Schwules Internat 1/13

Schwules Internat 1/13„Freuen Sie sich nicht zu früh“ mahnte ihn mein Anwalt und zur Zeugin „wann soll das gewesen sein, vor ihrer Entlassung aus dem Dienst oder danach. Sie sollten doch wissen, dass die Schüler sobald sie im Internat sind nicht mehr vom Jugendamt betreut werden? Und außerdem ist der Ansatz falsch, meinem Mandanten kann kein Sex mit Abhängigen vorgeworfen werden. Er gehört nicht zum Lehrpersonal sondern ist freiwilliger Helfer und somit besteht kein Abhängigkeitsverhältnis der Schüler zu ihm.“Ihr entgleisten die Züge „Was unterstellen Sie mir, Sie Schwuchtelvertreter.“Der Richter ermahnte sie „keine Beleidigungen bitte, mäßigen Sie sich.“„Da gibt es nichts zu mäßigen, dieses schwule, gottlose Gesindel gehört allesamt ausgerottet“ kreischte sie.Die mahnenden Worte des Richters überhörte Sie.„Die sind schuld, dass ich meine Stelle verloren habe und demnächst wahrscheinlich von Hartz4 leben muss“ zeterte sie. Dem Richter war das alles zu viel „das geht gar nicht, Ich verordne Ihnen zusätzlich drei Tage Ordnungshaft, wegen Missachtung des Gerichts und wenn Sie nicht umgehend aufhören solche Sprüche los zu lassen, werde ich Sie umgehend festnehmen lassen.“„Dann können Sie sie bitte auch gleich für länger festsetzen“ kam ein Ruf aus dem Publikum. Es war Lukas.„Ruhe im Publikum“ rief der Richter „wer sind Sie?“„Ich bin der ungeliebte Sohn dieser Frau, die mich geboren hat, denn Mutter war sie niemals.“Lukas wurde nach vorne gerufen und vom Richter belehrt „als erstes man ruft nicht einfach was in eine Verhandlung hinein und zweitens, wieso soll Ihre Mutter festgesetzt werden.“Lukas berichtete Stichwortartig von den Ereignissen in jener Nacht.Frau Müller-Bermer wurde kreidebleich und zischte ihrem Sohn zu „halt bloß die Klappe, du schwule Missgeburt.“Das war dem Richter zu viel, er nickte einem Beamten der im Saal war zu und verfügte „Frau Müller-Bermer Sie sind vorläufig festgenommen, alles Weitere entscheide ich Morgen. Abführen! So und zu Ihnen“ sagte er zu Lukas. „Das sind sehr schwere Anschuldigungen, warum sind sie nicht damit zur Polizei gegangen?“„Die haben mich, bis auf einen, nicht ernst genommen und die Sache unter den Tisch fallen lassen“ erklärte Lukas dem Richter „und ich habe auch Beweise. Vor einigen Wochen ist mir eingefallen, dass ich damals eine Webcam an meinem Computer angeschlossen hatte, da müssten einige Bilder auf meinem alten Rechner sein. So wie ich die Frau kenne hat sie keine Ahnung von Computern und den Rechner nicht entsorgt, dafür ist zu geizig, sondern in der Wohnung oder im Keller eingemottet.“Der Richter machte ein nachdenkliches Gesicht, griff zum Telefon und rief jemanden an und verkündete „die Verhandlung wird für 2 Stunden unterbrochen und nach der Mittagspause weitergeführt.“ Der Anwalt der Nebenklage meldete sich noch zu Wort „ich lege das Mandat der Nebenklägerin mit sofortiger Wirkung nieder.“Mein Anwalt hatte aufmerksam zugehört „Das sind ja ganz neue Erkenntnisse.“„Für mich nicht. Ich kenne die ganze Geschichte. Lukas hat sie zum Ende unseres Urlaubs auf Zypern erzählt. Nur das mit der Webcam hat er damals nicht gesagt“ klärte ich meinen Anwalt auf.Nach der Mittagspause ging weiter.„Da sich in der eigentlichen Sache keine neuen Erkenntnisse ergeben haben und Zeugen sind auch keine mehr zu vernehmen bitte ich um Ihre Plädoyers. Herr Staatsanwalt bitte“„Hohes Gericht, meine Damen und Herrn, ich mache es kurz. Da ich mittlerweile sehr große Zweifel an den Angaben der Nebenklägerin plädiere ich auf Freispruch in allen Anklagepunkten.“Mein Anwalt stand auf und sagte nur „dem stimme ich voll und ganz zu.“ Und setzte sich wieder hin.