Auf Montage Teil 34

So beginnt für Regina die Zeit der Umwandlung, sie holt sich alle Informationen, die sie bekommen kann, nutzt alle Quellen, die sie kennt, redet viel mit Toni und anderen Transexuellen Menschen. Sie verliert auch langsam die Scheu vor den Hormonen. Die Psychologin attestiert ihr die Transindentität, so das sie alles weitere veranlassen kann. Viel muss geregelt werden, unzählige Male muss sie bei der Krankenkasse vorstellig werden, um alles zu bekommen, was sie benötigt. Vieles ist aber für Regina auch leichter als für andere. Sie braucht nicht zu arbeiten, gut sie macht zu Hause den Haushalt. Regina muss aber nicht, so wie andere in einer Firma arbeiten. Sie hat auch Geld zu Verfügung, was andere nicht haben. Es ist ihr zwar nicht recht, das Beate so viel bezahlt, da diese es aber von sich aus macht, es aus Liebe zu Regina tut, nimmt sie es an. So bezahlt Regina die Epilation der Körper- und Gesichtshaare aus eigener Tasche. Die Haarverlängerungen werden entfernt. Regina kommt sich nur mit dem eigenen Haar erst merkwürdig vor, gewöhnt sich aber schnell daran, zumal das Haar weiter wächst. Sie möchte unbedingt wieder lange Haare haben. Ihr von Natur aus Feminines Äußeres hilft ihr auch sehr, das Passing fällt ihr dadurch leicht.In ihrer Straße wissen alle Bescheid über Regina und Beate, es gab niemanden, der sich daran gestört hat. Selbst die neugierige Frau aus dem Haus gegenüber hat es akzeptiert, neugierig ist sie aber dennoch und auch Regina nimmt sie noch gerne auf die Schippe, wenn sie sie hinter der Gardine lauern sieht. Als ein Straßenfest veranstaltet wird, ist Beate zum ersten Male aktiv mit dabei. Sie hat es sonst wohl unterstützt und war auch kurz dort, aber so richtig mitgemacht hat sie nicht. Jetzt mit Regina ist es anders. Sie lachen und tanzen zusammen, unterhalten sich und trinken mit den anderen. Regina hat einmal kurz Probleme mit einem zudringlichen Mann. Er gehörte nicht zur Nachbarschaft, war dort nur zu Gast bei einer Familie. Er kannte nicht Reginas Vorgeschichte, sie war für ihn nur eine Frau. Der Typ tanzt mit ihr und wird dabei zudringlich, versucht ihr an die Wäsche zu gehen. Barbaras Mann rettet sie aus dieser Situation. Regina bedankt sich mit einem spontanen Kuss auf der Wange bei ihm. Erst als es passiert ist, kommt ihr zu Bewusstsein, was sie da gemacht hat. Der Mann von Barbara nimmt es ihr aber nicht übel, sie ist eine Frau und hat sie wie eine Frau bedankt.Natürlich kommt auch Reginas Familie nicht zu kurz, häufig sind Beate und Regina bei der Mutter und bei Hedi. Sie sind auch kurz nach der Geburt von Margits Baby dort, besuchen sie im Krankenhaus. Regina hatte noch nie ein so kleines Baby auf dem Arm. Alle die sie mit dem Kind sehen, meinen, dass es ihr gut stehen würde. Regina wird verlegen dabei. Muss sie doch daran denken, dass es Zeiten gab und auch noch gibt, in denen sie sich wünscht eine richtige Frau zu sein. Schwanger zu sein und Mutter zu werden. Bei dieser Gelegenheit lernt Beate auch Christel kennen, die andere Schwester von Regina, und Christel sieht zum ersten Mal ihre neue Schwester real und in Farbe. Sie kennt sie nur von Fotos und von den Telefonaten, die ihre Mutter mit ihr geführt hat. Sie findet Regina toll, sie meint, wenn sie Regina so sieht, dass sie nie einen Bruder hatte. Ein Familienfoto wird auch noch gemacht, alle kommen mit auf das Bild, Hedi