Lena – V – Das Experiment

Das ExperimentDie ganze Nacht hatte ich wach gelegen und mir die letzten 24 Stunden durch den Kopf gehen lassen. So viel Action an einem Tag ist mir auch nur selten untergekommen. Wäre da nicht die Begegnung mit dem furchtbaren Taxifahrer gewesen und die Unsicherheit mit Heike, könnte ich von einem der schönsten Tage meines Lebens sprechen. Bezüglich der vielen aufregenden Erlebnisse, war der Tag aber nicht mehr zu toppen. Am nächsten Morgen fühlte ich mich entsprechend schlecht erholt und entschied mich spontan, einfach frei zu nehmen. Das ist überhaupt nicht meiner Art und so viel es mir auch unglaublich schwer, meinen Chef anzurufen. Erst nachdem ich einen starken Kaffee getrunken hatte, meldete ich mich bei ihm. Erstaunlicher Weise war er sofort damit einverstanden, ohne mir dabei auch nur im Ansatz ein schlechtes Gewissen einzureden. Ganz im Gegenteil, wünschte er mir sogar noch ein erholsames Wochenende. Geschafft! Was mache ich mit dem freien Tag, überlegte ich sogleich, wie ich die gewonnene Zeit am sinnvollsten nutzen konnte. Zunächst aber legte ich mich noch einmal für eine gute Stunde hin. Ich war einfach total übermüdet. Danach wollte ich mich zuerst um meinen Wagen und die verbliebenen Sachen im Studio kümmern. Von dort aus würde ich dann endlich mal wieder shoppen gehen, hatte ich die Antwort bereits gefunden. Gegen halb elf war ich dann bereit aufzubrechen und recherchierte noch schnell im Internet, wie man am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Gewerbegebiet kommt. Da wäre ich ja eine halbe Ewigkeit unterwegs, musste ich feststellen und bestellte mir daher lieber ein Taxi. Für den Notfall hatte ich immer eine kleine finanzielle Reserve in der Wohnung, weshalb das also kein Problem darstellte. Im gebührenden Abstand zum Studio ließ ich mich im Gewerbegebiet absetzen, um die letzten Meter zu Fuß zurückzulegen. Laut der Website war im Studio täglich ab 11 Uhr immer jemand erreichbar. Ich war schon sehr gespannt, wer mir öffnen würde. Lena, Sarah und Laetitia schieden jedenfalls aus, so viel war sicher. Es dauerte verhältnismäßig lang, bis mir endlich geöffnet wurde. Das lag wahrscheinlich daran, dass niemand mit meinem Besuch gerechnet hatte. Ich war ja auch nicht angemeldet. Die junge Frau fragte mich etwas muffelig, zu wem ich denn wollte. Wie hätte es auch anders sein können, sah auch sie außergewöhnlich gut aus. Ich stellte mich kurz vor und sc***derte mein Anliegen. „Du bist also Yvonne“, begrüßte sie mich gleich viel freundlicher. „Wir haben schon viel von Dir gehört“. Peinlich betroffen, bat ich sie eintreten zu dürfen, um meine Sachen abholen zu können. „Natürlich, komm ruhig rein“, hielt sie mir gleich die Tür auf. „Wo sie liegen weißt Du ja“. Ich bedankte mich und lief zügig zu dem kleinen Schminkraum. Alles lag an seinem Platz. Schnell griff ich meine Sachen und steckte jedes Teil einzeln in den Rucksack. Ich war schon fast wieder aus dem Raum heraus, da sah ich die Schürze und das Häubchen liegen. Sollte ich sie einfach mitnehmen? Warum nicht, dachte ich mir und steckte sie ebenfalls ein. Schließlich war der Rest meiner Dienstkleidung ja auch bei mir zuhause, rechtfertigte ich es vor mir selbst. So schnell ich gekommen war, machte ich mich auch schon wieder aus dem Staub. Mein Wagen stand wie immer in unmittelbarer Nähe des Studios und so war ich ruckzuck auf den Weg zum Shoppen. In Ludwigsburg angekommen, trieb mich der Hunger aber zuerst zu meinem Lieblingsitaliener. Zuhause war ich auf den freien Tag einfach nicht vorbereitet. Meine Vorräte reichten nur bis zu meinen regulären Einkaufstagen. Freitags kaufe ich immer erst nach Feierabend ein und erledige alle