„Herr Angeklagter, Ihr letztes Wort“ sagte der Richter.Ich schüttelte nur den Kopf „es ist alles gesagt“„Dann ziehen wir uns zur Beratung zurück“ verkündete der Richter.Nach verhältnismäßig kurzer Zeit kehrten die Richter zurück.„Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Der Angeklagte ist in allen Anklagepunkten unschuldig und daher ergeht das einstimmige Urteil UNSCHULDIG. Da der Staatsanwalt diesen Spruch gefordert hat gibt es auch keine Revision. Ich nehme an die Verteidigung verzichtet auch“ grinste er „Die Verhandlung ist geschlossen.“Mir fielen ganze Gebirge vom Herzen. Der Anwalt sagte nur „so ist’s recht.“ Vor den Saal wurde ich jubelnd von den Schülern empfangen und auch Arno war erleichtert und gut gelaunt. „Das wird heute Abend gefeiert und hoffentlich kriegt diese falsche Schlange ihre gerechte Strafe.Später stellte sich heraus, dass bei der Hausdurchsuchung tatsächlich der Computer im Keller gefunden wurde und auf die Bilder waren da. Frau Müller-Bermer wurde später zu 12 Jahren mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.Wir wollten alle zu unseren Fahrzeugen gehen, als wir hinter uns einen Schrei hörten „lass mich los, ich will mit dir nichts mehr zu tun haben.“Rasch drehten wir uns um und sahen einen großen Schwarzen der Liam am Arm festhielt „Du gehörst mir und niemand anderem“ brüllte der schwarze Riese.Bevor ich reagieren konnte waren Lukas und Werner losgestürmt und droschen auf den Mann ein, so dass er Liam loslassen musste. Hubert, unser Hausmeister, kam dazu und mit gekonntem Polizeigriff fixierte er den Schwarzen und tackerte ihn auf dem Boden fest. Durch das Geschrei waren auch zwei Streifenpolizisten aufmerksam geworden und stürmten herbei.„Was geht hier vor?“ rief einer von ihnen.„Das ist mein Vater, der mich zurückholen will. Er hat aber ein Annäherungsverbot“ schluchzte Liam.Arno, der mittlerweile auch dazugekommen war klärte die Polizisten auf. Die nahmen den Mann in die Mitte und brachten ihn zu ihrem Fahrzeug. Einer sagte noch zu Liam „Sie werden morgen früh noch befragt, halten Sie sich bitte zu unserer Verfügung.“Lukas und Werner kamen zurück zu uns, schnappten sich den schluchzenden Liam und führten ihn zum Auto. Dann ging im Konvoi ab zum Internat. Durch den unterirdischen Gang gelangten wir ungesehen zurück. Ich versorgte Liam mit einem leichten Beruhigungsmittel. Er fragte mich „nimmst Du mich bitte mit zu Dir, ich möchte nicht alleine sein und bei Dir fühle ich mich sicher.“Das war kein Problem, auch Arno war einverstanden, so nahm ich Liam mit in meine Wohnung, legte ihn auf mein Bett und fuhr ihm leicht durch die Kopfhaare. Er beruhigte sich zunehmend und sagte „keiner von Euch kennt meine ganze Geschichte und warum ich abgehauen bin, irgendwann muss ich das mal loswerden. Wirst Du mir zuhören?“„Klar, wenn Du willst erzähl Deine Geschichte.“Liam überlegte kurz und fing an:Bis zu meinem 7. Lebensjahr lebte ich mit meinem Vater und seiner dritten Frau, die nicht meine Mutter war, in Kenia. Wir hatten kein schlechtes Leben, mein Vater war offensichtlich nicht arm. Eines Tages schleppte er mich zu unserem Medizinmann um mit ihm meine Beschneidung in zwei Jahren zu reden. Vorher sollte ich mir ansehen, wie das gemacht wird. So schaute ich mehreren Beschneidungen von Jungen und Mädchen zu. Das war so eklig, so viel Blut, Geschrei, weinen und vor allem der Medizinmann machte weitere Beschneidungen mit einer Rasierklinge, die er danach nicht saubermachte, sondern mit dem schmutzigen, blutigen Teil die nächste Beschneidung vornahm. Ich hatte Angst und ekelte mich immer mehr davor, außerdem sah ich den Grund nicht ein, mit gefiel meine Vorhaut so wie sie war. Ich überlegte wie ich darum herum kommen könnte. Da kam mir der Zufall zur Hilfe. Mein Vater hat eine