und Horst mit Familie, Christel, Regina mit Beate und Magarete. Beate freut sich sehr darüber, sie bedankt sich bei allen und sagt, dass sie es so schön findet, nun eine Familie zu haben. Sie war vorher ganz alleine auf der Welt. Dass sie mit Regina zusammen gekommen ist, hat so viel Gutes bewirkt, obwohl sie es am Anfang anders geplant hatte. Die beiden erinnern sich häufig daran. Erzählen sich aus der Zeit, so als wäre sie schon lange vergangen. Die beiden wollen diese Erlebnisse nicht missen, es ist ein Teil ihres Lebens geworden. Als sie Heimfahren müssen sie versprechen, dass sie zur Kindstaufe wiederkommen. Das machen sie gerne. Auf der Fahrt überlegen sie, ob sie wohl als Paten vorgeschlagen werden und wie sie sich dann verhalten sollen. Regina glaubt nicht das die Kirche so fortschrittlich ist das sie als Patentante auftreten könne, zumal es ja eine katholische Taufe wird. Sie wissen auch nicht, ob sie überhaupt zustimmen würden, die Patenschaft zu übernehmen. Sie wohnen recht weit weg von dem Patenkind.Die Zeit vergeht, es wird langsam Herbst, die Tage werden kürzer und kälter. Regina spürt es an den Beinen, sie kann sich aber nicht überwinden eine Hose zu tragen. Nicht so lange es so modische Strumpfhosen gibt, die so schön warm sind und die so toll zum Jeansrock aussehen. Regina hilft nun manchmal im Transentreff aus, empfängt und berät dort Leute, die auch der Meinung sind, im falschen Körper zu leben. Toni hatte sie gefragt, ob sie nicht Lust dazu hat. Toni selber engagiert sich noch stärker im Hospiz. Die Arbeit mit den kranken Kindern hat sie zu ihrer Aufgabe gemacht. Sie meinte schon mal zu Beate, dass sie etwas wieder gut machen muss, weil sie ihre eigenen Kinder durch ihre Entscheidung eine Frau zu werden verloren hat. Sie sagt aber selber, dass sie, wenn sie diesen Weg nicht gegangen wäre, früher oder später Selbstmord begangen hätte. Das Gefühl, das falsche Geschlecht zu haben war einfach zu stark. Beate versteht dies, sie selber war auch schon an dieser Grenze. Wenn sie Regina nicht getroffen hätte, hätte sie auch den Freitod gewählt. Sie lebt, weil es Regina gibt.So beginnt Regina eine Karriere im Transentreff. Toni schmeißt sie natürlich nicht ins kalte Wasser. Regina ist selber noch nicht am Ende ihres Weges angekommen. Nach und nach übergibt Toni Regina jedoch mehr Verantwortung. Diese wird dadurch gestärkt, wächst mit ihren Aufgaben. Sie beginnt in dieser Zeit auch die Hormontherapie. Die verantwortlichen Ärzte und The****uten meinen, dass die Zeit dafür reif sei, sie sagen aber, dass es keine schnellen Veränderungen geben wird. Wenn ein Mädchen zur Frau heranreift ist, das ein Prozess der über mehrere Jahre geht, ebenso ist es mit der Hormontherapie. Regina bekommt einen Mix aus Östrogenen und Testosteronblocker. Als sie die Medikamente zum ersten Mal einnimmt, meint sie, dass sie gleich etwas spürt, dass sie schon nach einer Woche empfindlichere Brustwarzen hat. Dies ist aber nur ein subjektiver Eindruck. Was die Pillen aber objektiv bewirken ist das, dass sie Regina ein Gefühl geben, dass es vorangeht, nun ihre körperliche Veränderung beginnt.Allerdings finden die Veränderungen nicht nur körperlich statt, sondern auch in Reginas Verhalten. Die Hormone lösen praktisch eine zweite Pubertät aus. Beate braucht viel Geduld dabei, so wie jetzt auch. Regina steht vor ihr im Wohnzimmer, hat die Hände in die Hüften gestemmt und ist auf Beate sauer, „Warum können wir denn nicht zu Nuriye fahren, das ist doch nicht weit und es dauert auch nicht lange?