Poker1

„Dieter, es tut mir leid. Ich kann heute Abend nicht kommen.““Warum? Dir macht Kartenspielen doch viel Spaß?““Ja, Spaß schon, aber mir fehlt das Geld.““Wo wir doch immer nur um kleine Summen spielen?““Ja, aber die Zeiten sind schlecht. Ich hatte viele unerwartete Auslagen.Ich muss sparen.““Komm doch heute Abend trotzdem. Vielleicht können wir ja andere Regelnausmachen, oder ohne Geld spielen.““OK, dann komme ich.“ * – *Die anderen waren einverstanden, und so spielten wir ohne Geld. Aber eskam keine richtige Freude auf. Der Nervenkitzel fehlte.Dieter meinte, „Nein, so geht das nicht. Wir brauchen einen Einsatz.“Ich antwortete, „Dieter, es geht leider nicht. Ich kann mir es wirklichnicht leisten.““Ich dachte nicht unbedingt an Geld. Wir spielen mit Chips. Du bekommstdeine Chips für eine Leistung, einen Dienst, etwa den ganzen Abend fürGetränke zu sorgen. Wir kaufen die Chips.““Das klingt nicht schlecht. Gut, dann nächste Woche wie immer?““Ich freue mich schon darauf.“ * – *Wie abgesprochen machten wir es bei unserem nächsten Treffen. Ich bekameine Anzahl Chips, und sorgte im Gegenzug für unser leibliches Wohl.Am Ende des Abends hatte ich sogar mehr Chips als zu Beginn. Ich hattenoch nie viel Geld verloren, und öfters auch gewonnen, wie heute. Manchmalließ ich mich dann zu einem Risiko hinreißen, und da ging schon malschief. Aber das war es, was den Spaß ausmachte, und darauf wollte ichnicht verzichten.Wieder eine Woche später hatte ich gleich am Anfang so ein Spiel. Ichsetzte alle Chips, da ich ein sehr gutes Blatt hatte. Aber nicht gutgenug.“Das war es dann wohl für heute“, meinte ich.“Du willst schon gehen?““Was soll ich denn machen? Ich habe keine Chips mehr. Ich verstehe ja,dass es für ein wenig Getränke holen nicht so viel gibt. Aber ihr könntjederzeit beliebig viele Chips haben, ich nicht.“Werner antwortete, „Hmm, wir könnten ja etwas Anderes ausmachen. Ich habeja genug Geld, und würde dir aushelfen.““Ich möchte keinen Kredit.““Nein, nein, kein Kredit. Ich dachte daran, deine Dienstleistung etwasauszubauen.““Mehr arbeiten? Dann komme ich kaum noch zum Spielen.““Auch das nicht. Ich dachte an etwas anderes. Du könntest deine Rolledeutlicher spielen. Ich denke daran, dass du dich entsprechend kleidest.““Als Butler etwa? Was soll das bringen?““Nein, nicht als Butler. Ich denke an ein sexy Zimmermädchen. Das wäre mirschon einiges wert.““Und mich zur Lachnummer machen? Kommt nicht in Frage.““Nein, ich will dich bestimmt nicht lächerlich machen. Niemand außerhalbdieser Gruppe wird dich sehen, und da sagt niemand etwas.“Es begann eine angeregte Diskussion. Alle waren von der Idee begeistert -ich weiß nicht warum. So langsam bröckelte mein Widerstand, und einigeBier weiter gab ich schließlich nach. „Ok, angenommen, ich sage ja. Aber woher kommen die Kleider? Ich habekein Geld dafür.““Ich besorge alles. Du brauchst keinen Cent auszugeben. Ich willkeinesfalls irgendetwas Billiges, das soll schon richtig gut aussehen.Morgen gehst du zu dieser Adresse. Ich kündige dich an. Dort wird mandeine Maße nehmen, und bis zu unserem nächsten Treffen ist alles fertig.““Gut, also einverstanden. Ich spiele den ganzen Abend das Zimmermädchenund bediene euch, und bekomme im Gegenzug die ausgemachte Menge Chips.““Genau. Und denke daran: Komplett rasiert, nicht ein Haar von der Naseabwärts.““Was? Davon ist aber keine Rede gewesen.““Stell‘ dich nicht so an. Ein Zimmermädchen kann nicht so behaart sein wiedu. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass es dir gefallen wird.“ * – *Auf dem Weg nach Hause dachte ich über alles noch einmal nach. Wie immerlief ich den 10 Minuten Weg zu Fuß, so konnte ich mir auch ein paar Bierleisten.Werner hatte da anscheinend irgendeinen Fetisch. Und es war ihm einigeswert. Nun, mir konnte es recht sein. Oder nicht? Mir war schon etwaskomisch zumute. Zum ersten Mal in Frauenkleidern — und das vor meinenFreunden. Aber mich beruhigte die Tatsache, dass es keine normaleFrauenkleidung war, sondern eine Art Verkleidung.Einer der Gründe dafür, dass ich zugestimmt hatte, war das Argument, dasich mit Perücke und Uniform kaum wieder zu erkennen sein würde. Ich wolltenatürlich auf keinen Fall erkannt werden. Und nun fiel mir etwas ein, andas ich noch nicht gedacht hatte. Sicherlich würde die Perücke meinGesicht verändern, aber in meinem geistigen Auge war ich bloß deswegennicht zu erkennen gewesen, weil ich geschminkt war. Ich musste morgenWerner anrufen. * – *Unsere Treffen waren aus gutem Grund Freitags, damit man am nächsten Tagausschlafen konnte. Und so konnte ich Werner auch am nächsten Morgentelefonisch erreichen. „Hallo Werner.““Auch hallo, hast du kalte Füße bekommen?““Äh, nein, ich habe nur eine Frage. Ich habe nur zugestimmt, weil ihrversprochen habt, mich nicht bloßzustellen. Aber immer kann jemandzufällig dazu kommen und mich erkennen. Das kann ich überhaupt nichtgebrauchen.““Also doch kalte Füße?““Nein. Ich möchte nur nicht meinen Job leichtfertig aufs Spiel setzen. Fürdich ist das nur ein Spaß, für mich kann das schnell ins Auge gehen.““Ich glaube kaum, das es heutzutage ein Problem ist, wenn du dich indeiner Freizeit verkleidest.““Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich will kein Risiko eingehen. Ichmöchte nicht erkannt werden, soweit es möglich ist. Und dazu muss ich michschminken.“Werner lachte. „Du gehst ja schon voll in deiner Rolle auf. Denkst schonan Makeup.““Lach‘ nicht, das ist alles deine Idee! Was ist nun mit dem Makeup?““Was soll damit sein? Schmink dich, so viel du willst. Aber bitte keinClown.““Das meinte ich nicht. Du besorgst doch auch Kleider und Perücke…““Aha, daher weht der Wind. Nun, ich denke, dass ich schon genug Geldausgebe. Ich habe nichts dagegen, dass du dich schminkst, aber das istdeine Sache. Besorge dir das Zeugs selber.““Ich habe keine Ahnung von Makeup. Ich weiß überhaupt nicht, was ich allesbrauche. Und wie man es benutzt.““Gut, ich will dir entgegen kommen. Dort, wo du nachher den Termin zumVermessen hast, gibt es eine Frau Weber. Sie ist mir noch einen Gefallenschuldig. Ich rufe sie an.““Gut, danke Werner. Tschüss.“Oh Mann, jetzt bedankte ich mich schon dafür, mich schminken zu dürfen.Ich glaube, ich habe doch einen Fehler gemacht. Ein bisschen Poker war dasalles nicht Wert.Etwas später hatte ich mich beruhigt. Die Neugierde hatte gewonnen. Ichmachte mich auf den Weg zu meinem Termin. * – *So etwas Nobles hatte ich nicht erwartet. Die Ausstattung war sehrgediegen, alles war edel – und teuer. Deutlich nicht meine Preisklasse.Wie viel Geld wollte Werner ausgeben? Mir kamen wieder Bedenken. Das gingzu weit, niemand gibt so viel Geld aus, nur um ein paar Getränke serviertzu bekommen. Aber nun konnte ich diesen Gedanken nicht weiter nachhängen. Ich wurde ineine Umkleidekabine geführt und sollte mich ausziehen. Nur noch im Slipging es in den benachbarten Raum. Statt eines Maßbandes erwartete michdort modernste Technik: Ein Laserscanner tastete mich ab.Dann kam Frau Weber. Sie war eine perfekt gestylte Frau. Nun, wenn dasmeine Lehrerin sein sollte, dann war ich in den richtigen Händen.“So, ich soll ihnen also etwas über Makeup beibringen. Sehr ungewöhnlichfür einen Mann. Warum interessiert Sie das?“Umpf. Mit dieser Frage hätte ich rechnen sollen, hatte aber nicht. „Äh, äh…““Ach, schon gut, muss ich nicht wissen. Jeder hat seine Eigenarten. Ichhabe schon von solchen Männern gehört. Heute ist Samstag, da schließen wirbereits in einer halben Stunde. Haben Sie da Zeit?“Klasse. Jetzt war ich schon abgestempelt. Ich ließ mir nichts anmerken undantwortete, „Ja, kein Problem.“Ich wurde in einen anderen Raum gebracht, anscheinend eine ArtAnkleidezimmer mit einem riesigen Spiegel an der Wand. Ich setzte mich undwartete. Schon nach wenigen Minuten kam sie mit einigen Schachteln zu mir.“Ich habe erst jetzt erfahren, dass Sie auch Schuhe bekommen. Zwar wissenwir durch den Scan die Fußlänge, Schuhe müssen aber trotzdem anprobiertwerden. Ziehen Sie bitte ihre Schuhe aus.“Als ich in Strümpfen vor ihr stand, schaute sie zweifelnd auf meine Füße.“Nein, so geht das nicht.“Ich schaute herunter und konnte das Problem nicht erkennen. Die Sockenwaren OK, weder dreckig noch mit Löchern. Sie sah meinen Gesichtsausdruck.“Noch nie Pumps angehabt?““Nein, nie. Wieso?“Sie schaute mich merkwürdig an. Anscheinend passte meine Unwissenheitnicht in das Bild, das sie sich von mir gemacht hatte.“Diese Schuhe sind sehr schmal gearbeitet. Da ist kein Platz für so dickeSocken. So können wir die Schuhe nicht anprobieren. Warten Sie, ichversuche ein paar Strümpfe zu finden.“Wenige Minuten später kam sie mit einer Packung zurück. Ich zog meineSocken aus und öffnete die Packung. ‚Kniestrumpf 40 Den‘ stand darauf.Zwei sehr zarte, schwarz glänzende Teile kamen heraus. Amüsiertbetrachtete Frau Weber wie ich ungeschickt die ungewohnten Strümpfe anzog- ich hatte Angst sie zu zerreißen.Dann holte sie den ersten Schuh aus der Schachtel. Ist Werner dennverrückt? Die Absätze sind ja riesig!“Äh, sind das die richtigen Schuhe?“Sie sah mich entrüstet an. „Aber sicher.““Ist der Absatz nicht ein wenig zu hoch?“Sie weidete sich an meinem entsetzten Gesichtsausdruck. „Nein, das istschon richtig. Es sind bei weitem nicht die höchsten, nur 10cm. Aber wennsie noch nie so etwas getragen haben, dann sind sie schon recht hoch. Dawerden sie viel üben müssen.“Ich zog den mir gereichten Schuh an. Die Strümpfe waren unglaublich glatt,wie von selber schlüpfte ich in den Schuh. Mit geübten Griff überprüftesie den Sitz. „Zu groß.“Dann gab sie mir einen anderen Schuh. Der saß enger.“Hmm, das sieht gut aus. Wie passt er?““Es ist sehr ungewohnt. Um ehrlich zu sein – ich weiß es nicht.““Ziehen sie den anderen Schuh auch an. Dann laufen sie ein paar Schritte.“Ich zog auch den zweiten Schuh an. Sie machte die kleinen Riemchen ummeine Fesseln zu. Dann stand ich auf. Das heißt, ich versuchte es. Sofortfiel ich zurück auf den Stuhl. Ein neuer Versuch, diesmal vielvorsichtiger. Ich stand, musste mich aber an der Lehne festhalten. MeineBeine konnte ich nicht gerade halten, die steile Fußposition zwang dieKnie nach vorne. „Sie müssen die Beine gerade halten, die Knie durchdrücken.““Gut gesagt. Ich kann nicht.“Sie schaute mich mitleidig an. „Und warum haben Sie sich denn so hoheAbsätze ausgesucht?