Unmöglich

UnmöglichEs war 16.32 Uhr, als Simone den Messenger startete. Sie warf einen schnellen Blick auf ihre Freundesliste und lächelte. Sie war da! Es hatte vor etwa 3 Monaten in einem Chat begonnen. Die beiden Frauen hatten sich kennen gelernt und über dies und das geplaudert. Simone war 44, arbeitete in leitender Funktion in einer Bank, die Kinder waren kaum noch da und ihren Mann sah sie meistens erst gegen 20.00 Uhr, wenn dieser müde aus dem Büro kam. Simone liebte ihren Mann, wollte mit ihm alt werden aber sie vermisste schon dieses gewisse Kribbeln, dass wohl zu Beginn jeder Beziehung die Nächte und den Speiseplan kurz werden ließ. Sie sehnte sich nach einem Gefühl, dass ihr Puls schneller ging, die Wangen sich röteten und die Lust ihren Körper durchströmte. Fremdgehen kam für sie nicht in Frage, gehörte Vertrauen und Ehrlichkeit doch zu ihren Idealen. Sie war irgendwie in diesen Chat geraten und dann von der Unbekannten angeschrieben worden. Simone stand nicht auf Frauen – auf keinen Fall. Aber irgendetwas reizte sie an dieser Unbekannten, die sich Tina nannte. Sie sprachen über Kleidung und Urlaub, tauschten ihren Musikgeschmack aus, sprachen über den Beruf, Simones Kinder und auch über die Beziehung, in der Simone nicht mehr glücklich war. Die Gespräche wurden offener und vertrauter und es entwickelte sich eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen, die sich nur virtuell kannten. Dabei erzählte Tina insgesamt wenig von sich, blieb mysteriös und geheimnisvoll: Ja, was wusste Simone von ihr? Sie war in ihrem Alter, Akademikerin, solo und hatte keine Kinder. Sie mochte Menschen, war lebensfroh und humorvoll, eloquent und einfühlsam.Irgendwann einmal hatte Simone ihr ein Foto geschickt – sie wusste, dass sie keins zurückbekommen würde. Sie war aufgeregt, wie die Unbekannte auf das Bild reagieren würde. Simone eine sehr gepflegte und auch durchaus attraktive Frau, die den Ausdruck „ganz normal“ gern verwendete, wenn sie nach ihrem Aussehen gefragt wurde. Sie war zufrieden mit sich auch wenn sie keine Modelmaße hatte. Die Komplimente von Tina waren ehrlich gewesen und insgeheim gefiel ihr der Gedanke, dass eine fremde Frau sie betrachtete. Sie genoss die Anonymität des Internets um eine kleine exhibitionistische Ader auszuleben. Die Kombination aus der Vertrautheit und Sicherheit ihres Zimmers, dass sie liebevoll eingerichtet hatte und in das sie sich zurückzog, wenn sie Zeit für sich haben wollte und das völlig unbekannte dort am anderen Ende der Leitung hatten eine sehr erregende Wirkung auf die Bankerin. Sie hatte einen Weg gefunden, das Kribbeln wiederzufinden. Sie schickte weitere Fotos, Urlaubsbilder, Bilder, die sie im Bad extra angefertigt hatte, mit der Spitzenwäsche, die ihre Figur so zauberhafte betonte und Schnappschüsse, die sie auf der Festplatte ihres Computers fand. Es freute sie, wenn der Unbekannte süße Details auffielen und diese über kleine Pölsterchen hinwegsah.Oft hatte sie sich gefragt, wie Tina wohl aussah. Sie hatte sich selbst als blond, schlank, attraktiv, mit kurzen Haaren und frecher Brille beschrieben. Simone wusste nicht ob das stimmte, aber es wurde zunehmend unwichtig. Wichtig war das Gefühl, das Simone durchströmte, wenn sie den Namen der Unbekannten in ihrer Freundesliste aktiv sah. Die Gespräche wurden intensiver und persönlicher. Simone erzählte von Problemen mit Kollegen, sprach über gesundheitliche Probleme ihrer Mutter und sc***derte zunehmend intimes. Sie erzählte von den Stunden, die sich Simone mit Sekt, Kerzen und einem Vibrator in der Badewanne gönnte, von sexuellen Wünschen und der Fantasie, heimlich beobachtet zu werden. Tina präsentierte sofort die passende Lösung: Eine Webcam!