“„Ach Regina wir können doch sicher auch hier ein Kleid finden, das du bei der Taufe anziehen kannst.“„Hier! In den Oma-Läden hier, dass ich nicht lache.“Als Beate nicht weiter reagiert faucht Regina sie an, „Du willst nur nicht das ich hübsch bin!“Sie sagt es und stürmt aus dem Wohnzimmer, schmeißt die Tür hinter sich zu und rennt nach oben. Auch von oben hört Beate die Tür zuknallen und seufzt dabei. Sie hat schon mit Hedi über Reginas verhalten gesprochen, hatte sich bei ihr alles von der Seele geredet. „Oh mein Gott“, hatte Hedi da gesagt, „das ist ja genauso wie bei Maren.“ Sie musste dabei etwas schmunzeln, „Nun kannst du am eigenen Leib erfahren, was ich schon fast ein Jahr durchmache!“Beate weiß, dass es sich bei Regina nicht so lange hinziehen wird, aber auch diese kürzere Zeit kostet Nerven.Sie wartet eine viertel Stunde, geht in die Küche und macht heißen Kakao für sich und Regina. Mit den Tassen geht sie hoch und klopft an die Tür. Nichts rührt sich. Sie versucht die Tür zu öffnen, doch Regina hat abgeschlossen.„Bitte, mache doch die Tür auf, ich habe Kakao gemacht für uns.“Wieder nichts. Beate dreht sich schon um, da hört sie den Schlüssel im Schloss. Regina öffnet die Tür und geht wieder zum Bett, schmeißt sich darauf. Beate kommt ans Bett und stellt die Tassen auf den Nachttisch, Regina dreht sich um, wendet sich von ihr ab. Beate kann aber sehen, dass sie geweint hat.Sanft legt sie ihre Hand auf Reginas Schulter, „Wenn es dir so viel bedeutet, dann fahren wir zu Nuriye.“Regina beginnt zu weinen.„Was ist los mein Schatz?“, fragt Beate leise.„Es tut mir leid, dass ich das zu dir gesagt habe“, gesteht Regina unter Tränen.„Schon verziehen“, meint Beate großherzig.Regina dreht sich um und streckt ihr die Arme entgegen, „Komm bitte zu mir.“Beate legt sich aufs Bett und Regina umarmt sie fest.„Ach Beate, ich weiß nicht was los ist, ich fühle mich manchmal so durcheinander, in mir ist alles voller Chaos.“Beate streicht ihr über das Haar.„Halt mich fest, liebste“, fleht Regina nun, „ich habe Angst mich zu verlieren.“Beate schlingt ihre Arme fest um ihre Freundin. „Ich halte dich.“Regina kuschelt sich an sie, „Ich liebe dich“, flüstert sie und weint wieder.Beate hält Regina die ganze Zeit eng umschlungen, ist für Regina der Fels in der Brandung. Nach einer Dreiviertelstunde steht Beate vorsichtig auf, Regina ist eingeschlafen. Ganz leise verlässt Beate das Zimmer, nimmt die Tassen mit dem Kakao, den sie nicht angerührt haben, wieder mit runter. Nach gut einer Stunde kommt auch Regina ins Wohnzimmer, geht zu Beate, kniet sich zu ihr auf die Couch und legt den Kopf auf Beates schoss. Beate weiß was los ist. Regina braucht Streicheleinheiten. Beate hat auch schon mit Toni über Regina gesprochen, hatte gefragt, was auf sie zukommt, wenn Regina die Hormone nimmt. Toni hatte sie schon davor gewarnt, dass Regina sicher viel Nähe brauchen wird, dass es viele Tränen geben wird und auch viel Stress. Toni hat das gleiche durchgemacht und gesagt, das sie in dieser Phase häufig das Gefühl hatte, neben sich zu stehen. Wie hatte sie das noch beschrieben überlegt Beate, ja richtig, Toni sagte, das sie das Gefühl hatte, vor einem Ofen zu stehen. Sie wusste, dass die Herdplatte heiß war, musste aber dennoch