Besorgungen, die ich bis Mittwoch früh benötige. Mittwochs kaufe ich dann soviel ein, dass es bis Freitagmorgen reicht. Alfredo empfing mich wie immer hektisch gestikulierend und deckte sofort meinen üblichen Tisch. Für die Uhrzeit war erstaunlich wenig los, was mir allerdings sehr entgegen kam und ich daher auch nicht lang auf meine Bestellung warten musste. Einen gemischten Salat und eine Pizza Calzone. Nichts Ausgefallenes aber unglaublich lecker. Während ich die Pizza genüsslich zu mir nahm, fing ich an darüber zu sinnieren, wie es mit Yvonne weitergehen sollte. Noch vor wenigen Monaten kannte quasi niemand mein Geheimnis und ich versteckte sie ausschließlich in den eigenen vier Wänden. Mit meinem ersten Besuch im Studio hatte sich so vieles verändert. Ich fühlte mich nie zuvor so lebendig, wie in der Rolle der neuen Yvonne. Mein normales Leben empfinde ich als extrem stressig und Yvonne hilft mir sehr, diesen Stress abzubauen. Ohne sie würde ich früher oder später am Burnout Syndrom erkranken, war ich mir ziemlich sicher. Aber andererseits wissen schon zu viele Menschen von ihr und es wird immer riskanter, dabei erwischt zu werden. Ich wusste ja auch noch nicht, wie es mit Heike ausgehen würde. Vielleicht war es schon das eine Mal zu viel. Was, wenn sie es allen im Haus erzählen würde? Ich wäre ruiniert. Aber, was wäre denn schlimmer? Wieder ohne Yvonne zu leben oder erwischt zu werden? Schnell wurde mir jedoch klar, dass ich Yvonne nicht mehr aufgeben wollte. Die öffentlichen Auftritte waren unterm Strich gesehen, die aufregendsten und intensivsten Erlebnisse seit meiner Kindheit und bis auf die Sache im Taxi, hatte ich keinerlei negative Erfahrungen gemacht. Ist die Welt am Ende doch viel toleranter, als ich es mir immer vorgestellt hatte? Motiviert von der positiven Stimmung wollte ich einfach an das Gute glauben und so überlegte ich mir, wie ich es einmal relativ gefahrlos ausprobieren könnte. Dazu viel mir spontan Deichmann ein. Dort gibt es viele Damenschuhe in Größen, die im Prinzip auch Männer tragen könnten. Ich hatte schon immer die Vermutung, dass die eigentlichen Kunden dafür eher Männer sind und es für die Verkäuferinnen auch kein Geheimnis ist. Nicht umsonst findet man diese Größen meist nur in den abgelegenen Bereichen der Geschäfte. Irgendwie hatte ich mich mittlerweile so sehr in das Thema hineingesteigert, dass ich unbedingt herausfinden wollte, ob ich damit richtig lag. So entschied ich mich, nach dem Essen als Erstes eine Deichmann Filiale aufzusuchen, um dort einmal Frauenschuhe anzuprobieren und mich dabei auch noch von einer Verkäuferin beraten zu lassen. Das könnte sehr spannend werden, freute ich mich regelrecht darauf.Nachdem ich gezahlt hatte, ergriff ich meinen Rucksack und lief auf den kürzesten Weg Richtung Schuh Deichmann in der Seestraße. Wie von mir nicht anders erwartet, war am frühen Nachmittag nicht viel los und so ging ich hinein. Meine Vermutung, die Schuhe in Übergrößen in den hinteren Reihen zu finden, bestätigte sich ebenfalls. Weder ein Kunde noch eine Verkäuferin waren in der Nähe und so konnte ich mich dort in aller Ruhe umsehen. Es waren wirklich ein paar sehr schöne Modelle dabei und ein besonders schönes Exemplar war im Preis sogar deutlich reduziert. Grade einmal 15€ sollte es kosten. Leider hatte es eine unmögliche Farbe, woraufhin ich meinen ganzen Mut zusammennahm und eine Verkäuferin suchte. Mein Experiment konnte beginnen. Ich atmete noch zweimal tief durch, bevor ich die junge Verkäuferin endlich ansprach und fragte, ob sie mir behilflich sein könnte. „Natürlich, was kann ich denn für Sie tun?