Die WG – Irina (Teil 2)

Recht widerwillig stand Roland auf, nahm Irinas Hand und ließ sich mehr von ihr ziehen, als dass er selber ging. Sie führte ihn in die große Küche, wo schon vier Menschen saßen.“Das da ist meine Mutter“, stellte Irina weltmännisch die Anwesenden vor. „Irene Becker. Da rechts sitzen Armin undSonja Waldmann, und da vor Kopf Katja Ziegler. Leute, das ist Roland Althoff. Er wohnt seit heute hier. Setz dich,Roland.““Aber nicht neben mich!“ fauchte die Frau namens Katja. „Wenn dieser – dieser Mann auch nur einen Meter an michheran kommt, ist er tot!“ Wie zur Bestätigung hielt sie das Messer, mit dem sie Butter auf ihr Brot gestrichen hatte,abwehrend hoch. Roland wich instinktiv vor ihrer Wut zurück, was alle zum Lachen brachte.“Friedlich, Katja!“ lachte Irene, Irinas Mutter. „Wenn meine Tochter ihn am Händchen hält, muss er in Ordnung sein.““Interessiert mich nicht!“ Katjas Augen schossen Blitze auf Roland ab, der gar nicht wusste, wo er sich versteckensollte.“Setz dich, Roland“, meinte Armin grinsend. „Katja tut nichts, sonst wäre ich schon längst tot.““Äh – ich weiß nicht.“ Roland sah ziemlich verunsichert auf die 30 jährige, die seinen Blick wütend erwiderte. Plötzlichmusste auch sie lachen.“Herzlich willkommen in unserer kleinen WG“, meinte sie fröhlich. „Setz dich ruhig, du – du Mann, du!“Erst jetzt erinnerte sich Roland an die Worte seines neuen Vermieters. Innerlich aufatmend setzte er sich, jedochneben Irene, die am anderen Kopfende saß. Katja lachte hell auf.“Und wieder einen fertig gemacht. Juhu!““Mach dir nichts draus.“ Irina klopfte Roland auf die Schulter und setzte sich zwischen ihn und Katja. „Bis jetzt hat sienoch keinen umgebracht.““Kann ja noch kommen. Oder?“ Katja schaute Roland fragend an, der unsicher nickte und die Schultern zuckte. Irinastand halb auf, stützte sich auf seiner Schulter ab und fischte sich eine Scheibe Schwarzbrot aus dem Brotkorb, dervor ihrer Mutter stand.“Greif einfach zu“, forderte Irene ihn auf. „Abends packt jeder etwas von sich auf den Tisch. Das gibt uns das Gefühl,zusammen zu gehören.““Uns sowieso“, meinte Armin verliebt zu seiner Frau Sonja, die noch kein Wort gesagt hatte. „Nicht wahr,Schnuckelchen?““Armin!“ warnte sie ihn leise. „Du sollst mich nicht so nennen.““Aber gestern sagtest du -„“Gestern waren wir auch alleine.“ Sie zwinkerte ihm zu. „In unserem Zimmer. Du erinnerst dich?““Dunkel“, grinste Armin anzüglich, was ihm einen kräftigen Seitenhieb seiner Frau einbrachte.“Die machen’s nur im Dunklen“, verriet Irina Roland. „Find ich langweilig.““Du bist Schriftsteller?“ fragte Sonja schnell, bevor irgend jemand dieses Thema vertiefen konnte. Roland nickte.“Fast. Ein angehender.“Irina hatte natürlich genau gemerkt, dass Sonja ablenkte. Roland hatte noch nicht ganz ausgesprochen, als sie Sonjafragte: „Wieso macht ihr eigentlich nie Licht dabei an, Sonja?““Ist spannender“, meinte Armin ungerührt. „Wenn ich im Dunklen nach Sonjas Kopf taste, um sie zu küssen, kann ichihr richtig schön mit den Fingern in die Augen pieksen.““Und ich dir woanders hin.“ Sonja schmiegte sich verliebt an ihren Mann, der sie gleich kräftig in den Arm nahm.“Wie romantisch!