-Ausgeschlossen!- Das war der erste Gedanke, der Simone dazu einfiel. Der zweite war – niemals! Auf keinen Fall! Nicht in diesem Leben!- Das einzige, was sie als Antwort darauf las, war ein Smiley, der sie mit Teufelsmine angrinste. Für dieses Gespräch war das Thema Webcam damit erledigt, für Simone allerdings nicht. Schon tags drauf hatte sie „Webcam“ gegoogelt und war beim Einkauf kurz bei dem Computerzubehör stehen geblieben. Sie hatte so offen mit der Unbekannten über sich und ihre Lust gesprochen und nie ein seltsames Gefühl dabei gehabt. Die Frau war nie aufdringlich gewesen, nie zu neugierig und Simone hatte das Verlangen, sich ihr zu öffnen. Drei Tage nachdem das erste mal über dieses technische Wunderwerk gesprochen worden war, hatte Simone eingekauft und angeschlossen. Nun stand sie da! Ihre Mann hatte es registriert und auf die Antwort: „Ich unterhalte mich damit mit einer Freundin“ nicht weiter geantwortet, ihrem Sohn hatte sie verboten ihren Computer zu benutzen und eine eigene Webcam angeboten, wenn er unbedingt wollte. Da stand sie nun, festgeklammert an ihrem Monitor und schaute sie an – eine kleine runde Linse – fast unauffällig und doch verband Simone damit sinnliche Fantasien.Sie wollte der Unbekannten sofort von ihrer Anschaffung erzählen, war aufgeregt und freute sich, sie Online zu sehen. „Dann lad mich ein!“ waren die kurzen Worte, die Simone das Herz bis zum Hals schlagen ließen. Ja sie wollte Tina einladen, wollte sie ansehen, wollte ihre Blicke durch diese kleine unauffällige Linse erahnen. Es erregte sie, dass sie beobachtet wurde.Es war ungewohnt und Simone kontrollierte immer wieder in dem kleinen Fenster, was für ein Bild von ihr auf die andere Seite übertragen wurde. Sie lächelte gezwungener als sonst und entschloss sich dann, auf dieses Fenster zu verzichten. So verschwand der Gedanke an die Webcam zunehmend – was blieb war die Gewissheit, beobachtet zu werden. Sie hatte ihre „Muschie! gezeigt – die kleine pelzige Katze, die in ihrem Büro schlief, Hochzeitsfotos in die Kamera gezeigt und sich auch schon in Wäsche vor ihrer unbekannten Beobachterin gezeigt. An einem Nachmittag hatte sie ihr kleines Schatzkästchen aus dem Schlafzimmerschrank geholten und ihre Spielsachen, die sie dort gut versteckte, präsentiert. Am liebsten hatte sie die goldglänzenden Liebeskugeln, die sie ab und zu bei der Hausarbeit trug, wenn sie wusste, dass sie danach genügend Zeit hatte,ihre Lust zu zelebrieren. „Ich möchte, dass du sie jetzt benutzt!“ hatte Tina plötzlich getippt. Simone wurde auf einen Schlag heiß und kalt. Rote Flecken zeigten sich an Hals und Wangen. Sie zögerte kurz, dann zog sie sitzend ihre Hose, und den Slip aus, spreizte die Beine und führte beide Kugeln in ihre feuchte Grotte. Sie wusste, dass Tina nichts davon sehen konnte – nur ihr Gesicht, die Augen, Lippen und den Oberkörper, der sich lustvoll wand. Noch nie zuvor war es so schön gewesen, sich zu befriedigen. Der Höhepunkt kam viel zu schnell!Seitdem überraschte Tina sie immer mit neuen sinnlichen Erfahrungen. Simone genoss es mittlerweile, nackt – nur im Bademantel – den Computer zu benutzen. Sie genoss schon immer ihre Hände auf ihrem Körper “ aber dieses hier übertraf alles, was sie vorher erlebt hatte. Es war 16.32 Uhr, als Simone den Messenger startete. Sie warf einen schnellen Blick auf ihre Freundesliste und lächelte. Sie war da! Simone war frisch geduscht, die Haare noch nass, ihr weißer Bademantel verdeckte ihre sinnlichen Brüste, sie hatte zwei Kerzen angezündet, Musik angemacht.„Hallo Tina, schön dich zu „sehen“! Wie war dein Tag?“

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