““Ich habe sie mir nicht ausgesucht. Ich habe mich da auf etwaseingelassen, das ich besser nicht gemacht hätte.“Ihr Gesichtsausdruck änderte sich. Von abfällig mitleidig zu fürsorglichmitleidig.“Sie Armer. Aber so wird das nichts. Sie müssen erst mit einem kleinerenAbsatz üben, bis sich die Muskeln und Sehnen weit genug gestreckt haben.Einen Moment, ich habe da glaube ich etwas…“Nach fünf Minuten kam sie zurück. „Ja, ich wusste doch, dass die noch imLager waren. Sehen Sie, der Absatz ist nur 6 Zentimeter hoch, und sehrbreit: Ein Blockabsatz. Und da sie vorne geschlossen sind, geben siezusätzlich Halt. Probieren Sie.“Ich zog sie an. Passten perfekt. In diesen Schuhen konnte ich stehen. Vonoben sahen sie fast wie Halbschuhe von mir aus. Nur der breite Verschlussmit seinen Silber glänzenden Ösen machte sie unverkennbar feminin.Ich ging zum Spiegel. Immer noch leicht krumme Knie, aber es ging. ImSpiegel sah man nun den hohen Absatz. Er sah viel höher aus als ertatsächlich war.“Ja, mit diesen Schuhen geht es ganz gut.““Sie sollten möglichst viel damit laufen, und dann können sie nach einigerZeit auch die anderen problemlos tragen.““Dann werde ich sie wohl brauchen. Was kosten sie?““349 Euro.“Ich schaute entsetzt.“Ich sehe schon, etwas zu teuer. Ich mache Ihnen einen Vorschlag, aber dasdarf keiner wissen. Diese Schuhe lagern schon ewig hier, war wohl eineFehllieferung. Sind auch in einem völlig falschen Karton. Ich kann denKarton mit einem anderen Paar falscher Schuhe zurück stellen.“ Sie schautedabei auf meine Schuhe, mit denen ich gekommen war.“Sie meinen – einfach austauschen?““Ja. In der Inventur ist dann nach wie vor ein Paar falsch gelieferterSchuhe. Aber Sie müssen sich sofort entscheiden, das Lager wird gleichabgeschlossen.“Ich hatte keine Zeit zum Nachdenken. 350 Euro sparen, die ich sowiesonicht hatte? Das klang gut. Und um meine Schuhe war es nicht schade, eswaren nicht die Neuesten. Also antwortete ich, „OK, einverstanden.“Sie lächelte. „Ich bin froh Ihnen helfen zu können. Ich bringe schnell dieSchuhe weg.“Kurz darauf kam sie wieder. „Alles prima geklappt. So, jetzt habe ichFeierabend. Jetzt können wir mit dem Makeup anfangen. IrgendwelcheKenntnisse?““Nein, nichts.““Gut, dann fangen wir mit den Grundlagen an. Stellen sie sich Ihr Gesichtwie eine Leinwand vor. Zuerst müssen wir für eine guten Untergrund auf derLeinwand sorgen. Das bedeutet zuerst reinigen. Allerdings nicht mit Seife.Hier, nehmen Sie diese Lotion und waschen Sie ihr Gesicht.“Nachdem ich zurück gekommen war, fuhr sie fort, „So, jetzt müssen alserstes auffällige Stellen bearbeitet werden. Überflüssige Haare,Hautverfärbungen und so weiter. Fangen wir mit den Brauen an. Da müssenein paar Haare weg.“Ich schaute sie entsetzt an.“Keine Angst, nicht so viel, dass Sie auffallen. Wir lassen die Brauengrößtenteils so, nehmen nur ein paar Haare am Rand Weg. Dann kürzen wirein paar, dass es nicht so buschig wirkt.“Ich musste alles selber machen, sie zeigte nur wie. Meine Brauen warenbald ein Stück feiner. Dann wurden mit einem Stift Hautunreinheitenabgedeckt, schließlich auf das ganze Gesicht eine gefärbte Cremeaufgetragen, das eigentliche Makeup.“Gut, die Leinwand ist fertig grundiert. Jetzt kommt das Gemälde dran,erstmal der Hintergrund. Mit hell und dunkel können wir Strukturenverändern. Etwa die Nase und das Kinn kleiner erscheinen lassen.“Der Effekt war schon erstaunlich. Ganz ohne sichtbare Farbe wirkte meinGesicht völlig anders. Weicher, gleichmäßiger, femininer. Nun ging es an die Augen. Zuerst kam Mascara auf die Wimpern. DieAugenbrauen wurden nachgezogen und erhielten einen femininen Bogen. Ichlernte die verschiedenen Eyeliner kennen und wie man sie anwendet.Natürlich zwinkerte ich im falschen Moment und alles war verschmiert. Alsovon vorne. Dann waren meine Augen von dunklen Linien umrandet. Sie wirktengleich viel größer. Und so ging es weiter. Der Lidschatten mit seinen vielen Schattierungenwar eine Kunst. Hier kräftiger, dort heller. Dann der Lippenstift. Nichteinfach wie mit einem Labello, sondern erst mit Lipliner die Formfestlegen, und dann sorgfältig ausfüllen.Dann endlich waren wir fertig. Ich war beeindruckt. Mein Gesicht hattesich völlig verändert, aus dem Spiegel schaute mir unverkennbar eine Frauentgegen. Und gar nicht mal schlecht aussehend. „So, jetzt waschen wir das Ganze ab. Dann machen Sie es noch einmalselber. Mehr können wir nicht üben, dann müssen wir hier raus.“Also begann ich noch einmal ganz von vorne. Sie beobachtete genau undgriff ab und an korrigierend ein. Ich brauchte eine knappe Stunde bis ichfertig war. Wieder schaute mir eine Frau aus dem Spiegel entgegen.“Das hat ziemlich lange gedauert. Aber mit etwas Übung wird es deutlichschneller gehen. Jetzt müssen wir aufhören, der Chef schließt ab. Hiersind deine Schuhe, ich habe noch ein paar Makeup Pröbchen in den Kartongetan.