“ Ich führte sie zu meinen favorisierten Paar und fragte frei heraus, ob sie das Modell auch in schwarz hätten. „Leider nicht“, schaut sie mich traurig an. „Muss es denn unbedingt dieses Modell sein“, fragte sie. Ich verneinte und beschrieb ihr, worauf es mir ankommen würde. „Warten Sie bitte, ich glaube da habe ich genau das Richtige für Sie“. Sie machte sich schon auf den Weg, als sie nochmal anhielt und mich nach der gewünschten Schuhgröße fragte. Ich nannte ihr meine Herrengröße und sogleich lief sie weiter Richtung Lager. Es war sehr beruhigend zu erleben, wie diskret sie mich bediente. Keine Spur von Verwunderung oder Abneigung.Wenige Minuten später kam sie mit drei Kartons wieder und stellte sie vor mir auf dem Boden ab. Zuerst zeigte sie mir ein paar sehr schöne schwarze Pumps, mit ziemlich hohen Pfennigabsätzen. Genau wie ich es mag, dachte ich. Dann drückte sie mir ein paar sogenannte Probiersöckchen in die Hand. „Setzen Sie sich bitte“, lächelte sie mich freundlich an. Ich konnte es kaum glauben aber ihre Gelassenheit gab mir den Mut, es tatsächlich durchzuziehen. Zuerst reichte sie mir den linken Schuh. Nachdem ich die Söckchen übergezogen hatte, streifte ich mir den Schuh über den Fuß. Kaum hatte ich den zweiten Schuh angezogen, bat sie mich aufzustehen. Zögerlich stellte ich mich hin. „Die stehen ihnen wirklich sehr gut“, versuchte sie mir das Modell wohl schmackhaft zu machen. Bevor ich begann ein paar Meter darin umherzulaufen, hatte ich mich zur Sicherheit im Laden umgesehen, ob uns auch niemand beobachtete. „Sie laufen darin ja besser als viele Frauen“, lobte sie meinen sicheren Gang. Daraufhin wurde ich mutiger und traute mich zu fragen, wie oft es denn vorkäme, dass Männer Frauenschuhe kauften. „Öfter als Sie glauben“, antworte sie nur kurz. Im zweiten Karton befanden sich ein Paar braune Stilettos mit mittelhohen Absätzen. „Wollen Sie die auch mal anprobieren“? Mit den High Heels an den Füßen stand ich mitten in einem Schuhgeschäft und unterhielt mich mit der jungen Verkäuferin über Damenschuhe, als wäre es das Normalste auf der Welt. Irre! Da mir die Stilettos aber nicht gefielen, verneinte ich ihre Frage. „Ich habe übrigens einen Stammkunden, der praktisch alle zwei Wochen vorbeikommt und meistens gleich mehrere Schuhe kauft“. Im Laufe des Gesprächs erzählte sie mir noch einiges mehr über die Häufigkeit und Gewohnheiten männlichen Käufer. „Ich mag den Typ Mann sogar“, verriet sie mir auch noch. „Sie sind eigentlich immer sehr gepflegt und zudem überaus freundlich“. Beim dritten Paar Schuhe handelte es sich um kniehohe beige Wildlederstiefel. Da diese ähnlich hohen Pfennigabsätze besaßen wie die Pumps, probierte ich sie auch noch an. Um sie richtig beurteilen zu können, sollte ich die Hosenbeine über die Schäfte streifen. „Die sehen toll aus“, schwärmte sie schon fast. „Lassen Sie sie doch gleich an“, riet sie mir allen Ernstes. „Unter der Hose fallen sie doch kaum auf“. Ich bedankte mich freundlich für ihren Rat und zog sie aber nach ein paar Gehversuchen wieder aus. „Schade“, schmunzelte sie mich an. Ich entschied mich für die Pumps und fragte, ob sie die Schuhe kassieren würde. „Leider nein, aber Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Für meine Kollegin an der Kasse ist es ebenfalls nichts Besonderes mehr“. Ich verließ mich auf ihr Wort, bedankte mich recht herzlich und lief mit dem Karton zur Kasse. Die Kassiererin bediente mich genauso diskret, wie ihre Kollegin zuvor und wünschte mir zum Abschied viel Spaß mit den neuen Schuhen. Erleichtert und begeistert über mein Schnäppchen verließ ich als zufriedener Kunde den Laden. Das Experiment war ein voller Erfolg und meine Thesen stellten sich durchweg als richtig heraus. Gut gelaunt lief ich zu meinem Wagen, erledigte auf dem