ihre Hand darauf legen, wie ein Zwang. So geht es nun Regina, ihrer Regina, die wie eine Katze zusammengerollt auf dem Sofa liegt und die Berührungen genießt. Sie geht von einem Extrem ins andere, es ist zwar Stress pur, aber Beate möchte es nicht missen. Ihre Liebe zu Regina ist ungebrochen, mehr noch, sie wächst weiter. Beate darf daran teil haben, wie Regina sich verändert und sie weiß das am Ende das Paradies auf sie beide wartet. Beate muss den Kopf schütteln, als sie das denkt, das ist ja so was von schnulzig!An diesem Tag gehen sie nicht mehr einkaufen, das macht Regina erst am nächsten Tag. Beate kommt mit ihr, sie gehen ausgiebig shoppen, kein Geschäft ist sicher, unzählige Kleider werden von Regina anprobiert, keines will ihr so recht gefallen. Bis sie „das Kleid“ sieht.„Das ist es, das ist das Kleid für mich!“, sagt sie zu Beate. Sie probiert es an, es passt natürlich nicht. Beate muss aber zugeben, dass das Kleid wie für Regina gemacht ist und als sie in dieses flehende Augenpaar sieht, kann sie nicht anders. „Wir kaufen es und fahren zu Nuriye“, sagt sie.Regina jubelt und verschwindet in der Umkleide, wo sie in erstaunlich kurzer Zeit wieder raus kommt, nun in ihren normalen Sachen. Beate seufzt, klar, sie hat es gesagt und Regina will nun sofort dorthin ohne Verzögerung und ohne Umweg. Sie muss an Hedi denken, an das was sie über Maren gesagt hat. „Ich mache drei Kreuze, wenn sie damit durch ist“, dies oder etwas Ähnliches hatte sie gesagt und genau das denkt Beate nun auch.Nuriye ist hocherfreut die beiden wieder zu sehen, sie ist besonders von Reginas Veränderung angetan. „Sie ist noch viel weiblicher geworden“, meint sie zu Beate, als Regina im Nebenraum ist, um das neue Kleid anzuziehen.„Nun, wie findet ihr es?“, Regina kommt zu den beiden. Nuriye schaut Fachkundig zu ihr hin, zupft hier etwas und zieht dort etwas.„Es ist in den Hüften zu weit“, jammert Regina, „kannst du es enger machen?“Nuriye schüttelt den Kopf, „Wenn ich das mache, dann raube ich dem Kleid die Seele, es würde nicht mehr so wirken wie jetzt“, sie schaut zu Beate und Regina, „Ich werde dir kleine Polster einnähen.“ Als sie Reginas Blick sieht, meint sie, „Das habe ich auch schon für andere Frauen gemacht, keine Frau ist perfekt, wir schummeln alle etwas.“Beate muss lachen, „Oh ja, das stimmt.“Nun schaut sich Nuriye Reginas Oberweite an, „Hier muss ich das aber etwas enger machen, das macht aber nichts, die Ärmel sind weit geschnitten, da fällt das nicht so sehr auf.“ Nuriye holt eine Schachtel mit Nadeln und nimmt an Regina Maß. „Zu wann brauchst du das Kleid?“„In zwei Wochen, wir sind zur Taufe eingeladen.“„Gut, dann könnt ihr es in einer Woche abholen“, zu Regina gewandt, „Bitte sei vorsichtig mit den Nadeln, wenn du dich umziehst.“ Regina geht in den Nebenraum und kommt kurze Zeit später wieder. Die drei unterhalten sich noch etwas, dann drängelt Regina weiterzugehen. Nuriye sieht Beate fragend an, die zuckt mit den Schultern, „Ich rufe dich an und erkläre es dir.“Damit verlassen sie den Laden, draußen fragt Regina, ob sie noch hier in dieser Stadt einkaufen gehen können, gucken was es hier so gibt.Beate schüttelt den Kopf, „Du hast doch nun ein Kleid, das reicht doch.“„Ja, aber wenn wir schon mal hier sind können wir …“„Nein Regina, ich bin müde, ich will nach Hause.