“ seufzte Katja ohne jeden Sarkasmus. „Warum konnte meiner nicht so lieb und pflegeleicht sein?““Hast ihn wohl schlecht erzogen.“ Irene zwinkerte Katja zu, die grimmig den Kopf schüttelte.“Nein. Der war schon von Haus aus verdorben. Roland, du isst ja gar nichts.“Sofort sah sich Roland von allen möglichen Körben und Schüsseln umgeben. Noch immer etwas verwirrt nahm ersich schnell ein Graubrot, Butter und Aufschnitt und bedankte sich mit einem herzlichen Lächeln in die Runde.“Dann machen wir uns mal richtig miteinander bekannt.“ Irene, die wie ihre Tochter aschblondes Haar, jedoch brauneAugen hatte, deutete in die Runde. „Armin und Sonja arbeiten beide als Innendekorateure bei Karstadt. Das heißt, siesind noch in der Ausbildung. Beide haben gerade die Zwischenprüfung erfolgreich hinter sich gebracht. Sie sind beidevon zu Hause raus geflogen, weil sie gegen den Willen aller Eltern geheiratet haben. Was wieder mal zeigt, dassEltern nicht immer recht haben. Hält mein Töchterchen mir schließlich oft genug vor.“ Roland musterte das Pärchenkurz. Armin war gut und gerne 1,85 groß, seine Frau um die 1,70, soweit Roland das im Sitzen schätzen konnte.Armin war von kräftiger Statur, Sonja eher etwas füllig. Armin hatte pechschwarze Haare und blaue Augen, Sonjabraune Haare und blaugrüne Augen. Armin war eher extrovertiert, Sonja still und zurückgezogen. Doch dass diebeiden sich bis über die Ohren liebten, konnte jeder auf Anhieb sehen.“Katja ist Prokuristin“, fuhr Irene fort. „Bei Ikea. Bei ihrem Gehalt könnte sie locker die ganze Etage hier mieten, abersie wohnt lieber mit uns zusammen. Da kommt sie nicht auf dumme Gedanken, wie sie sagt.““Wie zum Beispiel mich mit angehenden, gutaussehenden Schriftstellern einzulassen.“ Katja schnitt Roland eineGrimasse, die er nun überhaupt nicht einordnen konnte. Irina schlug ihm lachend auf den Oberarm.“Lass dich nicht fertig machen, Roland. Gib Kontra! Die braucht das.““Du Küken bist ganz still“, knurrte Katja sie an. „Du musst ja noch in den Schlaf gesungen werden.““Ja!“ lachte Irina lauthals. „Von dir, wenn du bei ‚Cats‘ mitsingst! Da ist Schlafen die einzige Verteidigung!““Ist halt mein Lieblingsmusical. Irene, reichst du mir mal das Brot rüber?“Während Katja sich aus dem Brotkorb bediente, schaute Roland sie kurz an. Sie sah fantastisch aus, fand er. Ganzgepflegtes, glattes hellblondes Haar, das sie schulterlang trug und mit einer funkelnden Haarklammer gescheitelthielt, warme braune Augen, die jedoch, wie er selbst soeben festgestellt hatte, ziemlich eisig blicken konnten, undeine vollendete Figur, mit allen Kurven an den richtigen Stellen. Dabei gerade so kräftig gebaut, dass einem Mann beidem Gedanken, sie zu umarmen, das Wasser im Mund zusammen lief.“Irina kennst du schon“, setzte Irene die Vorstellung fort. „Ich muss dich allerdings vorwarnen. Sie kann sehrbesitzergreifend sein. Ich selbst arbeite als Schneiderin in einem Modehaus.““Mutti macht Maßkleider!“ verkündete Irina stolz. „Sie näht auch alle unsere Sachen!““Gezwungenermaßen“, wehrte Irene ohne jeden Stolz ab. „Das ist weitaus billiger, als neue zu kaufen.“ Sie sahauffordernd zu Roland, wie alle anderen. Der 27 jährige brauchte einen Moment, bis er verstand, dass nun er etwasvon sich erzählen sollte. Er räusperte sich kurz und gab ihnen den gleichen kurzen Überblick wie schon Irina vorher.