Weg noch meine Besorgungen im Supermarkt und fuhr anschließend wieder nachhause.In der Tiefgarage angekommen, schnappte ich mir den Rucksack, samt meinen Einkäufen und machte mich auf den Weg in den zweiten Stock. Dabei kommt man automatisch an den Briefkästen vorbei und um nicht zweimal laufen zu müssen, nahm ich die Post gleich mit. Neben zwei Briefen von der Versicherung, lag noch ein gefalteter Zettel darin, den ich beinahe übersehen hätte. In der Wohnung stellte ich meine neuen Schuhe im Wohnzimmer demonstrativ auf den Tisch. Erst dann widmete ich mich der Post. Bei dem Zettel ging ich zuerst davon aus, dass es wieder eine der vielen Mitteilungen über irgendwelche Kleidersammlungen sei, doch es war anders. Hallo Armin,würde gerne unsere Unterhaltung von gestern Abend fortsetzen. Lade Dich für 9 Uhr auf ein Glas Wein in meine Wohnung ein. Gruß HeikeHandgeschrieben. Sofort bekam ich Herzklopfen vor lauter Aufregung. Hatte ich sie also doch nicht verprellt, war ich erleichtert. Während des Abendbrotes überlegte ich die ganze Zeit, ob ich die Einladung annehmen sollte oder nicht. Bisher beschränkten sich unsere Begegnungen nämlich auf den Hausflur oder die Tiefgarage und nun sollte ich zu ihr in die Wohnung kommen. Die ganze Zeit hatte ich dabei die neuen Heels im Blickfeld. Irgendwann dachte ich mir dann, probiere sie doch einfach an. Dazu zog ich mir extra ein paar Nylonsöckchen über, die ich mir genau für diese Zwecke einmal besorgt hatte. Wie immer, wenn ich High Heels trage, erwachte Yvonne in mir und sie beeinflusste meine Entscheidung dahingehend, Heikes Einladung anzunehmen. Das war also geklärt, aber wie sollte ich dort auftauchen? Nach kurzem Zögern entschied ich mich gegen Armin. Die Sache musste unbedingt ausgesprochen werden, sonst könnte ich ihr nicht mehr in die Augen sehen, was sich ja kaum vermeiden ließ, solange wir im selben Haus wohnten. Um keine weiteren Baustellen aufzumachen, legte ich mich zudem auf das Outfit von gestern fest. Da es bereits kurz nach sieben Uhr war, musste ich mich beeilen und obwohl mir Sarah schon so viel beigebracht hatte, fiel mir das Schminken unglaublich schwer. Ich brauchte viel länger als sie und erzielte dabei auch noch deutlich schlechtere Ergebnisse. Also nochmal. Als ich endlich halbwegs zufrieden war, widmete ich mich der Kleidung. Das Dekolleté ließ sich durch den Transwonder zum Glück auch alleine gut modellieren. Die nächste Schwierigkeit stellte sich beim Frisieren der Perücke ein. Bei Sarah wirkte alles so spielerisch und ich würgte mir dabei regelrecht einen ab. Am Ende hatte ich es aber doch geschafft und war mit dem Ergebnis relativ zufrieden. Zuletzt klebte ich mir auch noch meine künstlichen Fingernägel an und lackierte sie in der Farbe meines Lippenstifts. Fertig!Als ich vor den Spiegel stand, fehlte mir aber noch etwas Entscheidendes. Es fiel einfach zu sehr auf, dass mein Kleid eine Mischung aus Dirndl und Dienstmädchenkleid war. Zum Glück erinnerte ich mich wieder daran, dass ich am Morgen den Rest meiner Uniform aus dem Studio mitgenommen hatte. Ich setzte also alles auf eine Karte und zog auch noch das Häubchen und die Schürze an. Vor den Spiegel betrachtete ich mich aus allen möglichen Perspektiven. Gehe ich nicht doch ein wenig zu weit, hinterfragte ich dabei selbst mein gewagtes Outfit. Quatsch, verdrängte ich abrupt meine Zweifel und nahm das Telefon in die Hand, um mich vorsichtshalber bei Heike anzukündigen. Schließlich wollte ich nicht vor ihrer Tür stehen und sie macht gar nicht auf oder ist nicht zuhause. „Ja“, hörte ich ihre Stimme. Nervös meldete ich mich mit meinem Namen. Nach einem kurzen Smalltalk bat ich sie, die Tür zu ihrer Wohnung nur angelehnt