte, im Schloss. Dann fing ich an mit meiner Kleidung zu rascheln. Das Fenster war ganz leicht und leise zu öffnen. Nebenbei stieg ich auf den Toilettensitz und öffnete die Vorhängeschlösser. Es ging ganz leicht und auch leise. Zwischendurch machte ich Erleichterungsgeräusche… Als ich rausschaute sah ich direkt unter meinem Fenster einen Soldaten stehen, der mir winkte. Schnell war ich durch geschlüpft. Der Soldat hielt mich fest, sodass ich das Gitter wieder an seinen Platz bringen konnte und vor allem die Schlösser schließen konnte. Als ich festen Boden unter den Füßen hatte, nahm mich der Soldat am Arm und lief mit mir zu einem Militärwagen. Kaum war ich eingestiegen, brauste er auch schon los.ICH WAR FREI. Als wir Nikosia verlassen hatten, grinste mich der Fahrer an „haben wir das nicht fein hinbekommen.“„Klasse“ sagte ich „genau wie dieser Peter es geplant hat. Wo fahren wir jetzt hin?“„In etwa zwei Stunden wirst Du Peter kennen lernen. Ist ein klasse Typ, mit dem hab ich schon Deinen Erkan gerettet. Peter leitet in der Nähe von Paphos ein Camp für schwule Jugendliche.“Zur gleichen Zeit in der Englischen Botschaft.Fortsetzung folgt wenn Ihr artig kommentiert.

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