“Das ist wirklich sehr interessant“, meinte Katja nachdenklich, als er geendet hatte. „Also macht jeder von uns imrunde einen neuen Anfang. Selbst unsere zwei jungen Turteltauben. Wovon handelt dein Buch genau?““Von dir!“ platzte Irina dazwischen. „Das wird nämlich eine Horrorgeschichte.““Ey!“ Katja tat so, als würde sie aufspringen, und sofort quietschte Irina erschrocken auf und klammerte sichschutzsuchend an Roland. Alle lachten über Irina, aber besonders über Rolands verdutztes Gesicht.“Sieht so aus, als hätte unser Nesthäkchen eine Eroberung gemacht“, grinste Sonja breit, was Roland in tiefeVerlegenheit stürzte, doch das wurde gleich durch Katjas nächsten Satz verdrängt, der heftige Verwirrung auslöste.“Was bei seinem unschuldigen Gesicht kein Wunder ist.““Was?“ Roland schaute sich verstört um. „Worum geht es?““Um dich!“ strahlte Irina ihn an. „Du bist neu hier, also bist du das Nesthäkchen!““Und damit sind wir keine mehr. Wir sind befördert!“ Lachend umarmten sich Armin und Sonja. Irene reichte Rolandmit einem breiten Grinsen die Kaffeekanne.“Hier, Nesthäkchen. Wenn der Krümel da zu schlimm wird, schieb sie in ihr Zimmer.““Und denk immer daran, dass er ein Mann ist.“ Katja schaute Irina eindringlich an. „Trau ihm nicht weiter, als du ihnwerfen kannst.““Gleich mal ausprobieren!“ Irina warf ihre Arme um Roland und versuchte, ihn hoch zu heben, was wieder alle zumLachen brachte. Das Mädchen mühte sich nach Leibeskräften ab, bekam ihn jedoch nur wenige Zentimeter hoch,bevor sie sich schließlich erhitzt wieder setzte und Roland wütend ansah, weil er zu schwer für sie war.“Es klingt zwar kitschig“, sagte Katja, als wieder etwas Ruhe eingekehrt war, „aber wir sind füreinander irgendwie eineErsatzfamilie. Jeder von uns hat einen ziemlichen Müll hinter sich. Du auch?““Geht so.“ Roland fing sich wieder. „Das Verhältnis zu meinen Eltern war eigentlich recht gut, obwohl sie meineEntscheidung, eine sichere Anstellung einfach so aufzugeben, doch sehr getroffen hat. Sie haben mich dabei zwarnicht direkt unterstützt, aber auch nicht allzu stark dagegen geredet.““Warum bist du erst so spät ausgezogen?“ wollte Irene wissen. Roland lächelte schief.“Ich dachte, mit 27 wird es langsam Zeit dafür. Mag Wahnsinn sein, weil ich nicht weiß, ob das Buch überhaupt Erfolghat, aber mir war danach. Es gehörte irgendwie dazu. Und als dann die Erbschaft kam, dachte ich: Jetzt oder nie.““Wir hätten uns auch gerne noch etwas Zeit damit gelassen.“ Armin fuhr mit den Fingern zärtlich durch die Haareseiner Frau. „Aber jetzt sind wir eigentlich glücklich darüber.““Wir sind zusammen“, stimmte Sonja verliebt zu. „Das ist für uns das Wichtigste.“ Sie küsste ihren Mannleidenschaftlich, wobei besonders Irina aufmerksam zuschaute.“Unser junges Glück“, seufzte Katja. „Wenn ich das sehe, könnte ich fast wieder Appetit auf Männer bekommen.“ Siewarf Roland einen abweisenden Blick zu. „Fast.“Ganz allmählich nahm Roland ihre Kommentare nicht mehr persönlich. „Warum lebt ihr in Scheidung, Katja? Wennich fragen darf.““Das ist kein Geheimnis.