“Regina zieht ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.Oh nein, nicht schon wieder, denkt Beate, nicht schon wieder die beleidigte Leberwurst. „Nun komm Regina.“Regina rührt sich nicht.„Los Regina bewege dich, ich werde sonst echt sauer“. Ohne das sie es wollte wird Beate lauter – und oh Wunder, Regina bewegt sich. Mit einem Total gelangweilten Ausdruck im Gesicht geht sie neben Beate her. Die muss wieder an Hedwig und Maren denken, wie lange muss ich das noch aushalten?Zum Glück fängt sich Regina wieder. Nach einigen Metern schmiegt sie sich an Beate, ist wieder ganz die alte. Beate seufzt, wenn sie nur nicht so sprunghaft wäre.„Wenn wir zu Hause sind, dann verwöhne ich dich ganz doll“, meint Regina. Sie bleibt stehen, schaut ihre Freundin an, „Ich weiß, das ich schwierig bin. Weißt du, gerade eben, am liebsten hätte ich mich am Boden gewälzt und mit den Füßen gestrampelt. In mir war alles am Kochen. Ich weiß selber nicht wie ich das besser beschreiben kann?“Beate nimmt sie in den Arm, „wir schaffen das, wir stehen das durch.“Sie fahren nach Hause, Regina verwöhnt ihre Liebste wirklich, möchte vieles wieder gut machen und Beate genießt es. Beate redet später mit Nuriye, erklärt ihr Reginas verhalten und diese wünscht ihr viel Geduld und starke Nerven. Die Tage vergehen. Regina beruhigt sich ein wenig, ist immer noch hippelig aber nicht mehr so extrem. Als die Woche rum ist und sie das Kleid abholen, mag Regina es gar nicht mehr ausziehen, es sitzt so gut, die Polster die Nuriye eingenäht hat, sind nicht als solche zu erkennen. Regina wirkt ungeheuer weiblich, sie kann sich kaum von ihrem Spiegelbild trennen. Ihr kommen zweifel, „Passt das überhaupt zu einer Taufe“ fragt sie, „ich sehe ja fast aus wie eine Braut.“„Das passt“, beruhigt sie Beate, „und Regina, in einem richtigen Brautkleid wirst du noch viel schöner aussehen.“„Meinst du wirklich?“„Ja, wirklich“, sagt Beate. Regina kommt auf sie zu und sie rechnet schon damit, dass sie von Heirat spricht, das macht sie aber nicht. Sie nimmt Beate in die Arme und legt ihren Kopf auf ihre Brust. „Ich liebe dich.“„Ich liebe dich auch.“Nuriye räuspert sich, sie hat einen Kloß im Hals bekommen, als sie die beiden in dieser innigen Umarmung gesehen hat. Sie räuspert sich nochmal, als sie in Reginas Augen sieht, „Wenn es soweit ist, dann kommt ihr doch sicher zu mir, wenn das Kleid geändert werden muss. Ich werde dich zur schönsten Braut der Welt machen!“Die beiden versprechen es und verabschieden sich.Beate wartet wieder darauf, dass Regina vom Heiraten spricht, doch es kommt nichts von ihr. Etwas anders passiert. Eines Morgens, zwei Tage vor der Taufe hört Beate Regina nach ihr rufen.„Beate komm schnell!“Beate eilt ins Schlafzimmer, weil sie meint, dass Regina Probleme hat. Sie findet ihre Freundin mit nacktem Oberkörper vor dem Spiegel stehend.„Beate, sieh nur, es fängt an, siehst du das!“Beate meint eine ganz leichte Wölbung zu erkennen, was sie aber deutlich erkennt, ist das sich die Brustwarzen von Regina verändert haben. Sie sich vergrößert haben. Sie geht ganz nahe zu Regina hin, sieht das Glück in deren Augen und kann nicht anders, sie legt ihre Hände auf Reginas nackte Haut und streichelt sie.„Ich sehe es“, flüstert sie.Regina weint vor Freude und auch Beate steigt das Wasser in die Augen. Es ist die Magie des Augenblicks, das sie hier mit Regina stehen kann und das Sprießen ihrer Brüste miterleben darf. Sie ihrer Freundin so nahe sein kann und soviel liebe für sie empfindet. Die beiden bleiben eine Weile so stehen, genießen die Nähe, bis Beate spürt, dass Regina friert.