“Ehe ich es richtig begriff, stand ich mit einer Schachtel vor dem Laden.Sie drückte mir zum Abschied eine Visitenkarte in die Hand und war weg.Ich trat mit dem Absatz auf ein Steinchen und wäre beinahe umgeknickt.Erst in diesem Moment wurde mir wieder bewusst, was ich an den Füßenhatte. Aus der Hose kamen in seidigen Schwarz schimmernde Beine, die inSchuhen mit hohen Absätzen mündeten. Und die einzig anderen Schuhe warendie in der Schachtel, die noch höhere Absätze hatten. Zudem war ich auchnoch voll geschminkt. Am liebsten wäre ich im Boden versunken. Wie sollte ich nur ins Parkhauskommen? Aber es gab keine Alternative: Ich musste zu meinem Auto. Alsomachte ich mich auf den Weg.Erstaunlicherweise beachteten mich die Passanten kaum. Ich fand das sehrerstaunlich, da meine Frisur nicht zum Gesicht passte, und die Kleidungnicht zu den Schuhen. Wahrscheinlich waren alle noch mit letzten Einkäufenbeschäftigt und hatten keinen Blick für andere Passanten. Hoffentlichbegegnete ich niemandem, den ich kannte! So gut es ging senkte ich denKopf, damit man mein Gesicht nicht so leicht sah. Ich glaube, wenn ichBahn oder Bus hätte fahren müssen, wäre ich gestorben.Erleichtert kam ich an meinem Auto an. Nicht nur, weil es ohneZwischenfall abging, ich war nach der längeren Strecke in den Schuhen fixund fertig.Was für ein Tag! Ich wollte nur Poker spielen, und nun kam ich als halbeFrau nach Hause. Nur gut, dass ich zur Zeit alleine lebte. So etwas hätteich Frau oder Freundin nie erklären können. * – *Am nächsten Morgen überlegte ich, was ich nun tun sollte. Doch allesabblasen? Doch nun waren Kosten entstanden. Ich glaube nicht, dass Wernersehr davon angetan wäre, wenn ich jetzt ausstieg. Das konnte einigen Ärgerbedeuten.Also zog ich die Schuhe mit den etwas kleineren Absätzen an und lief damitdurch die Wohnung. Wenn die Füße zu schmerzen begannen, zog ich sie füreine zeitlang aus. Dann ging es von vorne los. Am Abend kam ich dann schonganz gut damit zurecht.Ich untersuchte auch, was an Proben in der Schachtel waren. Jede Menge!Und ein paar der angebrochenen Sachen vom Üben waren auch dabei. Ichstellte mich vor den Spiegel im Bad und schminkte mich, ehe ich alleswieder vergessen würde. Diesmal ging es schon ein wenig schneller. Wieder fragte ich mich, auf was ich mich da eingelassen hatte. Da hatteich Sonntags nichts besseres zu tun, als in hochhackigen Schuhe vor demSpiegel zu stehen und mich zu schminken. * – *Montag, nach der Arbeit, gönnte ich mir erst einmal ein Bier. Ich hatteauf dem Heimweg noch ein paar Feinstrümpfe gekauft, ich konnte nicht immerdie selben tragen. Ich zog mir ein Paar an und dann die Schuhe, um michweiter daran zu gewöhnen. Der erste Gang führte mich ins Bad. Zuerstrasieren, und dann schminken.Dienstag lief genauso ab. Mittlerweile kam ich mit den Schuhen schon ganzgut klar und auch das Schminken dauerte nur noch eine halbe Stunde.Am Mittwoch probierte ich erneut die anderen Schuhe. Es ging zwar deutlichbesser, aber nicht gut genug. Der nadelspitze Absatz bot keinerlei Halt.Man stand nur auf den Zehenspitzen, das war relativ wenig Fläche.Ich konnte nun ein paar Schritte laufen, ohne gleich hinzufallen. Bereitsnach einer Stunde schmerzten die Füße, und ich zog die Schuhe wieder aus. Wieder einen Tag weiter kam ich mit den Schuhen besser zurecht. Ich konntenun auch die Knie durchdrücken und lief nicht immer mit krummen Beinen.Später rief Werner an. „Hallo, alles OK? Ich habe heute deine Sachenbekommen. Am besten kommst du morgen früher als sonst zu mir, damit dudich anziehen kannst.““Ja, daran hatte ich auch schon gedacht. Ich brauche auch einige Zeit zumSchminken.““Du hörst dich schon an wie eine Frau. Wann willst du kommen? Eine Stundefrüher?““Besser anderthalb. Es ist Freitag, da habe ich früh Feierabend.“ * – *Ich traf wie vereinbart bei Werner ein, die Schuhe (beide Paare) undSchminksachen dabei. Zuhause hatte ich alle Haare unterhalb der Naseentfernt. Werner hatte recht, die Hose fühlte sich auf der haarlosen Hauttoll an.Werner begrüßte mich freundlich und führte mich in das Gästezimmer. Dortlagen eine Menge Sachen bereit, größtenteils noch verpackt. „OK, wie fangen wir an?“ fragte ich.“Also ich beginne meistens mit der Unterwäsche. Hier ist dein Slip. Dukannst dich gleich hier umziehen oder ins Bad gehen.“Ich ging ins Bad und kam nur mit dem winzigen Slip bekleidet zurück. Eswar ein String Tanga, der sich höchst ungewohnt zwischen meine Pobackenversenkte. „So, das Korsett ist das nächste.““Ein Korsett?““Ja, sicher. Wie soll sonst das Kleid passen?“Das Korsett passte zu dem Slip, ein schönes, leicht schimmerndes Blau. Ichzog es an, und dann begann Werner mich einzuschnüren. Das dauerte ziemlichlange, und Werner musste ganz schön schnaufen. Genau das war mir kaum nochmöglich, an diese Enge musste ich mich erst gewöhnen.In dem Zimmer gab es keinen Spiegel. Gerne hätte ich mich betrachtet. Aberso kamen die Strümpfe dran, die an den Strapsen des Korsetts befestigtwurden. Um nicht in den Strümpfen laufen zu müssen, zog ich die Schuhe mitden weniger hohen Absätzen an.“Das sind aber nicht die Schuhe, die ich ausgesucht hatte.““Richtig. Aber in den Anderen kann ich nicht so lange stehen. Ich ziehesie an, sobald die anderen kommen.““Ich kann es kaum glauben, du hast dir noch ein Paar Pumps gekauft?