zu lassen und im Wohnzimmer auf mich zu warten. „Du machst es aber spannend“, war sie allerdings mit meinem Vorschlag sofort einverstanden. „Bis gleich“, klick. Ich konnte mein Herz regelrecht schlagen hören, als ich nur mit meinem Schlüsselbund in der Hand die Wohnung verließ und nach unten lief. Wie mit ihr abgesprochen war die Tür nur angelehnt. Vorsichtig ging ich hinein und lies sie ins Schloss fallen. „Armin“, hörte ich sie aus der Ferne rufen. Ohne eine Antwort zu geben lief ich weiter in Richtung Wohnzimmer. Als sie mich in der Tür stehen sah, pfiff sie anerkennend. „Wie soll ich Dich eigentlich nennen“, war ihre erste Frage. Ich verriet ihr meinen weiblichen Namen und gleich darauf kam sie auf mich zu, um mir wieder sehr galant einen Platz anzubieten. Sie legte erstaunlich gute Manieren an den Tag, fiel mir zum wiederholten Male auf, als ich schließlich auf dem Sofa Platz genommen hatte. Irgendwie benahm sie sich wie ein Mann, der einer Frau den Hof machte. Heike setzte sich mir gegenüber auf einen frei stehenden Sessel. „So kann ich Dich besser bewundern“, erklärte sie mir, warum sie sich nicht neben mich setzte. Machte es ihr wirklich nichts aus, mich so anzutreffen, hatte ich deswegen sofort wieder leichte Zweifel.Es dauerte eine ganze Weile bis wir langsam warm wurden. Auch Heike war zu Beginn sehr zurückhaltend und wir redeten eher belangloses Zeugs. Aber ich verspürte ein unglaubliches Knistern in der Luft. Erst als wir das zweite Glas Wein getrunken hatten, wurde sie mutiger und sprach endlich über das eigentliche Thema. „Ich konnte es gestern Abend kaum glauben, als ich Dich so vor mir stehen sah“. Neugierig fragte ich sie, was sie in dem Moment gedacht hatte. „Auf jeden Fall war ich sehr angetan und bin es heute noch viel mehr“. Endlich hatten wir den Einstieg geschafft, war ich froh, das eher langweilige Vorgespräch hinter uns gelassen zu haben. „Gestern warst Du in einer Notsituation und heute bist Du freiwillig hier“, fuhr sie fort. Ich erzählte ihr, wie sehr mir ihre Gelassenheit imponiert hatte, mit der außergewöhnlichen Situation umzugehen. Es hatte mir sehr geholfen, die bizarre Situation gut zu überstehen. „Gern geschehen“, bedankte sie sich für mein indirektes Kompliment. Sie nahm dies zum Anlass, den Platz zu wechseln und sich direkt neben mich aufs Sofa zu setzen. Beim dritten Glas Wein unterhielten wir uns wie selbstverständlich über mein Faible für Frauenkleidung und ihre Empathie für Transvestiten, als sie mich plötzlich unterbrach. „Ich muss morgen ganz früh zum Flughafen und habe noch gar nicht gepackt“. Sie hatte zwei Wochen Urlaub auf den Kanaren gebucht, verriet sie mir nebenbei. Das fällt ihr aber früh ein, dachte ich. „Ich hatte mich so auf Deinen Besuch gefreut, dass ich es glatt vergessen habe“. Dabei lächelte sie mich verführerisch an und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die linke Wange. „Könntest Du mir eventuell ein wenig behilflich sein?“ Gerne, dachte ich und freute ich mich sogar darüber. Wäre doch interessant zu wissen, welche Sachen sie mit in den Urlaub nehmen würde. Dann stand sie auf, reichte mir ihre Hand und half mir ebenfalls aufzustehen. „Komm“, führte sie mich zu meiner Überraschung in die Küche. Wie es aussah, wurde sie viele Wochen lang nicht mehr aufgeräumt, geschweige denn geputzt. „Würdest Du hier bitte saubermachen, während ich meine Koffer packe?“ Das ist nicht ihr Ernst, war ich völlig konsterniert. Sie drehte mich zu sich um, nahm mich in den Arm und sagte, „das macht Dir doch nichts aus, oder?