“ Sie stellte ihr Geschirr zusammen. „Ich habe meinen mir kirchlich angetrauten Göttergattendabei erwischt, wie er mich betrogen hat.“ Sie sah Roland tief in die Augen. „Mit einem 16 jährigen Knaben. Soleidenschaftlich hatte er mich nie gefickt. Da war mir klar, dass etwas ganz gewaltig schief läuft.“Roland blieb das Essen buchstäblich im Hals stecken. Er hustete so stark, dass er rot anlief. Irina klopfte ihm besorgtund sehr kräftig auf den Rücken, bis Roland den Bissen herunter geschluckt hatte.“Du hast -“ stotterte er mit nassen Augen. „Er – Beide…““Ja.“ Ungerührt putzte Katja sich mit einer Serviette den Mund ab, faltete sie und legte sie auf ihren Teller. „Der Bubhockte auf unserem Ehebett, und mein Männe war ziemlich heftig in seinem Hintern zugange. So heftig, dass er michzwar bemerkt hat, sich jedoch nicht stören ließ. Und so, wie unser Bett aussah, war das nicht die erste Runde.“ Siestand auf, nahm ihr Geschirr in die Hand und schaute zu Roland. „Er hatte den Burschen richtig fest im Arm, wühltemit beiden Händen an seinem Unterleib herum und hatte einen so starken Orgasmus, wie er ihn mit mir zusammennie bekommen hatte. Noch Fragen?“Roland schüttelte betroffen den Kopf.“Ich auch nicht mehr, als ich das gesehen habe.“ Sie stellte ihre Sachen auf die Spüle und setzte sich wieder.“Während die beiden nassgeschwitzt in unserem Bett lagen, habe ich meine Sachen gepackt. Das Nötigste. FünfMinuten später war ich aus dem Haus, und am nächsten Tag beim Anwalt.“ Sie sah zu Irina, die ganz aufmerksamzugehört hatte. „Deswegen pass auf, Krümel. Männer wollen immer nur das eine.““Frauen aber auch.“ Irina zwinkerte Sonja zu. „Oder?““Gar nicht wahr!“ maulte Sonja, die sich schmollend an ihren Mann kuschelte. Plötzlich strahlte sie und schaute zuihm auf. „Oder doch?“Unter dem lauten Lachen drückte Armin sie stürmisch.“Na?“ lächelte Irene Roland verschmitzt an. „Bereust du es schon, dass du hier eingezogen bist?“Roland sah zu Katja. „Wenn ich morgen früh lebend aufwache, nicht.“Katja hielt seinem Blick stand. „Du wirst der erste sein, der es erfährt, wenn ich dich umbringe“, versprach sie ihmfeierlich. Irina warf sich lachend an Roland, der sie aus Reflex fest hielt.“Ist sie nicht herrlich?“Armin und Sonja packten ihr Geschirr zusammen. „Wer ist mit Spülen dran?““Mutter und Tochter“, antwortete Irene. „Aber da Roland jetzt hier ist, sind Irina und er an der Reihe.“ Sie streckte sichvoller Genuss und sah dann zu Roland. „Endlich! Bisher musste ich nämlich zwei Mal ran. Einmal, wenn ich sowiesoan der Reihe war, und dann, wenn Irina spülen musste. Ich habe ihr geholfen. Für sie allein war das etwas zuviel.Beim letzten Auslosen hatte sie deinen Vorgänger als Partner gezogen, und seit der weg ist…“ Sie zuckte mit denSchultern.“Wir müssen Roland auch noch das Bad erklären“, fiel Irina ein. Ihre Mutter nickte.“Genau. Roland, da wir sechs Leute sind, ist Baden und Duschen ziemlich genau geregelt. Anders schaffen wir esnicht. Genau wie mit der Waschmaschine und dem Trockner. Sonja und Armin arbeiten von neun bis halb sieben undduschen abends von halb acht bis acht. Natürlich zusammen.“ Sie zwinkerte Sonja zu, die glücklich zurück strahlte.