“Ich antwortete nicht und griff statt dessen zu dem nächsten Teil. Esdauerte einen Moment, bis ich die Fülle an Stoff identifiziert hatte: Eswar ein Petticoat. Ich zog ihn über den Kopf. Der obere Teil war wie eindünnes Hemd, dann kam der nach unten immer fülliger werdende Rock. Erreichte knapp bis zur Mitte der Oberschenkel.Nun kam das Kleid. Es war schwarz und aus einem satinartigen Material, dasleicht glänzte. An den kurzen Puffärmeln, dem Ausschnitt und dem Rocksaumwar feine weiße Spitze. Werner strich den Rock über dem Petticoat glatt.Er stand in einem 45° Winkel ab.Nun war nicht mehr viel da. Die weiße Schürze wurde umgebunden. Dann kamdie Perücke an die Reihe. Wie alles andere machte sie einen sehrhochwertigen Eindruck. Die Haare reichten mir bis zur Schulter; ich warfroh, dass sie nicht länger waren. Die Farbe gefiel mir unglaublich gut:Ein intensives Kastanienbraun.Zuletzt kam noch das Spitzenhäubchen ins Haar, und ich war fertigangezogen. „Wie lange brauchst du zum Schminken?““So etwa eine halbe Stunde.““Das passt ja prima, dann sind wir sogar etwas früher fertig. Ich warte imWohnzimmer auf dich.“Ich stellte mich im Bad vor den Spiegel. Leider konnte ich nur den Kopfsehen. Die Perücke passte sehr gut zu mir. Das Gesicht wurde auf beidenSeiten von den Haaren eingerahmt und wirkte dadurch schmaler. DasSpitzenhäubchen verstärkte den Effekt noch.Nach dem Schminken war von meinem alten Aussehen nichts mehr übrig. Einoberflächlicher Beobachter würde mich kaum erkennen. Ich war beruhigt.Ich ging zurück ins Gästezimmer und zog die anderen Schuhe an. Auf dem WegRichtung Wohnzimmer kam ich an der offenen Schlafzimmertür vorbei. Dortwar ein großer Spiegel. Ich stellte mich davor.Unglaublich, das sollte ich sein!? Das Korsett gab mir eine tolle Figur.Meine eingeschnürte Taille wurde durch den kurzen ausladenden Rock nochbetont. Ich konnte kaum glauben wie toll meine Beine aussahen. Die Schuhewirkten wahre Wunder.Das Bild im Spiegel zeigte nichts außer einem sexy Dienstmädchen. Überaussexy. Ein Ruf von Werner riss mich aus meinem Tagtraum. Ich stöckelte insWohnzimmer.“Wow, das sieht ja super aus. Und das hast du an einem Nachmittaggelernt?“ fragte er zweifelnd.“Aber Monsieur, isch mache das doch seit isch ein kleines Mädchen bin“,sagte ich mit einem französischem Akzent.“Klasse! Kannst du den ganzen Abend so sprechen? Das ist das Tüpfelchenauf dem i.““Mais oui, isch kann doch gar nicht anders sprechen.““Ich bin begeistert. Das ist das Geld auf jeden Fall Wert. Fehlt nur nocheines. Kannst du auf den Stuhl steigen?“Er half mir auf einen Stuhl. Er fummelte an meinen Schuhen. Ich hattegenug damit zu tun das Gleichgewicht zu halten. Außerdem verdeckte derabstehende Rock meine Sicht nach unten. Dann half er mir wieder nachunten. Nun fummelte er in meinem Nacken. Des dauerte nur wenige Sekunden,und ich hörte ein leises Klick.“Fertig. Das heißt, da kommt mir noch eine Idee. Bin gleich wieder da.“Ich setzte mich auf den Stuhl. Zum einen, um meine Füße zu schonen, dennich würde die Schuhe wohl noch einige Zeit tragen. Zum anderen, um zusehen, was er gemacht hatte. Das war leicht zu sehen: An den Riemchen derSchuhe baumelte jeweils ein kleines Schlösschen. Ich fasste an den Nacken.Richtig, da auch. Dieser Mistkerl! Er hatte mich in die Sachen eingeschlossen, ich konntenichts mehr ausziehen, außer der Schürze vielleicht.Als er wieder kam, rief ich ihm entgegen, „Was soll das? Davon war niemalsdie Rede.““Ach, stell dich nicht so an. Es ist größtenteils wegen der Optik. Und ichfinde es ganz anregend, dass du nun nicht mehr aus den Sachen kannst. Dusolltest dir also heute Abend Mühe geben, dann gibt es auch zur Belohnungden Schlüssel.“Merkwürdigerweise war ich eigentlich gar nicht wütend. Statt dessenmachten sich zwei Gefühle in mir breit: Zum einen so etwas wieErleichterung, denn nun konnte jeder sehen, dass ich die Sachen nichtfreiwillig trug. Zum anderen rührte sich etwas zwischen den Beinen. Nurgut, dass der füllige Petticoat alles verbarg.Werner drückte mir ein Fläschchen roten Nagellack in die Hand. „Hier, dasfehlt noch. Ein hübsches Mädchen braucht unbedingt lackierte Nägel.“Es störte mich nicht. Noch ein wenig Makeup, was soll’s. Wortlos setzteich mich hin und lackierte mir die Nägel. Während ich die Finger zumTrocknen in der Luft wedelte, fragte er mich, „Kannst du eigentlich einenKnicks?““Nein.““Denk an deinen Akzent! Also, das ist ganz einfach: Du nimmst einen Fußnach hinten. Der gesamte Körper bewegt sich dabei zurück und wird gesenkt,während du den Kopf neigst. Gleichzeitig hebst du den Rocksaum leicht an.Wenn dein Lack trocken ist, dann üben wir das.“Ein paar Minuten später versuchte ich es. Wenige Versuche später hatte ichden Dreh raus. „Gut, du bist ein schneller Lerner.“ Ja, das weiß ich auch. In nur einer Woche hatte ich Einiges gelernt, mehr,als ich mir jemals vorgestellt hatte. Und vor allem Dinge, von denen ichnie glaubte, sie jemals lernen zu müssen.“In etwa zehn Minuten müssten die anderen kommen. Genug Zeit für einezweite Schicht Nagellack.“Ich trug eine zweite Schicht auf. Die Farbe wurde wesentlich brillanter.Wieder wedelte ich mit den Händen in der Luft.Werner meinte, „Unglaublich, wie feminin du aussiehst, wenn du so dieHände durch die Luft wedelst. Ich bin gespannt, wie die anderen reagieren.Also vergiss nicht: Jedes Mal, wenn du jemanden begrüßt oder eineAnweisung erhältst, machst du eine Knicks. Und vergiss keinesfalls deinenAkzent.