“ Ich sah sie entgeistert an und brachte kein Wort heraus. Bei genauerer Überlegung brauchte ich mich über ihr Verhalten eigentlich nicht wundern, stand ich schließlich in voller Montur vor ihr. Erneut gab sie mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange und drückte mich anschließend in die Mitte des Raums. Die erforderlichen Putzsachen findest Du unter der Spüle“, wies sie mich kurz ein. Gleich darauf verließ sie die Küche und machte sich daran zu packen. Obwohl ich es immer noch nicht fassen konnte, öffnete ich den genannten Schrank und stellte alles zusammen, was ich glaubte zum Reinigen zu brauchen. Unglaublich! Die langen Fingernägel erschwerten die Arbeit zwar ein wenig, doch lösten sie auch einen gewissen Reiz aus, der die Aufgabe für mich nicht nur erträglicher, sondern fast schon angenehm machte. Heike schaute alle paar Minuten vorbei und bat mich um Rat, was sie denn mitnehmen sollte. Dazu unterbrach ich jeweils kurz meine Arbeiten, um ihr bei der Entscheidung behilflich sein zu können. Sie führte mir Sachen vor, die ich zuvor noch nie an ihr gesehen hatte. Ich kannte sie eigentlich nur ziemlich konservativ, um nicht zu sagen langweilig gekleidet. Die Sachen, die sie mir zeigte hatten aber durchweg Pep. Toll!Mit zwei großen Koffern kam sie aus dem Schlafzimmer zurück und stellte sie im Flur ab. „Fertig“, meinte sie ziemlich geschafft. Ich war mehr oder weniger auch soweit und wischte gerade noch die Arbeitsplatten, als sie sich hinter mich stellte und mich erneut in den Arm nahm. „Das hast Du sehr gut gemacht“, lobte sie mich für das Ergebnis. Ich bedankte mich für das Lob und im selben Moment zog sie mich hinter sich her. Vor der Wohnungstür blieb sie stehen und küsste mich unerwartet auf den Mund. In meinem Bauch fing es an zu kribbeln und mir wurde schlagartig heiß. Ich spürte, wie ihre Zunge gegen meine Lippen drückte, die ich ohne Widerstand gewähren ließ. Wow! Zungenküsse lösen bei mir seit Anbeginn heftige Erektionen aus und so auch dieses Mal. Jetzt wollte ich unbedingt mehr und traute mich sogar, ihr an den Busen zu fassen. Als ich ihre Erregung spürte, versuchte ich die Bluse zu öffnen. Doch anstatt es zuzulassen, öffnete sie die Tür und drückte mich in den Hausflur. „Schlaf gut“. Patsch, fiel die Tür ins Schloss. Total verblüfft stand ich da und konnte es nicht fassen. Was kann es für eine Frau, als die ich mich in den Moment fühlte, schlimmeres geben, als so abserviert zu werden. Klack, ging die Tür nochmal auf. Heike hielt mir meinen Wohnungsschlüssel vor die Nase und sagte kurz „Entschuldigung“. Kaum hatte ich den Schlüssel in der Hand, war die Tür auch schon wieder zu. War das frech! Enttäuscht und zutiefst verletzt schlich ich mich zurück in meine Wohnung, wo ich mir die Kleider am liebsten sofort vom Leib gerissen hätte. Ich warf mich auf mein Bett und heulte mich in den Schlaf. Gegen vier wachte ich durch ein lautes Geräusch im Hausflur wieder auf. Wahrscheinlich war es Heike, die sich auf den Weg zum Flughafen machte. Wieder bei Sinnen, wurde mir schnell bewusst, dass ich mich wie eine junge Göre verhalten hatte, die von ihrer ersten großen Liebe verlassen wurde. Das zeigte mir aber auch, wie tief ich an dem Abend in die Rolle von Yvonne versunken war. Einmal wach, drängte es mich zur Toilette und dabei fiel mir eher zufällig ein Zettel auf, den wohl jemand unter der Wohnungstür durchgesteckt haben musste. Liebe Yvonne,Du bist sicherlich nicht gut auf mich zu sprechen, wegen gestern Abend. Aber wenn ich Dich nicht sofort vor die Tür gesetzt hätte, wäre ich wahrscheinlich wild über Dich hergefallen. Ich wollte Dir nicht zu nahetreten und brauche ein wenig Zeit, mir über meine Gefühle im Klaren zu werden.Gruß HeikePS: Ich melde mich bei Dir, wenn ich zurück bin.

Lena – V – Das Experiment

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