„Zieh dir schnell was über mein Engel, nicht das du noch Krank wirst.“Regina nickt und schnappt sich einen BH, überlegt kurz und legt ihn wieder weg, nimmt nun einen Pulli aus dem Schrank und zieht ihn sich über. Beate muss lächeln, Regina dreht sich vor dem Spiegel hin und her und hofft, dass sich ihr Busen unter dem Pulli abzeichnet. Enttäuscht lässt sie ihre Arme sinken, als sie nichts erkennen kann.„Er wird jeden Tag etwas wachsen“, tröstet sie Beate, „bei einem Mädchen dauert es doch auch lange, einige Jahre, bis sich ihrer Brüste voll entwickelt haben. Das weißt du doch.“„Ja, ich weiß, aber ich bin eben ungeduldig.“„In ein paar Monaten sieht es schon anders aus.“„Ja“, seufzt Regina, „Monate oder Jahre.“Regina lässt sich aber nicht davon unterkriegen, heute fahren sie wieder runter zur Familie, zur Taufe, sie freut sich ein paar Tage dort zu verbringen. Sie ist zwar bei Beate zu Hause, aber manchmal wird ihr doch melancholisch zumute, wenn sie an ihre Mama, ihre Schwestern und die anderen denkt. Sie muss an das letzte Mal denken, als sie dort waren. Das Wetter war gut und sie war alleine mit dem Baby von Margit und Daniel im Kinderwagen spazieren. Sie war so stolz, wenn sie bemerkt hatte, dass jemand zu ihr hin schaute und der oder die vielleicht meinte, dass es ihr Kind sei, sie die Mutter sei. Regina war dadurch sehr aufgewühlt und sie hat lange mit Beate darüber geredet, natürlich auch mit ihrer Psychologin, doch die Meinung von Beate war ihr wichtiger, zumal sie sich mit dem deckte, was auch die Ärztin meinte. Dass dies ein weiterer Hinweis auf ihre Transidentität sei, das ein Mann solche Gefühle nicht hat. Der würde sich wohl für das Baby verantwortlich fühlen und eine starke Bindung zu ihm haben, aber nicht so wie eine Frau. Frauen empfinden ganz anders fühlen sich mit dem Baby verbunden, auch dann, wenn es das Kind einer nahen Verwandten ist. Beide, Beate wie auch die Psychologin, meinten aber noch, dass Regina immer daran denken muss, dass sie nie eigene Kinder bekommen kann.Die Fahrt verläuft ruhig, dass einzige was sie stört, ist der Regen. Aber je näher sie dem Ziel kommen, umso mehr klart es auf. Als sie endlich in Reginas Heimatstadt angekommen sind, ist es trocken. Der erste Weg führt sie zum Hotel, dort erwartet man sie schon, sie gelten als Stammkunden. Reginas wahre Identität ist hier im Hause bekannt, es macht aber keiner eine Bemerkung darüber. Regina und Beate sind Gäste, nicht mehr und nicht weniger. Überhaupt ist es nicht vielen bekannt, was Regina früher war. Die Familie weiß es, ist ja klar! In der Szene ist es auch bekannt und auch in der Straße wo sie wohnen. Mehr aber nicht für alle anderen die Regina kennenlernen ist sie eine Frau. Ihr Aussehen hilft ihr sehr dabei. Als Mann war sie, so wie Horst ihr Schwager es ausdrückte, ein Hänfling, wenig männlich, die Schultern zu schmal und für einen Mann zu klein. Die meisten Frauen sind gleichgroß mit Regina. Durch ihre Statur und ihre Art war sie auch für Beate interessant geworden. Wenn Regina zurückdenkt, kommt es ihr immer länger vor als es ist. Dabei ist es nur knapp ein Dreivierteljahr her, das sie Beate kennengelernt hat und was ist nicht alles seitdem geschehen!

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