“Katja arbeitet von acht bis fünf, sechs Uhr. Meistens länger, ganz selten früher. Deswegen duscht sie morgens vonhalb sieben bis sieben. Danach bin ich dran, weil ich von neun bis etwa sechs Uhr arbeite. Irina geht gegen zehn Uhrabends duschen. Im Bad hängt aber ein Plan, und nach jedem Duschen sind fünfzehn Minuten Pause vorgesehen,damit jeder mal aufs Klo gehen kann. Zum Baden hast du eine Stunde Zeit, aber die Dusche hat hier eindeutig mehrZuspruch als die Wanne.““Weil’s zu zweit so unbequem in der Wanne ist. Nicht wahr, Schnuckelchen?““Ich bring dich doch noch mal um!“ Lachend warf sich Sonja auf ihren Mann, der sie auf seine Arme nahm und nachdraußen trug.“Redet ihr vor Irina immer so offen?“ fragte Roland, als die beiden in ihrem Zimmer verschwunden waren. DasMädchen nickte munter.“Natürlich.“ Katja schaute kurz über den Tisch, stellte fest, dass alle mit Essen fertig waren, und legte Zigaretten undFeuerzeug auf den Tisch. „Küche und Wohnzimmer sind nach allgemeiner Abstimmung zu Raucherzonen erklärtworden. Oder hast du etwas dagegen?““Wenn ich eine schnorren darf, nicht!“ lachte Roland. „Meine sind in meinem Zimmer.“Katja bot ihm eine an und gab ihm Feuer.“Wir sind eine WG“, erklärte sie dann. „Im normalen Sinn, dass alle – bis auf mich – kein Geld haben, sich eigeneWohnungen leisten zu können. Und mir tut es gut, mit mehren Leuten zusammen zu sein, wie Irene schon sagte.Sonja und Armin wohnen gleich neben Irene und Irina, und beide sind frisch verliebt, verlobt und verheiratet. Siesagen sich nicht schnell Gute Nacht und schlafen sofort ein. Das bekommt Irina natürlich mit. Irene und ich…“ Sie sahkurz zu der 29 jährigen, die gelassen nickte. „Irene und ich haben auch bestimmte Anwandlungen, denen wir inunseren Betten nachgehen, und das nicht immer sehr leise. Wir laufen uns oft in der Diele über den Weg, undniemand zieht sich vorher so an, als würde ein Besuch in der Oper anstehen.““Wie letzte Woche bei Armin.“ Irina sah Roland an. „Da hatte er ziemlich starken Durchfall und sich schon in der Dieledie Unterhose runter gerissen. Sonst wäre es schief gegangen. Das sieht hier keiner so eng. Außerdem sagte ich ja,dass mich jeder für voll nimmt.““Bleibt gar nicht aus.“ Irene trank ihren Kaffe aus und zog ebenfalls eine Schachtel Zigaretten aus der Tasche. „Jederklopft beim anderen an, und wenn wir im Wohnzimmer sitzen und Fernsehen gucken, sind wir auch züchtig bekleidet,aber niemand brüllt gleich nach der Polizei, wenn ein Ober- oder Unterkörper mal unbekleidet gesehen wird. Kommtimmer drauf an, warum es gerade geschieht. Als das mit Armin war, hat er uns allen nur leid getan. Er hat nämlichzwei Tage mehr auf der Toilette verbracht als in seinem Zimmer. Der arme Kerl hat dadurch sogar drei Kiloabgenommen. Wenn allerdings jemand aufreizend oder provozierend nackt ist…““Wie der Egbert“, seufzte Katja. „Dein Vorgänger. Da wohnten Sonja und Armin noch nicht hier; ihr Zimmer standgerade leer. Irene war einkaufen, Irina und ich saßen gemütlich im Wohnzimmer und freuten uns, dass Wochenendewar. In dem Moment kam der Egbert splitterfasernackt herein, zeigte der Umwelt stolz seinen Prügel und fragte, objemand Lust hätte, damit zu spielen.““War das geil!“ Irina drückte sich hell lachend an Roland. „Und als -„“Lass mich!