“Wenig später klingelte es. Die anderen kamen in kurzer Reihenfolge. JedesMal stöckelte ich zur Tür, machte einen Knicks und begrüßte sie mitAkzent. Zuerst kam Dieter.Knicks. „Bon soir, Monieur. Wie kann ich ihnen helfen?“ „Äh, äh…“ Er ließ seien Blick von oben bis unten schweifen. Man konntedeutlich sehen, dass ihm gefiel, was er sah, „… ich möchte zu Werner.“Knicks. „Ah oui, tres bien. Folgen sie mir bitte.“ Er hatte mich nichterkannt! Kein Wunder, wenn sein Blick entweder auf meinem Busen odermeinen Beinen war. Nun fiel sein Blick auf die winzigen Schlösser an denSchuhen. Das war der entscheidende Tipp. „Da…das kann doch nicht sein?Bist du das wirklich?“Knicks. „Aber ja, Monsieur.“Er kam aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. „Unglaublich!“Und das wiederholte sich so, bis alle da waren. Als endlich alle mitGetränken versorgt waren und wir zu Spielen anfingen, war ich heilfroh,endlich sitzen zu können. Noch nie hatte ich so lange in den Schuhengestanden. Am liebsten hätte ich die Schuhe ausgezogen, aber das gingnicht.Mit Ausnahme meiner Füße genoss ich den Abend. Es machte mirunwahrscheinlich Spaß das Dienstmädchen zu spielen. Ich war im Zentrum derAufmerksamkeit, und wenn ich mich überraschend zu jemanden drehte, dannsah ich, wie ich angestarrt wurde. Ich begann zu verstehen, wie sich einesexy Frau fühlen musste. * – * Ich war gestern so müde, dass ich mich nicht einmal abgeschminkt hatte.Ich bemerkte es auch erst, als ich am Morgen in den Spiegel schaute. Allesverschmiert, es sah fürchterlich aus. Nach einer Dusche war mein Gesicht wieder normal. Aber ich hatte einProblem: Knallrote Fingernägel. Und nichts, mit dem ich es abmachenkonnte. Kein Nagellackentferner, keine Lösungsmittel, nichts. Ich rief Werner an. Niemand da. Bei Dieter auch nicht. Was nun? Ich zogmich an und ging zur nächsten Drogerie. Den Nagellackentferner fand ichproblemlos, und bis jetzt hatte auch niemand meine Nägel gesehen. Aber nunging es ans bezahlen. Ich wartete, bis keiner an der Kasse war und legteden Entferner aufs Band. Dann hielt ich das Geld hin. die Kassiererinschaute mich mit großen Augen an und sagte – nichts. Schnell ging ich aufdie nächste Toilette und machte die Nägel sauber. Puh!Der Rest der Woche verlief ereignislos. Ab und an zog ich die Schuhe an,um mich weiter daran zu gewöhnen. Mit den niedrigeren Absätzen konnte ichnun völlig problemlos laufen. Mit den anderen ging es auch schon ganz gut.Unglaublich, aber wahr: Ich freute mich darauf, am Freitag wieder dasDienstmädchen zu spielen. * – *Und wieder war ich das sexy Dienstmädchen. Dafür, dass ich so viel Spaßhatte, bekam ich auch noch Chips zum Pokern. Und ich hatte sogarzwischenzeitlich einen kleinen Haufen gewonnen.Es gab nur ein kleines Problem: Mit meinen wenigen Chips konnte ich vonden anderen problemlos überboten werden. Das kam zwar nicht oft vor, nurbei sehr guten Blättern, aber es ärgerte mich trotzdem. Denn ich hattegerade ein sehr gutes Blatt. Aber andere anscheinend auch. Die Beträgewuchsen, bis ich nicht mehr genügend Chips hatte.Werner sah es. „Du willst das Spiel unbedingt machen? Ich mache dir einenVorschlag. Ein paar Verbesserungen wären noch Wünschenswert. Zum Beispielpassende Fingernägel. Oder Ohrringe.“Fingernägel? Heute waren sie zwar nicht lackiert, aber ich hatte es schongemacht. Kein Problem also.“Gut, also diese Chips dafür, dass du nächste Woche Fingernägel nachmeinem Wunsch hast. Und falls du irgendwann noch einmal mehr brauchst,werde ich eine Liste machen. So, hier ist der erste Eintrag: Ohrringe.Eines noch: Diese Sachen gelten nicht nur für einen Abend, dafür ist es zuviel Geld. Also musst du die Summe zurückgewinnen. Falls du das nichtkannst, setzten wir eine maximale Frist. Sagen wir, äh, vier Wochen?“Ich war sofort einverstanden – und verlor. * – *Wie versprochen ging ich am nächsten Freitag nach der Arbeit in den vonWerner gewünschten Nagelsalon. Ich wurde bereits erwartet. Niemand nahmAnstoß daran, dass ein Mann sich die Nägel machen lassen wollte.Ich nahm auf einem bequemen Stuhl platz. Eine hübsche Frau setzte sich mirgegenüber. Als erstes fielen mir ihre Fingernägel auf: Wahre Kunstwerke,und ziemlich lang. Und schon ging es los, meine Nägel wurden mit einerFeile in Form gebracht, und dann auch von oben geglättet, bis alle Riefenund Unebenheiten beseitigt waren. Dann wurden die mit einem Wattepad undeiner nach Lösemittel riechenden Flüssigkeit gründlich gereinigt.“So, das ist immer sehr wichtig, dass die Nägel sehr sauber und vor allemfettfrei sind. Sonst halten die Nägel nicht.“ Damit suchte sie einen inder Größe passenden Plastiknagel heraus. Sekunden später hatte mein Fingereinen Nagel, der wenigstens zwei Zentimeter über die Fingerspitze hinausragte. Ich schaute entsetzt.Sie bemerkte es. „Kein Angst, die bleiben nicht so lang. Es gibt sie nurin verschieden Breiten für verschiedene Finger, aber sie sind alle gleichlang. Sie werden später einfach auf die passende Größe geschnitten.