deutsche Touristin kennengelernt und er wollte sie zu seiner Frau machen. Sie stimmte zu, unter der Bedingung, dass er mit nach Deutschland kommt. So verkaufte mein Vater allen Besitz und wir flogen zu dieser Frau nach Deutschland. In meinem neuen zu Hause fühlte ich mich sehr wohl, meine neue Mutter war sehr lieb mit mir, schickte mich in die Schule und dort lernte ich schnell die neue Sprache. Ich sah auch in der Sportumkleide, dass keiner der Jungs meiner Klasse beschnitten war. Das gefiel mir und bestärkte mich in meiner Ablehnung solcher Maßnahmen. Mein Vater aber wurde immer mürrischer und herrschsüchtiger und er fing an meine Mutter zu schlagen, bis sie es nicht mehr aushielt und uns verließ. Keiner weis wohin.Für mich fing eine schlimme Zeit an. Mittlerweile war ich fast 13 Jahre alt und merkte, dass mich Jungs mehr interessierten als die Mädchen. Eines Tages kam mein Vater zu mir und sagte „ich habe den Medizinmann nach Deutschland kommen lassen, du wirst nächste Woche beschnitten. Ich bekam einen gewaltigen Schrecken. Ich wollte das nicht und plante abzuhauen. In den nächsten Tagen schaffte ich alles was ich besaß, viel war es nicht, heimlich aus dem Haus und zwei Tage vor dem Termin verschwand ich nach der Schule. Drei Wochen lebte ich in einer anderen Stadt unentdeckt auf der Straße bis mich jemand aufgriff. Es war ein sehr netter Mensch, als ich ihm erzählte was mich zuhause erwartet, war er meiner Meinung und hörte sich um, wo er mich unterbringen könne. So kam ich hier ins Internat. Zwei Jahre hab ich glücklich hier gelebt. Irgendwie hat dann mein Vater herausgefunden wo ich stecke und wollte mich zurückholen. Den Rest kennst Du.“Ich war schockiert, erst Lukas, dann Werner und jetzt Liam. Was sind das bloß für Eltern. Mittlerweile hatte ich mich zu dem wieder schluchzenden Liam aufs Bett gelegt und versuchte ihn zu beruhigen. Nach einiger Zeit gelang mir das auch. Liam wurde ruhiger und war schließlich eingeschlafen. Da ich ihn nicht wecken wollte zog ich ihn lediglich die Schuhe und die Jeans aus, legte mich daneben und war auch bald eingeschlafen.Am nächsten Morgen war ich früh wach, ich hatte aufgrund Liams Berichts nicht besonders gut geschlafen, machte mich fertig für den Tag und schaute wieder nach Liam. Der war gerade dabei wach zu werden. Mit einem fröhlichen „Guten Morgen“ begrüßte er mich „ich hab sehr gut geschlafen. Es ist gut, dass ich die Geschichte mal jemandem anvertrauen konnte, jetzt bin ich sehr erleichtert.“„Na dann mach dich fertig, wir gehen rüber zum Frühstück, denn nachher musst Du sie nochmal der Polizei erzählen.Liam sprang aus dem Bett ohne darauf zu achten, dass er eine ordentliche MoLa in der Unterhose hatte. Als er sie bemerkte machte mädchenhaft „Huch“ und verschwand im Bad. Nach dem Frühstück unterrichtete ich Arno. Der war entsetzt und hatte sich die Angelegenheit nicht so schlimm vorgestellt.Liam wurde von zwei zivilen Ermittlern abgeholt, bestand aber darauf, dass ich mitgehen sollte um ihn zu unterstützen. Die Beamten waren einverstanden, da sowieso eine Vertrauensperson bei der Vernehmung anwesend sein musste. Liam war noch nicht volljährig.Die Befragung verlief im lockeren Rahmen und Einfühlsam. Nachdem Liam seine Geschichte zu Protokoll gegeben hatte meldete ich mich zu Wort „ich vermute, dass dieser Mann für den Angriff auf das Internat verantwortlich ist. Befragen Sie bitte den Mann, den wir auf unserer Seite versorgt haben. Soweit ich weis, hat er seine Meinung zu Schwulen grundlegend geändert.“Es wurde notiert und man versprach mir, uns zu benachrichtigen was rausgekommen ist.Fortsetzung folgtWie immer, Anregungen und Kommentare sind erwünscht.

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