“ unterbrach Katja sie schnell. „Ich erzähl das so gerne! Er stand also da, ließ unsere Blicke vollerErwartung über sich ergehen und kam näher. Als er meines Erachtens nach die Schmerzgrenze überschritten hatte,habe ich mir wie ein Blitz die Schere vom Tisch geschnappt, mit der Irina etwas gebastelt hatte, und bin auf die Füßegesprungen. Der Egbert stoppte, als wäre er vor eine Mauer gelaufen. Ich habe diese große, dicke Schere auf und zugeklappt und ihn mit der linken Hand näher gewunken. Er wurde blass wie ein Leichentuch, schüttelte ängstlich denKopf und wich ganz vorsichtig Schritt für Schritt zurück.““Und du genauso langsam hinter ihm her!“ brüllte Irina vor Lachen. „Dass der nicht auf den Teppich gepisst hat vorAngst…““Ja, er hatte wirklich kein gutes Gefühl dabei“, schmunzelte Katja. „Sein stolzer Prügel war inzwischen nur noch einschlotterndes Etwas. Als er mit seinem Rücken gegen den Türrahmen stieß, hat er sich blitzschnell umgedreht undgemacht, dass er in sein Zimmer kam.““Abends habe ich ihn dann noch zur Rede gestellt“, lächelte Irene biestig. „Da war er schon so klein mit Hut.“ Sie hieltDaumen und Zeigefinger etwa fünf Millimeter auseinander. „Aber als ich mit ihm fertig war…““Da konnte er aufrecht unter dem Teppich hergehen.“ Katja zwinkerte Irina zu. „Außerdem war er gar nicht sobesonders beeindruckend groß da. Oder?““Keine Ahnung.“ Irina wischte sich die vor Lachen nassen Augen an Rolands T-Shirt ab. „War das erste Mal, dass ichso etwas in echt gesehen habe. Ich fand nur geil, wie das immer kleiner und kleiner wurde.““Warte, bis du 18 bist“, schmunzelte Katja. „Dann nervt dich das, wenn er kleiner wird.““18?“ Irina schaute fragend auf. „Nicht 16?“Katja winkte ab. „18 sagte ich wegen deiner Mutter. Was mich angeht, ist jedes Alter recht, sofern du dich bereit dafürfühlst.““Das ist heftig.“ Roland sah sie erschüttert an. „Wie meinst du das, Katja?““So, wie ich sagte.“ Sie beugte sich etwas vor. „Ich war 14, fast 15, als ich meinen ersten richtigen Sex hatte, Roland.Den ganzen, wenn du verstehst. Es war traumhaft für mich, weil ich einen Partner hatte, der auf mich einging undsich nach meinen Wünschen, Vorstellungen und auch Ängsten richtete. Ich fühlte mich eigentlich schon mit 13 dazubereit, habe es aber nur wegen der ganzen Moralpredigten meiner Eltern nicht getan.““14!“ Roland sank fast in sich zusammen. „Das ist verdammt früh.““Nein.“ Irene schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Ich war fast 14 bei meinem ersten Mal. Es fehlten nur zwei Monate.Ich hatte aber auch das Glück wie Katja, es mit einem wirklich lieben Menschen zu tun. Da stimme ich Katjauneingeschränkt zu. Wenn der Körper es will, ist der Mensch bereit. Ob Junge oder Mädchen, spielt dabei keineRolle. Irina?““Ja, Mutti?““Wenn du vor deinem 16. Geburtstag Sex hast, töte ich dich. Verstanden?““Ja, Mutti!“ Kichernd drückte das Mädchen sich an Roland. Irene zwinkerte ihr zu, bevor sie begann, den Tischabzuräumen. Roland wollte etwas sagen, doch Armins Stimme kam ihm zuvor.“Muss jemand ins Bad? Wir wollten duschen.““Letzte Chance.“ Katja drückte ihre Zigarette aus. „Jetzt oder nie.“Roland nickte schnell. „Ja, ich!