“Ich war erleichtert. Sie arbeitete schnell. Wenige Minuten später hattesie auf alle Finger eine Verlängerung geklebt. Es war merkwürdig, diesebleichen Plastikteile an meinen Fingern zu sehen. Es sah nicht schön aus.Aber dann wurden sie gekürzt, einfach vorne abgezwickt. Doch sie warenimmer noch sehr lang, ragten über einen Zentimeter hervor. Sie fragte michnicht, was ich wollte, war anscheinend genau instruiert. Nur wurde wiederausgiebig gefeilt. Zuerst wurde die Spitze gerundet, bis sich einfeminines Oval ergab. Dann wurde der Übergang zum Nagel gefeilt, bis erpraktisch unsichtbar war. Die Nägel begannen richtigen Nägeln zu ähneln.Wieder wurde gereinigt, und dann mit einem Pinsel ein Gel aufgebracht.Nachdem alle Nägel einer Hand gleichmäßig eingepinselt waren, kam die Handfür zwei Minuten unter eine UV Lampe. Danach war das Gel steinhartgeworden. Es wurde wieder gereinigt, und die andere Hand kam an die Reihe.Während sie erneut ausgiebig feilte, fragte sie mich, „und warum lässtsich ein Mann solche Nägel machen? Ich meine, wir haben zwar auch Männerals Kundschaft, aber das ist immer nur eine Maniküre, bestenfalls miteiner klaren Versiegelung. Diese hier werden aber ziemlich auffällig“, siedeutete auf einen Tiegel mit einem intensiv rotem Gel, „das hatte nochkein Mann.““Glaube ich gerne. Das ist auch nicht ganz freiwillig. VerlorenesPokerspiel.“Sie begann das rote Gel auf meine Finger zu streichen. „Sie armer. Aberich finde es klasse, dass sie den Mut dazu haben. Mein Mann würde das niemachen.“Während sie immer weiter redete wurden alle meine Fingernägel knallrot.Nach dem Aushärten unter der UV-Lampe bestrich sie nun die Unterseite.“Warum auch unten? Das sieht man doch nicht?““Oh doch! Bei so langen Nägeln ist schon mal die Unterseite zu sehen. Aberes soll hauptsächlich die Plastiknägel schützen. Das Plastik ist nicht sohart und auch empfindlich gegenüber Lösemitteln.“Das war mir eigentlich völlig egal. Bis morgen würde es schon halten. Ichkonnte auch nicht glauben, dass die Plastiknägel empfindlich wären, siesahen ziemlich stabil aus. Morgen würden sie sowieso wieder ab sein.Hoffentlich gewann ich heute Abend, dann bräuchte ich diese langwierigeProzedur nächste Woche nicht noch einmal über mich ergehen zu lassen.Eine weitere Schicht des roten Gels kam auf die Oberseite, „Damit dieFarbe schön intensiv ist.“ Immer wieder wurde gefeilt, um alles in eineperfekte Form zu bringen.Nun griff sie zu einer Art überdimensionierten Füller. Mit weißer Farbezauberte sie ein Muster auf den roten Untergrund. Dann wurde auch dasgehärtet. Als letzte Schicht kam ein klares Versiegelungsgel darauf, undich war endlich fertig. Mann, das hatte aber gedauert! Aber die Nägelsahen richtig gut aus, einfach klasse. Wenn ich eine Frau wäre. Die rotenNägel stachen bei meiner dunklen Kleidung richtig hervor, und das weißeMuster machte sie noch auffälliger.Ich war in weiser Voraussicht mit dem Auto gekommen, so wollte ich liebernicht mit dem Bus fahren. Das erste Problem kam schon beim öffnen derAutotür. Aufschließen ging noch, aber dann die Tür zu öffnen war ziemlichschwierig. Autsch! Ich musste vorsichtiger sein.Im Nagelstudio hatte es so lange gedauert, dass ich nur noch Zeit für eineschnelle Dusche hatte. Von wegen schnell. Ich brauchte eine halbe Ewigkeitum das Hemd aufzuknöpfen. Wie kamen Frauen damit zurecht? In einemJogginganzug ging ich zu Werner. Schuhe zubinden war die nächste Hürde. Obich damit überhaupt Kartenspielen konnte? Geistesabwesend klackerte ichdie Nagelspitzen aneinander. Es hörte sich sehr stabil an. * – *Werner war von den Nägeln begeistert. „Ich hoffe nur, dass du verlierst!Es wäre zu schade, wenn die wieder ab kämen.“Werner musste mir diesmal nicht nur mit dem Korsett helfen. Mit den langenFingernägeln war ich ziemlich hilflos. Werner fand es amüsant, „dabrauchen wir eigentlich die Schlösser nicht mehr, du kannst es sowiesoohne Hilfe nicht ausziehen.“ Er brachte die Schlösser trotzdem an.Schminken war das nächste Problem. Ich konnte den Kajalstift kaumaufheben. Bald lernte ich die Nägel als eine Art Pinzette zu benutzen.Einmal in den Fingern ging es dann ganz gut. Als ich fertig war, warenbereits alle da.Meine Nägel wurden ausgiebig bestaunt. Ich erhielt Komplimente, höchstungewöhnlich für mich. Beim Halten der Karten präsentierte ich sie füralle gut sichtbar. Aber es lenkte niemanden ab, außer mich vielleicht. DerAbend lief nicht sehr gut für mich. Statt zu gewinnen, verlor ich nur nochmehr. Es war nicht eine große Summe, sondern viele kleine Verluste.Schließlich schielte ich auf Werners Liste. Oha, da standen ein paarweniger schöne Sachen drauf. Ein Keuschheitsgürtel? Das würde ich wohllieber nicht machen.Ich wählte die Ohrringe. Werner war vorbereitet. Ehe ich es mir nocheinmal überlegen konnte, war mit einer Art Plastikpistole ein ‚Schuss’durch mein Ohrläppchen gemacht. Ein kurzer Pieks, und eine kleine schwarzePerle war daran. Ich war froh, dass er nicht etwas zu Feminines genommenhatte.“Du wunderst dich über die dezente Perle? Nun, das Loch muss erstverheilen, bevor etwas Größeres genommen werden kann, ein Anhänger etwa.Und ich denke, dass das schon auffällig genug im Büro ist.