Funkstille

Liebe hat viele Seiten 35/SchlussFunkstilleAm Abend als ich von dem Strandspaziergang zurück kam, erreichte ich Fred auch nicht, obwohl das unsere übliche Zeit war. Ich machte mir keine großen Gedanken, wer weiß, was er gerade zu tun hatte. Als er dann am nächsten Abend auch nicht erreichbar war, wurde ich unruhig. Am nächsten Tag rief ich in seinem Fitnessstudio an, aber da war er nicht, obwohl es seine Trainingszeit war, er hatte sich auch seit Tagen nicht mehr bei seiner Bank gemeldet.Ich rief meine Freundin Nadja an, und bat sie einmal nach Fred zu schauen. Drei Stunden später bekam ich eine aufgeregten Anruf von ihr: „Komm schnell. Fred hatte eine Herzanfall. Er liegt im Krankenhaus. Es ist kritisch.“ Ich packte nur das Nötigste, ließ mir vom Hotel eine Flugverbindung buchen und bat meine Gepäck mir nachzusenden. Ich war mehr als 24 Stunden unterwegs, fuhr aber sofort in das Krankenhaus zu Fred. Er lag auf der Intensivstation und war bewusstlos im Koma. Nur langsam drang in mein Gehirn, was die Ärzte und Nadja mir erzählten. Sie war zu unseren Penthaus gefahren. Auf ihr Klingeln hatte niemand reagiert. Sie sah dass Licht brannte, aber keine weiteren Lebenszeichen. Glücklicherweise lies sich der Hausverwalter überzeugen mit ihr in die Wohnung zu gehen und da fanden sie Fred zusammengebrochen im Badezimmer. Die Ärzte sagten „Herzinfarkt“ und dass er wohl schon mehrer Tage so gelegen hat. Ob er aus dem Koma aufwacht und wieviel von seinem Gehirn schon zerstört war, wollten sie nicht sagen, aber sie machten mir wenig Hoffnung.Einzig eine Sache überraschte sie sehr. Sie hatten den Peniskäfig von Fred gefunden und ihn anfangs abgemacht, was ja wegen des Kabelbinders nicht schwer war. Als sie aber Fred den Peniskäfig abnahmen, stieg seine Herzfrequenz und seine Blutdruck übermäßig an. Erst als sie den Käfig wieder anlegten, beruhigte er sich. Sonst gab es aber keine Zeichen der Kommunikation.Ich glaube, sie haben mir das mehrmals erzählt, denn ich bin wohl zusammengebrochen, habe überreagiert oder was auch immer. Ich wachte wieder in einem Krankenhausbett auf, wo man mich nach einer Ladung Beruhigungsmittel hinverfrachtete hat.Ich bat zu Fred gebracht zu werden und da saß ich dann an seinem Bett. Ich erzählte ihn von uns, und was ich erlebt habe auf den Cayman Islands. Ich bemerkte, dass sein Penis anschwoll. Ich befreite ihn und massierte seinen Schwanz, er wuchs und wuchs und spritzte mir seinen Samen in die Hand. Zuerst wollte ich es mit einem Tuch aufwischen, aber da war ein leises Röcheln von Fred. Sein Mund war leicht geöffnet. Ich hielt meine Hand über sein Gesicht und sein Same tropfte in seine Mund. Ich sah den Schluckreflex in seinem Hals. Drei Tropfen, das war alles, dann verfiel er wieder in seine Regungslosigkeit. Das gab mir Hoffnung, dass Fred doch noch gesund werden könnte.Die folgenden Wochen besuchte ich ihn täglich im Krankenhaus. Ich bereute es meine gesammelten Kondome im Hotel gelassen zu haben. Das Reinigungspersonal würde sich sehr gewundert haben. Ich hatte auch keine Zeit mit anderen Männern zu flirten und mir neue zu besorgen. So wichste ich zweimal die Woche Fred ab und freute mich an seinen Schluckbemühungen. Aber das waren alle Lebenszeichen, die er von sich gab.Nach sechs Wochen eröffneten mir die Ärzte, dass sie nichts mehr für ihn tun können und ich mich nach einer Pflegeeinrichtung für ihn umsehen sollte.Geld spielte keine Rolle. Fred hatte gut für sich und für uns gesorgt. Ich fand ein Privates Sanatorium draußen auf dem Land, das sich liebevoll um Komapatienten kümmerte. Ich nahm mir eine Wohnung in der Nähe zusammen mit Nadja, die sich in all dieser Zeit mütterlich um mich gekümmert hatte und mir viele Dinge des täglichen Lebens abgenommen hat.Freds Zustand blieb unverändert. Nur auf sexueller Ebene war er noch ansprechbar. Sein Zustand hatte mich so sehr mitgenommen, dass ich sogar vergaß, auf mich selbst zu achten. Mein Unwohlsein und die morgendliche Übelkeit schob ich auf meine psychisch belastende Situation. Auch dass meine Regel nun schon bald zwei Monate ausgeblieben war, rechnet ich den Stress im Krankenhaus zu. Erst als mich Nadja darauf ansprach, dämmerte mir etwas. Damals auf den Cayman Islands hatte ich meine fruchtbaren Tage. Und einige hatten ohne Kondom in mir abgespritzt. Sollte es wirklich soweit sein?Ein Schwangerschaftstest brachte mir die Gewissheit, es war positiv. Jetzt merkte ich auch wie mein Bauch zunahm. Es war zu spüren.Fred wollte es ja so. Ich nahm sein Hand und führte sie über meinem Bauch. Ob er den Bastard gespürt hat, der in meinem Bauch heranwuchs? Ich meinte ein Lächeln auf seinen Gesicht zu sehen. Ich küsste ihn und flüsterte in sein Ohr: „Ich liebe dich. Das ist unser kleiner Bastard. Wenn du aufwachst, wirst du miterleben wie er wächst und geboren wird. Und du wirst ihn lieb haben. Es ist unser Kind.“Als unsere Tochter geboren wurde, war Fred schon vier Monate tot. Ich verkaufte das Penthaus, das Liebesnest und löste nach und nach alle Geldanlagen von Fred auf. Es war mehr als genug, dass wir sorgenlos leben konnte. Unsere Tochter hatte eine liebevolle Mutti, die viel Zeit für sie hatte und in Nadja hatte ich eine gute Freundin. Noch eine Anmerkung in eigener Sache:Danke für das treue Lesen der Geschichten und euren vielen Kommentare. Das macht mir Mut weiter zu Schreiben.Nein, das ist nicht meine Lebensgeschichte. Ich habe selbst Erlebtes, Gelesenes, Gehörtes und erzählte Erlebnisse miteinander verwoben. Besonders war es die Situation eines Cuckold-Paares. Dieses Konzept fand ich anfangs abstoßend und trotzdem so interessant, dass ich es zumindest in Gedanken selbst einmal ausprobieren wollte. Ich denke, ihr habt gemerkt, dass ich damit immer noch nicht zurecht komme. Was mich selbst beim Schreiben der Geschichte überrascht hat, ist dass ich lesbische Gefühle entwickelt habe. Für mich im Realen Leben etwas ganz Neues. An dem Zyklus habe ich fast ein ganzes Jahr geschrieben, ehe ich sie jetzt in täglichen Episoden (mit der Unterbrechung durch den Urlaub veröffentlicht habe.Bis zur nächsten Geschichte, eure Irina.

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