“ rief er und stand auf. Irina kam ebenfalls auf die Füße und half ihrer Mutter. Rolandeilte in den Flur und weiter ins Bad. Als er wenig später wieder in der Küche war, fand er nur noch Irina vor, diebereits beim Spülen war.“Was soll ich tun?“ fragte er unsicher.“Abtrocknen oder Spülen“, meinte sie, ohne aufzusehen. „Was du möchtest.““Was magst du lieber?““Abtrocknen!“ kicherte sie fröhlich. Roland löste sie am Becken ab. Irina schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, als siesich daran machte, die ersten Teile abzutrocknen. Roland erwiderte es herzlich. Er begann schon, sich im Kreisdieser fünf Menschen sehr wohl zu fühlen.“Die sind wirklich alle nett“, sagte Irina, als hätte sie in seinem Gesicht gelesen. „Armin und Sonja sind abends vielunterwegs. Katja spielt manchmal Gitarre, aber sie kann nur ein paar Griffe und ein paar Lieder. Mutti und ich sindviel zusammen, aber ab und zu geht sie mal abends weg.“ Ihr Gesicht verzog sich traurig. „Dann muss sieverarbeiten.““Deinen Vater?“ fragte Roland leise. Irina nickte leicht.“Ja. Sie war zwölf, als sie ihn kennen lernte. Er war 14. Er war auch ihr erster. Mit 15 wurde sie schwanger, und alssie 16 war, wurde sie für volljährig erklärt, damit sie heiraten konnten. Sie haben sich noch schlimmer geliebt alsArmin und Sonja.“ Sie zuckte mit den Schultern, wischte sich mit dem Trockentuch eine Träne ab und schüttelte dannenergisch den Kopf.“Weißt du, was mich so aufregt?“ meinte sie zu Roland. „Dass jeder sagt, dass Papa ein Säufer war. Dass er nurdeswegen den Unfall gebaut hat. Weißt du, wie es wirklich war?““Nein.““Er war mit Freunden auf einem Kegelabend. Sein Auto war zu Hause; ein Freund hatte ihn abgeholt und wollte ihnnach dem Kegeln auch wieder nach Hause bringen. Deswegen hat Papa viel getrunken. Auf der Rückfahrt bekamsein Freund plötzlich einen Herzanfall. Der hatte schon immer Probleme damit. Obwohl Papa richtig betrunken war,hat er eine Herzmassage bei ihm gemacht und ihn gerettet. Anschließend wollte er ihn ins Krankenhaus fahren, aberda…“ Sie sah Roland mit nassen Augen an. „Da kam dieser andere Wagen an, auf ihrer Fahrbahn. Papa istausgewichen, hat den Wagen und ein paar andere Autos gerammt und ist dann mit Vollgas gegen ein Haus gerast.Er war sofort tot, weil er nicht angeschnallt war. Genick gebrochen, als er auf das Lenkrad geprallt ist. Sein Freundlag hinten auf den Sitzen und hat auch jede Menge abbekommen. Und nur weil Papa betrunken Auto gefahren ist, hater die ganze Schuld gekriegt. Obwohl der andere Wagen auf der falschen Fahrbahn fuhr. Sein Freund hat noch zweiTage gelebt, dann ist er auch gestorben. Das ist alles so furchtbar sinnlos!“Aufschluchzend warf sie das Trockentuch auf die Spüle und rannte hinaus. Roland sah ihr betroffen hinterher.Nachdem alles gespült, abgetrocknet und eingeräumt war, verließ Roland die Küche und kam gerade zurecht, alsArmin und Sonja nackt aus dem Bad kamen. Sonja versteckte sich kichernd hinter ihrem Mann, der Roland nur kurzzu winkte und seine Frau in ihr Zimmer lotste. Aus einem anderen Zimmer kamen laute Geräusche. Roland spähtevorsichtig durch die Tür.

Die WG – Irina (Teil 2)

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