““Wieso im Büro?““Du darfst die Stecker nicht herausnehmen, sonst wächst das Loch sofortwieder zu. Also musst du sie Tag und Nacht tragen. Ab und an solltest dusie etwas drehen, damit sie nicht festwachsen.“Mit den Perlen ins Büro? Nun erschienen mir die kleinen Teile auf einmalviel auffälliger. Ob das gut ging? Vielleicht sollte ich mir ein Paar ineiner unauffälligen Farbe kaufen.Waren es die Nägel oder der ständige leichte Schmerz in den Ohren?Jedenfalls lief mein Spiel nicht gut. Schließlich beschränkte ich michaufs Zusehen und natürlich das Bedienen der anderen. Das war mein Job,dafür hatte ich die Uniform an. Es war schon merkwürdig. Die Uniform, sehr auffällig und sexy, machte mirweniger aus als die Nägel und Ohren. Vielleicht, weil sie an mir befestigtwaren. Merkwürdigerweise störten mich die Schlösser nicht, obwohl Schuheund Kleid damit auch an mir ‚befestigt‘ waren. Ziemlich unlogisch, was?Schließlich war der Abend zu Ende und die anderen gingen. Ich zog mich um.Langsam kam ich mit den Nägeln besser klar. Trotzdem brauchte ich mehrHilfe von Werner als sonst.Als ich wieder im Jogginganzug war, sprach Werner mich an. „Ich hätte danoch etwas für dich. Glaubst du an Hypnose?““Hypnose? Nein, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.““Ich sehe das ähnlich. Ich habe hier eine Erfindung, die ich finanzierensoll. Ich brauche eine Versuchsperson. Du kannst dir ein paar Chipsverdienen, ich glaube, die kannst du auch brauchen.““Ja, heute lief es nicht gut. Um was geht es?““Hier.“ Er hielt mir einen Plüsch Teddybär hin.“Ein Teddybär?““Es ist High-Tech, dazu gedacht, bettnässende Kinder zu heilen. Es isteine Kombination aus verschieden Effekten. Audio, in Form von speziellenTönen, und Sprache, als eine Art Suggestion. Es soll dadurch wirken, dassman beim Einschlafen und Aufwachen noch nicht so richtig klar im Kopf istund dadurch leichter zu beeinflussen. Zusätzlich gibt es leichteelektrische Stimulationen. So schwach, dass du wohl nichts spüren wirst,außer einem ganz leichten Kribbeln vielleicht.““Und das soll etwas bewirken? Nie und nimmer!““Willst du es testen?““Ja, das ist leicht verdientes Geld. Was muss ich machen?““Nimm einfach den Teddy mit ins Bett. Er hat Sensoren für Körperwärme undmehr, und soll vollautomatisch funktionieren. Du musst ihn lediglichfesthalten; wenn du ihn nach dem Einschlafen loslässt, macht das nichts.““Das ist alles? Was soll passieren?““Ich verrate dir das Programm nicht. Hier, in dieser Tasche istNachtwäsche. Alles mögliche. Ich komme in ein paar Tagen morgens zu dir,dann werde ich sehen, ob es funktioniert.“ * – *Zuhause packte ich die Tasche aus. Zwei ganz normale Pyjamas, einfemininer Schlafanzug, mehrere Nachthemden. Ein konservatives, wohl fürältere Frauen. Ein deutlich schöneres und ein sehr sexy Baby Doll. Zuletzteines für kleine Mädchen, sehr romantisch mit vielen Rüschen und Herzchen.Und dann waren da noch – Windeln?Ach ja, das war ja irgendwie für bettnässende Kinder gedacht. Aber ichmachte nicht ins Bett, war ich überhaupt die richtige Testperson? Undsollte so ein Kind nicht genau davon loskommen?Ich ließ alles liegen und legte mich wie immer ins Bett, nur in meinerUnterhose. Und heute auch noch mit einem Teddybär.Beim Einschlafen hörte ich leise Musik. Sehr angenehm, überhaupt nichtstörend. War da auch eine Stimme? Keine Ahnung, ich schlief ein. * – *Am nächsten Morgen wachte ich gut ausgeschlafen auf. Ich hatte immer nochden Teddybär im Arm. Aber sonst hatte sich nichts ergeben, ich hattehöchstens besser geschlafen als sonst.Beim Rasieren im Bad betrachte ich meine Ohren. Hmm, notfalls würde dasgehen. So auffällig waren die kleinen schwarzen Perlen nicht. Ganz imGegenteil zu den Nägeln. Wie bekam ich die nun ab? Ich zerrte vorsichtigan einem. Nun, so jedenfalls nicht. Sie waren viel zu gut festgeklebt.Aber ich hatte ja Nagellackentferner gekauft.Es nützte nichts. Die Nägel zeigten keinerlei Reaktion auf das Lösemittel.Und was nun? Heute ist Samstag, da ist der Salon offen. Also rief ich dortan.“Ja, hallo, ich habe gestern bei ihnen lange Fingernägel gemachtbekommen.““Ah ja, das war bei mir. Wie kann ich ihnen helfen?““Wie bekommt man diese Nägel wieder ab?““Abmachen? Das geht nicht. Das Harz wird hart wie Stein, es istunempfindlich gegenüber so ziemlich allem.““Wie – geht nicht ab? Wie machen das ihre Kundinnen?““Sie lassen immer den herauswachsenden Teil auffüllen. So gibt es immereinen perfekten Nagel. Aber das brauchen sie nicht vor einigen Wochen. Dasist ja das Tolle an diesen Nägeln, man braucht sich gar nicht darum zukümmern. Praktisch unkaputtbar.“Hä? Ich verabschiedete mich schnell. Unkaputtbar? Geht nicht ab? Ich riefWerner an. Nachdem ich ihm erklärt hatte, was mich so aufregte, meinte er,“aber das ist doch Sinn der Sache. Ich habe dir gesagt, dass du es nichtnur einen Abend haben wirst.““Aber ich dachte, nur jeden Freitag…““Nein, nicht nur Freitags. Dauernd. Entweder, bis zu gewinnst, oder vierWochen lang.““Ich kann doch nicht ins Büro…““Du wirst wohl müssen. Du hast dich freiwillig darauf eingelassen, nunmusst du da durch.“

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